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, 2025 Christian Huber, CC BY 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/,

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Wissenschaftliche Sprache

Grundlagen, Besonderheiten und Prinzipien einer objektiven, präzisen und inklusiven Wissenschaftssprache


 

Dieses Kapitel behandelt zentrale Aspekte der Wissenschaftssprache - von formalen und stilistischen Anforderungen über Präzision und Objektivität bis hin zu gender-gerechter, vielfaltssensibler und inklusiver Ausdrucksweise. Es werden zudem Unterschiede zwischen Leichter und Einfacher Sprache erläutert sowie deren Relevanz für barrierefreie, hochschulische und wissenschaftliche Kommunikation dargestellt.

Die wesentlichen Merkmale wissenschaftlicher Sprache benennen, deren Anwendung im wissenschaftlichen Kontext sicherstellen und ein fundiertes Verständnis für inklusive, gender-gerechte sowie barrierefreie Sprachformen entwickeln.


 


Zusammenfassung [mit KI erstellt]

Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde mit KI-Unterstützung erstellt, anschließend geprüft und freigegeben.


  • Wissenschaftliche Sprache ist mehr als ein neutrales Medium. Sie strukturiert Denken, macht Ergebnisse überprüfbar und bindet Forschung in den Diskurs ein. Sie unterscheidet sich von Alltagssprache durch Klarheit, Präzision und Objektivität.
     
  • Zu den Grundprinzipien zählen Kürze, Präzision, Konsistenz und logische Stringenz. Das KISS Prinzip keep it short and simple fordert Inhalte knapp und verständlich zu formulieren. Lean Writing vermeidet sprachliche Verschwendung und rückt Kernbotschaften in den Vordergrund. Präzision und Objektivität entstehen durch klare Begriffe, nachvollziehbare Argumentation und die Vermeidung subjektiver Wertungen.
     
  • Stilistische Anforderungen betreffen Satzbau, Syntax und Wortwahl. Klare Hauptsätze, konsistente Terminologie und die Bevorzugung aktiver Formulierungen verbessern Verständlichkeit und Lesefluss. Redundanzen, Füllwörter und narrative Elemente gelten als hinderlich.
     
  • Zielgruppenorientierung ist zentral. Sprache muss so gewählt werden, dass sie dem Vorwissen und den Bedürfnissen der Lesenden entspricht, sei es Fachpublikum, interdisziplinäre Gruppen oder breitere Öffentlichkeit.
     
  • Gendergerechte, vielfaltssensible und inklusive Formulierungen sind kein moralischer Zusatz, sondern erhöhen die wissenschaftliche Präzision. Sie vermeiden Missverständnisse, sichern Vergleichbarkeit und machen klar erkennbar, wer oder was gemeint ist.
     

Themen- & Inhalts.Verzeichnis


 

 


 

 

1. Wissenschaftliche Sprache als Fundament klarer und präziser Erkenntnisvermittlung ^ top 

Sprache ist in der Wissenschaft weit mehr als ein bloßes Kommunikationsmittel. Sie ist ein zentrales Werkzeug zur Erzeugung, Vermittlung und Sicherung von Wissen. Durch Sprache werden Forschungsergebnisse dokumentiert, überprüfbar gemacht und in den wissenschaftlichen Diskurs eingebettet. Gleichzeitig ist sie das Medium, mit dem komplexe Gedanken geordnet, präzisiert und in eine nachvollziehbare Form gebracht werden.

Impuls / Aufgabe ^ top 
Bevor du weiterliest: Notiere in 5-10 Sätzen, was für dich "wissenschaftliche Sprache" bedeutet.
Überlege, welche Erfahrungen du bisher mit wissenschaftlicher Ausdrucksweise gemacht hast - in Schule, Studium oder Beruf.
Halte auch fest, welche Schwierigkeiten oder Unsicherheiten dir begegnet sind.

Vergleiche deine eigenen Vorstellungen später mit den im Kapitel beschriebenen Merkmalen.

Wissenschaftliche Sprache folgt eigenen Regeln und Konventionen, die sich aus den Grundprinzipien wissenschaftlichen Arbeitens ableiten. Während Alltagssprache oft von situativen Kontexten, informellen Ausdrucksweisen und persönlicher Färbung geprägt ist, strebt wissenschaftliche Sprache nach größtmöglicher Klarheit, Genauigkeit und Objektivität. Sie soll sicherstellen, dass Aussagen unabhängig von der Person der Autor:in, der kulturellen Herkunft oder der individuellen Interpretationsneigung der Lesenden eindeutig verstanden werden können.

Diese besonderen Anforderungen haben historische und funktionale Gründe. Seit den Anfängen moderner Wissenschaft im 17. Jahrhundert galt es, Forschungsergebnisse so zu dokumentieren, dass sie von anderen reproduziert, überprüft und weiterentwickelt werden konnten. Daraus entwickelte sich eine Schreibtradition, die stark auf systematische Darstellung, begriffliche Konsistenz und logische Argumentation ausgerichtet ist. Im Mittelpunkt steht dabei die Nachvollziehbarkeit: Jede Behauptung muss sich auf überprüfbare Daten, belastbare Theorien oder anerkannte Fachliteratur stützen.

Eine wissenschaftliche Arbeit erfüllt damit mehrere Funktionen gleichzeitig:

  • Informationsfunktion:
    Bereitstellung aller relevanten Fakten, Daten und Methoden in vollständiger und präziser Form.

  • Argumentationsfunktion
    Entwicklung einer logischen und konsistenten Beweisführung, die zu belastbaren Schlussfolgerungen führt.

  • Dokumentationsfunktion
    Festhalten von Vorgehensweisen und Ergebnissen in einer Form, die Dritten eine Überprüfung und Reproduktion ermöglicht.

  • Integrationsfunktion
    Einbettung der eigenen Forschung in den bestehenden wissenschaftlichen Diskurs durch Bezugnahme auf frühere Arbeiten.

Die sprachliche Gestaltung hat dabei unmittelbaren Einfluss auf die wissenschaftliche Qualität. Ungenaue Formulierungen, unnötige Komplexität oder inkonsistente Begriffe erschweren das Verständnis und mindern die Überzeugungskraft der Argumentation. Umgekehrt steigert eine präzise, konsistente und zielgruppenorientierte Ausdrucksweise die Lesbarkeit, erleichtert die Rezeption und fördert die Anschlussfähigkeit der Arbeit im wissenschaftlichen Austausch.

Eine präzise wissenschaftliche Ausdrucksweise erfordert, dass alle Begriffe eindeutig und ohne unnötige Interpretationsspielräume verwendet werden. Dies schließt die sprachliche Erfassung aller relevanten Personengruppen mit ein, sofern dies für das Verständnis oder die Datengrundlage erforderlich ist. Formulierungen, die nur eine Geschlechtsform verwenden, können zu Unklarheiten führen und den Aussagegehalt verfälschen - insbesondere, wenn nicht eindeutig ist, ob sich die Aussage auf eine Teilgruppe oder die Gesamtheit bezieht. Ziel ist daher eine Formulierungspraxis, die fachlich korrekt, klar und innerhalb institutioneller Vorgaben anerkannt ist, ohne dabei die inhaltliche Präzision zu gefährden.

Die Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Sprache ist folglich kein rein formaler Arbeitsschritt am Ende des Schreibprozesses, sondern ein integraler Bestandteil des Forschens selbst. Die Wahl von Begriffen, der Aufbau von Sätzen, die Struktur von Absätzen und die einheitliche Verwendung definierter Termini sind Elemente, die von Beginn an mitgedacht werden müssen.


2 Grundprinzipien & Stilistische Anforderungen ^ top 

Wissenschaftliche Texte folgen spezifischen sprachlichen und strukturellen Grundsätzen, die auf Präzision, Nachvollziehbarkeit und Konsistenz ausgerichtet sind. Diese Grundprinzipien sorgen dafür, dass Inhalte eindeutig verständlich sind, logische Zusammenhänge klar erkennbar bleiben und die Arbeit in den wissenschaftlichen Diskurs eingeordnet werden kann.

Stilistische Anforderungen ergeben sich dabei nicht aus subjektiven Vorlieben, sondern aus dem Ziel, Informationen in einer Form zu vermitteln, die unabhängig von individueller Interpretation möglichst exakt und reproduzierbar ist. Jede Formulierung sollte überprüfbar, fachlich korrekt und frei von unnötiger Komplexität sein. Gleichzeitig muss die Sprache so gestaltet werden, dass der Text strukturiert, gut lesbar und zielgruppenorientiert ist.

Die folgenden Abschnitte geben einen Überblick über zentrale Prinzipien, die beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten konsequent berücksichtigt werden sollten. Sie betreffen sowohl den inhaltlichen Aufbau als auch den sprachlichen Ausdruck und reichen von allgemeinen Leitlinien wie dem KISS-Prinzip bis zu konkreten Aspekten wie Satzbau, Wortwahl und der Vermeidung bestimmter Stilformen. Ziel ist es, ein konsistentes und transparentes Schreibniveau zu erreichen, das den wissenschaftlichen Standards entspricht und die inhaltliche Qualität der Arbeit unterstützt.


2.1 KISS-Prinzip (keep it short and simple) ^ top 

Das KISS-Prinzip ist eine zentrale Leitlinie für wissenschaftliches Schreiben. Es steht für keep it short and simple und beschreibt die Anforderung, Inhalte so knapp wie möglich und so ausführlich wie nötig darzustellen. Komplexe Themen werden nicht durch lange, verschachtelte Formulierungen "wissenschaftlicher", sondern oft schwerer verständlich und fehleranfälliger. Ziel ist es, die Kernbotschaft klar, präzise und ohne unnötige sprachliche Umwege zu vermitteln.

"Short" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Aussagen auf das Wesentliche reduziert werden. Jeder Satz sollte einen klaren Informationsgehalt haben und direkt zur Argumentation beitragen. Überflüssige Einschübe, lange Einleitungen oder doppelte Erklärungen werden vermieden. "Simple" verweist nicht auf inhaltliche Vereinfachung, sondern auf sprachliche Klarheit. Fachbegriffe werden gezielt eingesetzt, wo sie der Genauigkeit dienen, und nicht als Selbstzweck verwendet.

keep it short and simple

Die Verwendung des KISS-Prinzips hat mehrere Vorteile:

  • Bessere Verständlichkeit
    Kernaussagen sind für alle Lesenden, auch außerhalb des direkten Fachgebiets, zugänglich.

  • Höhere Präzision
    Reduktion auf den relevanten Inhalt minimiert Interpretationsspielräume.

  • Effiziente Argumentation
    Jede Formulierung trägt erkennbar zur Beweisführung bei.

  • Wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit
    Die Struktur der Argumentation bleibt klar und überprüfbar.

In der Praxis bedeutet dies, Sätze und Absätze kritisch zu prüfen: Enthält der Text Elemente, die keinen inhaltlichen Mehrwert bieten, werden sie gestrichen oder umformuliert. Unklare Formulierungen werden ersetzt, bis der Gedankengang ohne zusätzliche Erklärung verständlich ist.

Das KISS-Prinzip lässt sich gut am folgenden Beispiel verdeutlichen. In der KISS-konformen Formulierung wird die Kernaussage von Huber et al. (2014) in einem einzigen, klar strukturierten Satz wiedergegeben. Diese Version ist kurz, präzise und enthält nur die relevanten Informationen, die unmittelbar zur Aussage beitragen.

Die internationale Forschung zur Nutzer:innenzufriedenheit ist laut Huber et al. (2014) methodisch uneinheitlich und inhaltlich schwer vergleichbar, da Studien unterschiedliche Gebäudetypen, Fragebögen und Zielsetzungen verwenden (S. 10).

Das Negativbeispiel hingegen ist unnötig lang und verschachtelt. Hier erschweren redundante Einleitungen ("es ist gegenwärtig so, dass…"), Wiederholungen und unnötige Detailausschmückungen den Lesefluss.

Wie Huber et al. (2014) aufzeigen, ist es gegenwärtig so, dass in der internationalen Forschung, die sich mit der Nutzer:innenzufriedenheit beschäftigt, weder eine methodische Einheitlichkeit noch eine inhaltliche Vergleichbarkeit gegeben ist. Vielmehr zeigt sich, dass die Mehrzahl der untersuchten Studien einen Fokus auf nur bestimmte Gebäudetypen legt, dabei verschiedene Arten von Fragebögen verwendet und in ihren Forschungsarbeiten darüber hinaus jeweils abweichende Zieldefinitionen verfolgt (S. 10).

Der Unterschied zwischen beiden Versionen liegt darin, dass die KISS-konforme Variante auf überflüssige Satzteile verzichtet, Fachinhalte in direkter Form benennt und die logischen Zusammenhänge in einem Satz bündelt. Das Negativbeispiel hingegen verwendet einen umständlichen Stil, der die inhaltliche Aussage streckt, ohne sie zu präzisieren, und damit die Lesbarkeit verringert.

Das KISS-Prinzip ist kein Aufruf zur sprachlichen Minimalisierung, sondern ein methodischer Ansatz, um die Lesbarkeit und Aussagekraft wissenschaftlicher Texte zu maximieren. Es bildet die Grundlage für die folgenden Stilprinzipien wie Lean Text, Präzision oder Konsistenz.

Impuls / Aufgabe ^ top 
Suche dir einen Texttyp aus, der typischerweise ausführlich, erzählerisch oder ausschweifend ist - z.B. einen Blogartikel, einen Kommentar in einer Online-Zeitung oder ein Transkript eines YouTube-Videos. Wähle daraus einen Abschnitt mit mindestens 10-15 Sätzen. Schreibe den Text so um, dass er dem KISS-Prinzip entspricht: kurz, präzise, ohne überflüssige Füllungen.

Überprüfe anschließend: Ist die Kernaussage klarer geworden? Ging durch die Kürzung etwas Wesentliches verloren? Wie verändert sich die Lesbarkeit?

2.2 Lean Text & Lean Writing ^ top 

Lean Text und Lean Writing übertragen das aus dem Lean Management stammende Prinzip der Effizienzsteigerung auf den Prozess des wissenschaftlichen Schreibens. Im Ursprung zielt Lean Management darauf ab, Verschwendung in Produktions- und Arbeitsprozessen zu eliminieren, um Ressourcen optimal einzusetzen und den Wert für die Zielgruppe zu maximieren. Übertragen auf den wissenschaftlichen Kontext bedeutet dies, sprachliche "Ressourcenverschwendung" zu vermeiden und Texte so zu gestalten, dass sie den größtmöglichen Informationsgehalt mit dem geringstmöglichen sprachlichen Aufwand vermitteln - ohne an Präzision, wissenschaftlicher Tiefe oder fachlicher Korrektheit einzubüßen.

Effizienz in der Sprache bedeutet jedoch nicht, Inhalte oberflächlich zu behandeln oder komplexe Sachverhalte zu stark zu vereinfachen. Vielmehr geht es darum, die relevanten Informationen so klar und strukturiert zu formulieren, dass sie unmittelbar verständlich sind und keine unnötigen sprachlichen Umwege genommen werden müssen. Dadurch wird sowohl die inhaltliche Schärfe als auch die Lesbarkeit erhöht.

Der Ansatz lässt sich in drei zentrale Kernelemente unterteilen:

  • Vermeidung sprachlicher Verschwendung
    Alle Elemente, die keinen inhaltlichen Mehrwert liefern, werden gestrichen oder umformuliert. Dazu gehören redundante Formulierungen, unnötige Wiederholungen und ausschmückende Nebensätze, die die Leseführung verlangsamen. Ein Satz sollte so gestaltet sein, dass jede enthaltene Information einen Zweck erfüllt und direkt zur inhaltlichen Aussage beiträgt.

  • Fokussierung auf den Kerninhalt
    Jeder Satz, jeder Absatz und jedes Kapitel muss einen klaren Bezug zur übergeordneten Forschungsfrage oder zum behandelten Thema haben. Inhalte, die nur am Rand relevant sind oder die Argumentation nicht voranbringen, werden vermieden oder ausgelagert. Ziel ist eine konsequente inhaltliche Ausrichtung, bei der jeder Textbaustein einen erkennbaren Beitrag zur Argumentation, Beweisführung oder Ergebnisdarstellung leistet.

  • Klarheit vor Komplexität
    Wissenschaftliche Qualität bemisst sich nicht an der Länge oder Kompliziertheit von Sätzen, sondern an der Genauigkeit und Verständlichkeit der Formulierungen. Wo möglich, werden einfache, klare Satzkonstruktionen verwendet. Fachtermini kommen gezielt dort zum Einsatz, wo sie notwendig sind, um eine präzise Aussage zu treffen. Komplexe Gedankengänge werden in eine logische Abfolge gebracht, die auch ohne zusätzliche Erklärungsschritte verständlich ist.

Es ist ein häufiger Irrtum, Lean Text mit kurzen Texten gleichzusetzen. Ein wissenschaftlicher Text kann durchaus umfangreich sein, solange jeder Abschnitt und jede Formulierung einen klaren inhaltlichen Zweck erfüllt. Entscheidend ist, dass Lesende die zentralen Aussagen ohne überflüssige sprachliche Umwege erfassen können. Dies erhöht die Lesbarkeit, verkürzt die Zeit für die inhaltliche Erfassung und reduziert das Risiko, dass wesentliche Botschaften in sprachlicher Fülle untergehen.

Das Prinzip von Lean Text & Lean Writing lässt sich gut anhand eines Beispiels darstellen:

Original:

The present systematic review analyses the approaches and results of international studies on the topic of user satisfaction. Below an overview summarizes the most important results:

  • A growing interest in recent years in the subject "user satisfaction" and related topics was examined.
  • Fewer studies give an overview of different countries.
  • The studies mainly focus on a single type of building.
  • No comparison between building types and countries is shown.
  • Questionnaires are by far the most common collection type.
  • There is no uniform questions design.
  • The examined target is defined differently for different building typologies and the common target "user satisfaction" is followed by "productivity" and the small but significant proportion of "customer - or clientele loyalty".
  • Explanatory variables cannot be clearly identified in the studies.
  • Explanatory variables differ for different building types.
  • The detection of criteria does not reflect the importance of the criteria as an influence on user satisfaction.

Quelle: Huber, C., Koch, D., & Busko, S. (2014). An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management. International Journal of Facility Management, 5(2), 10.

Negativbeispiel sprachlich "aufgebläht":

Wie Huber et al. (2014) in ihrer systematischen Untersuchung feststellen, lässt sich aktuell beobachten, dass es im Rahmen der internationalen Forschung, die sich mit der Nutzerzufriedenheit in verschiedenen Gebäuden befasst, bisher weder eine durchgängige methodische Standardisierung noch eine verlässliche inhaltliche Vergleichbarkeit gibt. Vielmehr zeigt sich, dass viele der untersuchten Studien vorwiegend auf bestimmte Gebäudetypen ausgerichtet sind, dabei verschiedene Formen von Fragebögen verwenden und hinsichtlich der angestrebten Ziele deutliche Unterschiede aufweisen. Auch erklärende Variablen lassen sich den Studien nicht eindeutig entnehmen und unterscheiden sich zudem je nach Gebäudetyp, während die Erfassung einzelner Kriterien deren tatsächliche Bedeutung als Einflussfaktor auf die Nutzerzufriedenheit nicht angemessen widerspiegelt (S.10).

Diese Fassung versucht, nahezu alle Detailpunkte des Originaltexts in vollständigen Sätzen wiederzugeben. Dadurch entstehen lange Satzgefüge, redundante Formulierungen und eine insgesamt schwerfällige Lesbarkeit.

Optimierte Fassung:

Die internationale Forschung zur Nutzerzufriedenheit ist methodisch uneinheitlich und inhaltlich nur eingeschränkt vergleichbar, da Studien überwiegend einen Gebäudetyp betrachten, vorwiegend Fragebögen mit variierenden Zieldefinitionen einsetzen und sich in der Auswahl erklärender Variablen unterscheiden. Vergleiche zwischen Gebäudetypen oder Ländern fehlen weitgehend (Huber et al., 2014, S. 10).

Diese Fassung reduziert die Einzelergebnisse auf wenige, logisch verknüpfte Hauptaussagen und verdichtet damit den gleichen Inhalt auf wenige präzise Kernaussagen. Überflüssige Einleitungen entfallen, und der Satzbau ermöglicht eine schnelle Erfassung der zentralen Befunde.

Der Unterschied zwischen beiden Varianten zeigt den Nutzen von Lean Text & Lean Writing deutlich: Während die Negativfassung zwar umfangreich und detailreich wirkt, muss der inhaltliche Kern aktiv herausgefiltert werden. Die Positivfassung hingegen macht die Kernaussage sofort erkennbar, ordnet die Informationen in einer klaren Struktur und minimiert sprachliche Verschwendung - ohne inhaltliche Verluste.

Lean Writing schafft "sprachliche Schlankheit", die nicht nur den Lesefluss optimiert, sondern auch den wissenschaftlichen Anspruch unterstützt: Prägnanz, Nachvollziehbarkeit und Klarheit werden systematisch gefördert.


2.3 Präzision und Objektivität ^ top 

Präzision und Objektivität zählen zu den grundlegenden Qualitätsmerkmalen wissenschaftlicher Texte. Präzision bedeutet, dass jede Formulierung eindeutig, fachlich korrekt und frei von unnötigen Interpretationsspielräumen ist. Objektivität wiederum erfordert, dass Inhalte unabhängig von persönlichen Meinungen, Vorannahmen oder emotional gefärbten Wertungen dargestellt werden.

no narrative language

Präzision in der Sprache beginnt bei der Wahl der Begriffe. Fachtermini werden gezielt und konsistent eingesetzt, einmal definierte Begriffe werden nicht durch Synonyme ersetzt, wenn dadurch Unklarheit entstehen könnte. Allgemeine, vage Ausdrücke wie "oft", "viel" oder "manchmal" sollten nur verwendet werden, wenn sie durch empirische Daten oder definierte Kriterien gestützt werden. Quantitative Aussagen sind - sofern möglich - mit genauen Zahlenangaben zu belegen, qualitative Aussagen mit klaren Kriterien zu untermauern.

Objektivität erfordert, dass die Darstellung nicht von subjektiven Eindrücken oder Vorlieben geleitet wird. Anstelle wertender Adjektive oder unbelegter Behauptungen steht die nachvollziehbare Begründung anhand von Daten, Literatur und methodisch gesicherten Befunden. Subjektive Formulierungen wie "meiner Meinung nach" oder "ich denke" haben in wissenschaftlichen Texten keinen Platz; sie werden durch belegbare Aussagen ersetzt.

Negativbeispiel unpräzise und wenig objektive Formulierung:

Viele internationale Untersuchungen zur Nutzerzufriedenheit unterscheiden sich stark und sind kaum vergleichbar. Häufig werden nur einzelne Gebäudetypen berücksichtigt, die Befragungen sind sehr unterschiedlich gestaltet, und die Ziele erscheinen teilweise unklar. Ein sinnvoller Vergleich zwischen Ländern oder Gebäudetypen findet praktisch nicht statt (Huber et al., 2014, S.10).

Diese Aussage ist problematisch, weil "viele" nicht quantifiziert wird, "eher oberflächlich" ein subjektives Urteil darstellt und "kaum brauchbare Ergebnisse" nicht definiert oder belegt wird.

Optimierte Fassung:

Die internationale Forschung zur Nutzerzufriedenheit ist methodisch uneinheitlich und inhaltlich nicht vergleichbar, da Studien jeweils einen spezifischen Gebäudetyp untersuchen, nicht standardisierte Fragebögen einsetzen und unterschiedliche Zieldefinitionen verwenden. Ein direkter Vergleich zwischen Gebäudetypen oder Ländern wird nicht vorgenommen (Huber et al., 2014, S. 10).

Hier wird die Aussage durch überprüfbare Kriterien gestützt, wertende Begriffe entfallen, und der Bezug zur Quelle ist eindeutig. Die Kernaussage bleibt vollständig erhalten, wird jedoch so formuliert, dass sie ohne Interpretationsspielraum verstanden werden kann.

Präzision und Objektivität sind somit nicht nur formale Anforderungen, sondern tragen wesentlich dazu bei, dass wissenschaftliche Aussagen glaubwürdig, nachvollziehbar und im Kontext des Fachgebiets überprüfbar bleiben. Sie verhindern Missverständnisse, erhöhen die argumentative Schlagkraft und sichern die Anschlussfähigkeit der eigenen Arbeit im wissenschaftlichen Diskurs.

Impuls / Aufgabe ^ top 
Formuliere drei Sätze zu einem beliebigen Fachthema zunächst bewusst unpräzise (z.B. mit vagen Wörtern wie "oft", "manchmal", "viele"). Überarbeite danach die Sätze so, dass sie präzise, objektiv und überprüfbar sind.

Frage dich dabei: Welche Begriffe oder Daten helfen, die Aussage messbar zu machen? Wo kannst du subjektive Elemente durch belegbare Fakten ersetzen?

2.4 Kürze und Reduktion von Redundanzen ^ top 

Kürze im wissenschaftlichen Schreiben bedeutet nicht, Inhalte oberflächlich zu behandeln oder wichtige Details wegzulassen. Gemeint ist vielmehr, die Darstellung auf den notwendigen Umfang zu beschränken, der erforderlich ist, um den Sachverhalt vollständig, nachvollziehbar und präzise zu erklären. Jeder Satz sollte eine eigenständige inhaltliche Funktion erfüllen. Wiederholungen, inhaltliche Dopplungen oder langatmige Umschreibungen ohne zusätzlichen Erkenntniswert sind zu vermeiden.

Redundanzen entstehen häufig unbewusst - beispielsweise, wenn derselbe Gedanke in leicht veränderter Form mehrfach aufgegriffen wird, wenn Nebensätze nur den Inhalt des Hauptsatzes umformulieren oder wenn ein Befund mehrfach aus unterschiedlichen Perspektiven wiederholt wird, ohne dass neue Informationen hinzukommen. Solche Strukturen verlängern den Text, ohne die inhaltliche Substanz zu erweitern, und erschweren Lesenden die schnelle Erfassung der Kernaussagen.

Negativbeispiel mit redundanten Inhalten:

Die internationale Forschung zur Nutzerzufriedenheit ist methodisch uneinheitlich und inhaltlich schwer vergleichbar. Das liegt daran, dass die Studien nicht dieselben Methoden verwenden, was die Vergleichbarkeit erschwert. Zudem setzen sie unterschiedliche Fragebögen ein, wodurch die Vergleichbarkeit zusätzlich beeinträchtigt wird (Huber et al., 2014, S. 10).

Im Negativbeispiel wird die fehlende Vergleichbarkeit mehrfach genannt, wodurch der Text unnötig in die Länge gezogen wird. Die angeführten Begründungen überschneiden sich inhaltlich, da sie im Kern denselben Sachverhalt beschreiben. Dadurch entsteht kein klarer Informationszuwachs, und der Lesefluss wird ohne inhaltlichen Mehrwert verlangsamt.

Optimierte Fassung:

Die internationale Forschung zur Nutzerzufriedenheit ist methodisch uneinheitlich, da Studien verschiedene Erhebungsmethoden und nicht standardisierte Fragebögen verwenden (Huber et al., 2014, S. 10).

In der optimierten Fassung wird der Sachverhalt in einem einzigen Satz klar und vollständig dargestellt. Die Ursache für die eingeschränkte Vergleichbarkeit wird genannt, ohne dass dieselbe Aussage mehrfach wiederholt wird.

Kürze und Reduktionsstrategien erhöhen nicht nur die Lesbarkeit, sondern stärken auch die argumentative Präzision. Sie verhindern, dass zentrale Aussagen zwischen sprachlichen Wiederholungen verschwinden, und ermöglichen es, auch komplexe Sachverhalte in einer kompakten und strukturierten Form zu präsentieren.


2.5 Logik und Konsistenz ^ top 

Logik und Konsistenz sind zentrale Voraussetzungen für die wissenschaftliche Qualität eines Textes. Logik bezieht sich auf den inneren Aufbau der Argumentation: Jede Aussage muss nachvollziehbar aus vorhergehenden Überlegungen oder empirischen Befunden hervorgehen, und die Schlussfolgerungen müssen aus den präsentierten Daten und Argumenten schlüssig ableitbar sein. Inkonsistenzen oder Widersprüche schwächen nicht nur die Überzeugungskraft, sondern können die gesamte Argumentation in Frage stellen.

Konsistenz betrifft sowohl die inhaltliche als auch die formale Ebene. Inhaltlich bedeutet Konsistenz, dass einmal definierte Begriffe, Konzepte und Klassifikationen im gesamten Text einheitlich verwendet werden. Fachtermini sollten nicht durch Synonyme ersetzt werden, wenn dadurch Mehrdeutigkeiten entstehen könnten. Formal umfasst Konsistenz den konsequenten Einsatz eines gewählten Zitierstils, einheitliche Formatierungen, klar strukturierte Überschriften und wiederkehrende Satzstrukturen für ähnliche inhaltliche Funktionen.

Negativbeispiel logisch und formal inkonsistent: Die internationale Forschung zur Nutzerzufriedenheit ist schwer vergleichbar. Manche Studien verwenden ähnliche Methoden, andere wiederum völlig unterschiedliche. Nutzerzufriedenheit hängt stark von der Energieeffizienz eines Gebäudes ab, weshalb eine Analyse der Heizsysteme sinnvoll ist. Manche Arbeiten nutzen Fragebögen, andere Interviews. Der Vergleich verschiedener Gebäudetypen ist daher kompliziert.

Im Negativbeispiel fehlt ein klarer roter Faden, da der inhaltliche Sprung von methodischen Unterschieden zur Energieeffizienz die Argumentation unterbricht. Zudem werden Begriffe wie "vergleichbar" und "kompliziert" uneinheitlich verwendet, ohne dass ihre Bedeutung präzise definiert wird. Darüber hinaus erfolgt ein Wechsel zwischen allgemeinen Feststellungen und spezifischen Beispielen, ohne dass ein nachvollziehbarer Übergang geschaffen wird, was die Kohärenz des Textes weiter beeinträchtigt.

Optimierte Fassung: Nutzerzufriedenheitsstudien unterscheiden sich methodisch erheblich, da sie verschiedene Erhebungsverfahren wie Fragebögen oder Interviews einsetzen und unterschiedliche Zieldefinitionen verwenden. Diese Unterschiede erschweren den Vergleich zwischen Gebäudetypen und Ländern (Huber et al., 2014, S. 10).

In der optimierten Fassung ist die Argumentationsstruktur stringent: Zuerst werden die methodischen Unterschiede benannt, anschließend deren Auswirkung auf die Vergleichbarkeit erklärt. Die Begriffe sind einheitlich, die Formulierungen klar, und der Bezug zur Quelle ist eindeutig.

**Logik und Konsistenz sichern damit nicht nur die inhaltliche Qualität, sondern auch die Lesbarkeit und Nachvollziehbarkeit wissenschaftlicher Texte. Sie ermöglichen es, komplexe Zusammenhänge strukturiert darzustellen und die Argumentation transparent und überprüfbar zu gestalten.


2.6 Satzbau, Syntax & Wortwahl ^ top 

Satzbau, Syntax und Wortwahl sind entscheidend für Verständlichkeit, Lesefluss und Präzision wissenschaftlicher Texte. Ein klar strukturierter Satzbau sorgt dafür, dass die inhaltliche Aussage ohne zusätzliche Erklärungen erfasst werden kann. Die Syntax - also die Anordnung und Verknüpfung der Satzglieder - sollte so gewählt sein, dass der Schwerpunkt der Aussage an einer leicht erkennbaren Stelle steht, idealerweise im Hauptsatz.

Grundprinzipien für den Satzbau in wissenschaftlichen Texten:

  • Hauptsätze bevorzugen:
    Komplexe Nebensatzstrukturen reduzieren die Lesbarkeit und erhöhen das Risiko, dass zentrale Aussagen übersehen werden.

  • Thema-Rhema-Struktur beachten:
    Bekannte Informationen (Thema) zuerst, neue Informationen (Rhema) danach einführen. Beispiel: "Nutzerzufriedenheitsstudien unterscheiden sich methodisch erheblich...": Thema = Nutzerzufriedenheitsstudien, Rhema = methodische Unterschiede. "Diese Unterschiede erschweren den Vergleich...": Thema = Unterschiede (bekannt), Rhema = erschwerter Vergleich (neu).

  • Aktiv statt Passiv:
    Das Aktiv betont den Handlungsträger und vermeidet unnötige Umwege ("Die Studie analysiert…" statt "Es wird analysiert…").

  • Kürzere Satzlängen bevorzugen:
    Ein Satz sollte in der Regel nur eine zentrale Information enthalten.

Die Wortwahl muss fachlich korrekt, präzise und konsistent sein. Einmal definierte Fachbegriffe werden beibehalten, um Missverständnisse zu vermeiden. Umgangssprachliche oder metaphorische Ausdrücke sind zu vermeiden, da sie Interpretationsspielräume eröffnen. Unklare Quantifizierungen wie "manchmal", "oft" oder "häufig" sollten durch konkrete Angaben ersetzt werden.

Negativbeispiel komplizierter Satzbau:

In vielen internationalen Studien zur Nutzerzufriedenheit, die sich mit verschiedenen Gebäudetypen befassen, wird, obwohl sie teilweise ähnliche Methoden verwenden, deren Vergleichbarkeit durch den Einsatz von ganz unterschiedlichen und in ihrem Aufbau variierenden Fragebögen, die nicht einheitlich gestaltet sind, erheblich erschwert (Huber et al., 2014, S.10).

Im Negativbeispiel erschweren mehrfache Einschübe und verschachtelte Nebensätze den Lesefluss und machen es schwierig, die zentrale Aussage sofort zu erfassen. Die große Distanz zwischen Subjekt und Prädikat führt zusätzlich dazu, dass der Satz unnötig komplex wirkt. Wiederholungen wie "unterschiedlichen" und "variierenden" tragen nicht zur inhaltlichen Präzisierung bei, sondern blähen den Text sprachlich auf. Zudem bleibt die Mengenangabe "vielen" unpräzise, da sie keine konkrete quantifizierbare Grundlage hat und dadurch Interpretationsspielräume eröffnet.

Optimierte Fassung:

Internationale Studien zur Nutzerzufriedenheit sind methodisch schwer vergleichbar, da sie verschiedene Gebäudetypen untersuchen und nicht standardisierte Fragebögen mit unterschiedlichem Aufbau einsetzen (Huber et al., 2014, S. 10).

Hier ist die Struktur klar, die Kernaussage direkt erkennbar und die Begriffe sind präzise gewählt. Die Satzlänge ist reduziert, wodurch sich die Lesbarkeit verbessert.

Ein konsequent klarer Satzbau in Verbindung mit präziser Wortwahl erleichtert nicht nur das Verständnis, sondern signalisiert auch wissenschaftliche Sorgfalt und methodische Strenge.


2.7 Vermeidung von Füllwörtern, narrativen Elementen und persönlichen Meinungen ^ top 

Füllwörter, narrative Ausschmückungen und persönliche Meinungsäußerungen sind in wissenschaftlichen Texten fehl am Platz, da sie weder zur inhaltlichen Präzision noch zur Nachvollziehbarkeit beitragen. Sie verlängern Texte unnötig, unterbrechen den logischen Fluss und können den Eindruck mangelnder Objektivität erwecken.

Füllwörter wie eigentlich, natürlich, gewissermaßen, tatsächlich oder im Grunde tragen in der Regel keine zusätzliche Information. Sie wirken zwar oft verbindend oder abschwächend, haben jedoch keinen wissenschaftlichen Mehrwert und sollten konsequent gestrichen werden.

Narrative Elemente wie persönliche Erzählungen, anekdotische Einstiege oder dramatisierende Formulierungen sind für wissenschaftliche Texte ungeeignet. Wissenschaftliche Darstellung lebt von Klarheit, Struktur und Belegbarkeit - nicht von stilistischen Mitteln, die Spannung erzeugen sollen.

Persönliche Meinungen gehören nur in ausdrücklich reflexiven Passagen oder Diskussionsteile, wo sie klar als Interpretation gekennzeichnet und durch Argumente gestützt werden. Formulierungen wie "ich denke", "meiner Ansicht nach" oder "in meinem Verständnis" sind zu vermeiden, wenn sie nicht durch empirische oder theoretische Belege abgesichert sind.

Negativbeispiel mit deutlich narrativen Elementen:

Wenn man sich die zahlreichen internationalen Studien zur Nutzerzufriedenheit anschaut, hat man fast das Gefühl, dass jede Forschergruppe ihre eigene kleine Geschichte erzählt. Mal wird hier ein Bürogebäude untersucht, mal dort ein Krankenhaus, und jedes Mal gibt es wieder einen anderen Fragebogen mit ganz eigenen Schwerpunkten. Es wirkt fast so, als gäbe es keinen gemeinsamen roten Faden, der diese Arbeiten miteinander verbindet.

In diesem Beispiel steht der erzählerische Stil im Vordergrund, nicht die präzise wissenschaftliche Darstellung. Die Formulierungen "hat man fast das Gefühl" und "eigene kleine Geschichte" sind subjektiv und anekdotisch, wodurch der Text eher wie ein persönlicher Bericht als wie eine fachlich belegte Analyse wirkt. Der Einsatz von "mal … mal …" erzeugt einen plaudernden Ton, der der Stringenz und Seriosität eines wissenschaftlichen Textes widerspricht. Zudem fehlen konkrete, überprüfbare Angaben zu den methodischen Unterschieden, sodass der Informationsgehalt gering bleibt. Insgesamt lenkt der narrative Charakter vom eigentlichen Befund ab und schwächt die fachliche Aussagekraft.

Negativbeispiel mit narrativen Elementen:

In der internationalen Forschung zur Nutzerzufriedenheit wird zunächst ein Gebäudetyp untersucht, danach ein weiterer, und so geht es über verschiedene Projekte hinweg. Die Erhebungen nutzen jeweils eigene Fragebögen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Zielen, sodass sich am Ende kaum ein einheitliches Bild ergibt (Huber et al., 2014, S. 10).

Der Text ist zwar inhaltlich korrekt, verliert jedoch an wissenschaftlicher Prägnanz durch seine erzählerische Abfolge ("zunächst … danach … und so geht es …"), die den Charakter einer chronologischen Erzählung hat. Diese Form der Darstellung lenkt vom Kernbefund ab und vermittelt keinen klaren, komprimierten Überblick. Zudem fehlen exakte Beschreibungen der methodischen Unterschiede, sodass die Aussage mehr auf einer allgemeinen Schilderung als auf präzisen Kriterien basiert. Dadurch wird der Text länger und weniger pointiert, als es für eine wissenschaftliche Formulierung angemessen wäre.

Optimierte Fassung:

Internationale Studien zur Nutzerzufriedenheit sind methodisch uneinheitlich, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse einschränkt (Huber et al., 2014, S. 10).

In der optimierten Version wird die Aussage präzise, objektiv und ohne unnötige sprachliche Elemente formuliert.

Das Streichen von Füllwörtern, narrativen Elementen und unbegründeten Meinungen schärft die Argumentation, erhöht die Lesbarkeit und signalisiert wissenschaftliche Sorgfalt.

Impuls / Aufgabe ^ top 
Suche dir einen kurzen Textabschnitt (5-7 Sätze), der stark erzählerisch oder meinungsbetont ist. Geeignete Quellen können sein: Blogartikel oder persönliche Erfahrungsberichte, Kommentarspalten in Online-Zeitungen, Transkripte von YouTube-Videos oder Podcasts Social-Media-Posts (z.B. LinkedIn, Instagram,...), ...

Überarbeite den Text so, dass er für einen wissenschaftlichen Kontext geeignet ist: Streiche Füllwörter (z.B. "eigentlich", "natürlich", "irgendwie", "sozusagen", gewissermaßen" , "wirklich, "im Grunde", einfach" (wenn nicht methodisch gemeint), "total", ...). Entferne narrative Elemente. Ersetze persönliche Meinungen durch neutrale, belegbare Aussagen.

Vergleiche Vorher-Nachher: Welche Wirkung hat die sprachliche Veränderung?

2.8 Zielgruppenorientierung ^ top 

Zielgruppenorientierung bedeutet, dass wissenschaftliche Texte so verfasst werden, dass sie für die vorgesehenen Lesenden verständlich, nachvollziehbar und fachlich angemessen sind. Dabei geht es nicht darum, den Inhalt zu vereinfachen, sondern ihn in einer Form zu präsentieren, die den Vorkenntnissen, dem fachlichen Hintergrund und den Erwartungen der Leserschaft entspricht.

Ein zentraler Aspekt der Zielgruppenorientierung ist die Berücksichtigung des fachlichen Vorwissens. Texte für ein spezialisiertes Fachpublikum dürfen stärker auf Fachtermini und theoretische Modelle zurückgreifen, während interdisziplinäre oder internationale Leserkreise oft zusätzliche Erläuterungen benötigen. Begriffe, die in einem Fachgebiet selbstverständlich sind, können in einem anderen Bereich erklärungsbedürftig sein.

Auch die Struktur und der Aufbau des Textes sollten an den Bedürfnissen der Zielgruppe ausgerichtet sein. Eine klare Gliederung, aussagekräftige Überschriften und prägnante Zusammenfassungen erleichtern es, den roten Faden zu erkennen und zentrale Aussagen schnell zu erfassen. Beispiele, Abbildungen oder Tabellen können gezielt eingesetzt werden, um komplexe Inhalte zu veranschaulichen.

Ein auffälliger Unterschied in der Zielgruppenorientierung zwischen angloamerikanischen und vielen europäischen Fachpublikationen liegt im Umgang mit visuellen und humorvollen Elementen. In den USA, Kanada und Großbritannien finden sich in wissenschaftlichen Lehr- und Fachbüchern - insbesondere in den Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften mit didaktischem Schwerpunkt - immer wieder Comics, Cartoons oder humorvolle Illustrationen. Diese Elemente dienen nicht der Unterhaltung, sondern erfüllen eine didaktische Funktion: Sie vereinfachen komplexe Konzepte, veranschaulichen abstrakte Zusammenhänge und fördern die Einprägsamkeit von Inhalten.

Solche Visualisierungen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn ein Werk nicht ausschließlich für ein enges Fachpublikum, sondern auch für Studierende, interdisziplinäre Leser:innen oder eine breitere akademische Öffentlichkeit konzipiert ist. Typische Beispiele sind Cartoons in Psychologie- oder Soziologie-Lehrbüchern, humorvolle Illustrationen in Biologie- und Medizindidaktik-Werken oder pointierte Zeichnungen in populärwissenschaftlichen Formaten, die auf wissenschaftlich fundierten Inhalten basieren.

Dieser Ansatz steht in engem Zusammenhang mit der im angloamerikanischen Raum verbreiteten Orientierung auf Verständlichkeit, Anschaulichkeit und Leser:innen-Freundlichkeit. Während in vielen europäischen - insbesondere deutschsprachigen - Fachbüchern visuelle Humor-Elemente als zu populärwissenschaftlich gelten und daher selten eingesetzt werden, sind sie in angloamerikanischen Publikationen ein akzeptiertes und teils etabliertes Mittel, um Inhalte zugänglicher zu machen, ohne die wissenschaftliche Seriosität zu mindern.

mögliche Formen für Zielgruppenorientierung in der wissenschaftlichen Kommunikation ^ top 

Zielgruppenorientierung in der wissenschaftlichen Kommunikation bedeutet, Inhalte so zu gestalten, dass sie für die jeweils anvisierte Leserschaft optimal erfassbar sind - unabhängig davon, ob es sich um eine Fachcommunity, interdisziplinäre Gruppen oder die breite Öffentlichkeit handelt. Dies umfasst die Auswahl geeigneter Ausdrucksformen, den Grad an Fachsprache und die visuelle sowie mediale Aufbereitung. Während ein wissenschaftlicher Artikel für ein Fachjournal eine präzise, methodisch dichte Darstellung mit klar definierten Fachbegriffen erfordert, können Formate wie Infografiken, Graphical Abstracts, Broschüren, Podcasts oder Videos stärker auf Anschaulichkeit, Reduktion von Komplexität und eine visuelle oder auditive Strukturierung setzen. Entscheidend ist, vorab zu analysieren, welches Vorwissen und welche Erwartungen die Zielgruppe hat, und den Kommunikationsstil - einschließlich Tonalität, Detailtiefe und Medium - darauf abzustimmen. So wird sichergestellt, dass wissenschaftliche Inhalte nicht nur korrekt, sondern auch wirkungsvoll und nachhaltig vermittelt werden.

Zielgruppenorientierung trägt wesentlich dazu bei, dass wissenschaftliche Arbeiten ihre beabsichtigte Wirkung entfalten. Ein Text kann nur dann Wissen effektiv vermitteln, wenn er so gestaltet ist, dass die Lesenden die Inhalte in der vorgesehenen Tiefe und Genauigkeit erfassen können.


3 Gender-gerechte, vielfalts-sensible & inklusive Sprache & Kommuikation ^ top 

In diesem Kapitel wird kein moralischer Anspruch erhoben. Es geht um geschlechtergerechte, vielfaltssensible und inklusive Sprache als Mittel wissenschaftlicher Präzision, das sämtliche relevanten Dimensionen von Vielfalt berücksichtigt - einschließlich, aber nicht beschränkt auf Geschlecht, kulturellen Hintergrund, Sprache, Alter, Behinderung oder andere Identitätsmerkmale - um Missverständnisse zu vermeiden und alle adressierten Personengruppen klar und respektvoll einzubeziehen.

Präzision ist ein zentrales Kriterium wissenschaftlicher Sprache. Sie gilt nicht nur für den inhaltlichen und methodischen Teil einer Arbeit, sondern auch für die sprachliche Darstellung. Geschlechtergerechte, vielfalts-sensible und inklusive Ausdrucksformen sind kein reines Stil- oder Gerechtigkeitsthema, sondern ein Mittel, um sprachliche Genauigkeit herzustellen. Unpräzise Formulierungen, die z.B. nur eine Geschlechtsform verwenden, obwohl mehrere gemeint sind, führen zu Interpretationsspielräumen und können den Aussagegehalt verfälschen. Ziel ist es daher, in allen Kontexten Formulierungen zu wählen, die eindeutig beschreiben, wer oder was gemeint ist - und gleichzeitig innerhalb der institutionellen Vorgaben und wissenschaftlichen Konventionen akzeptiert sind.

Darum reicht eine Präambel "Mitgemeint-Sein" nicht aus ^ top 

In wissenschaftlichen Arbeiten finden sich häufig sogenannte Gender-Präambeln, etwa in der Form:

"Zur besseren Lesbarkeit wird in dieser Hausarbeit das generische Maskulinum verwendet. Die in dieser Arbeit verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich - sofern nicht anders kenntlich gemacht - auf alle Geschlechter."

Aus akademischer Sicht ist eine Gender-Präambel nicht ausreichend, da sie den Prinzipien wissenschaftlicher Präzision widerspricht. Eine pauschale Erklärung wie "alle Geschlechter sind mitgemeint" bleibt eine unverbindliche Absichtserklärung, die sich weder methodisch überprüfen noch aus der sprachlichen Form ableiten lässt. Wissenschaftliche Kommunikation verlangt jedoch, dass jede Aussage für sich nachvollziehbar und überprüfbar ist. Wird diese Präzision in eine Vorbemerkung ausgelagert, verschiebt sich die Verantwortung auf das Vorverständnis der Lesenden, ohne dass der Text selbst klare Anhaltspunkte liefert. Hinzu kommt, dass das generische Maskulinum mehrdeutig ist: Ein Satz wie "Die Forscher untersuchten die Daten" kann ausschließlich Männer meinen, eine gemischte Gruppe beschreiben oder alle Geschlechter einschließen. Die gewählte Form gibt darüber keine Auskunft. Dadurch entstehen Interpretationsspielräume, die den Aussagegehalt verändern und die Eindeutigkeit mindern. Zudem entsteht Inkonsistenz, wenn eine Präambel Inklusion ankündigt, die sprachliche Gestaltung im Text jedoch nur maskuline Formen zeigt. Der Widerspruch zwischen Ankündigung und Umsetzung verletzt das Prinzip der Konsistenz und schwächt die Nachvollziehbarkeit. Schließlich geht Präzision verloren, da nicht in jedem Satz erkennbar ist, auf welchen Personenkreis sich die Aussage bezieht. Lesende müssen den Bezug zur Präambel herstellen, obwohl dies nicht aus der Formulierung hervorgeht. Wissenschaftlich präzise ist daher nur eine Umsetzung, bei der der gemeinte Personenkreis direkt im Text sichtbar gemacht wird. Hierfür stehen mehrere Optionen zur Verfügung wie neutrale Begriffe, Paarformen oder andere konsistente Schreibweisen.

gender preamble

Gender-Präambeln sind in wissenschaftlichen Arbeiten nicht erwünscht. Inklusion muss im Text selbst durch präzise und konsistente Formulierungen sichtbar gemacht werden.

Unterschied zwischen gendergerecht, vielfaltssensibel und inklusiv ^ top 

Obwohl die Begriffe gendergerecht, vielfaltssensibel und inklusiv oft gemeinsam verwendet werden, bezeichnen sie unterschiedliche, sich teilweise überschneidende Konzepte in der wissenschaftlichen und öffentlichen Kommunikation. Eine präzise Unterscheidung ist wichtig, um die Zielsetzung sprachlicher Gestaltung klar zu benennen und Missverständnisse zu vermeiden.

genderssensitive, inclusive & equity-driven, easy-to-read

  • Gendergerecht
    Sprachliche Formulierungen, die Geschlechtervielfalt berücksichtigen und nicht nur eine Geschlechtsform verwenden, wenn mehrere gemeint sind. Ziel ist die Vermeidung des generischen Maskulinums oder anderer Formen, die nur ein Geschlecht explizit sichtbar machen. Beispiele sind Paarformen (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter), Gender-Gap (Mitarbeiter:innen) oder neutrale Personenbezeichnungen (Teammitglieder).

  • Vielfaltssensibel
    Sprache, die neben Geschlecht auch andere Dimensionen menschlicher Vielfalt respektvoll und präzise darstellt - etwa Alter, kultureller Hintergrund, Behinderung, sexuelle Orientierung, Religion oder sozioökonomischer Status. Vielfaltssensible Formulierungen vermeiden Stereotypisierungen, Diskriminierungen und unnötige Hervorhebungen einzelner Merkmale, sofern diese für den Kontext nicht relevant sind.

  • Inklusiv
    Ein umfassender Ansatz, der sowohl Gendergerechtigkeit als auch Vielfaltssensibilität integriert und darauf abzielt, alle relevanten Gruppen in Sprache und Darstellung einzuschließen. Inklusive Sprache orientiert sich nicht nur an formaler Sichtbarkeit, sondern an der Verständlichkeit, Zugänglichkeit und Repräsentation für alle Adressat:innen - unabhängig von sprachlichen, kognitiven oder kulturellen Voraussetzungen.

Zusammenhang und Unterschiede:
Gendergerechte Sprache ist ein Teilbereich inklusiver Sprache und fokussiert auf Geschlechterrepräsentation. Vielfaltssensible Sprache erweitert den Blick auf weitere gesellschaftliche Diversitätsdimensionen. Inklusive Sprache vereint beide Perspektiven und stellt sicher, dass Texte, Bilder und andere Kommunikationsmittel möglichst barrierearm, repräsentativ und verständlich sind.


3.1 Grundlagen und Zielsetzungen ^ top 

Wissenschaftliche Sprache hat die Aufgabe, Sachverhalte so darzustellen, dass sie eindeutig verständlich, methodisch nachvollziehbar und für Dritte überprüfbar sind. Ein zentraler Bestandteil dieser Genauigkeit ist die präzise Benennung der Personengruppen, Datenbestände und Kontexte, auf die sich Aussagen beziehen. Geschlechtergerechte, vielfalts-sensible und inklusive Formulierungen sind dabei kein ästhetisches Stilmittel, sondern dienen der Vermeidung von Unklarheiten und Fehlinterpretationen. Werden sprachliche Bezeichnungen zu allgemein oder nur in einer Geschlechtsform verwendet, obwohl mehrere Gruppen gemeint sind, entstehen Interpretationsspielräume, die den Aussagegehalt verändern können. Ziel ist daher eine Ausdrucksweise, die klar erkennen lässt, wer oder was gemeint ist, und die zugleich den fachlichen, institutionellen und formalen Anforderungen wissenschaftlicher Kommunikation entspricht.

3.1.1 Begriffsklärung ^ top 

Der Begriff "Geschlecht" beschreibt verschiedene, miteinander verbundene Ebenen. Das körperliche/biologische Geschlecht umfasst biologische Merkmale wie Chromosomen, Hormone und primäre bzw. sekundäre Geschlechtsmerkmale. Diese sind nicht strikt binär. Die Geschlechtsidentität ist das innere Wissen oder Empfinden, welchem Geschlecht man sich zugehörig fühlt unabhängig von biologischen xampMerkmalen. Der Geschlechtsausdruck bezeichnet, wie man Geschlecht nach außen zeigt, etwa durch Kleidung, Stimme oder Körpersprache, und muss nicht mit gesellschaftlichen Erwartungen übereinstimmen.

Die sexuelle Orientierung ist davon zu unterscheiden: Sie beschreibt, zu welchen Geschlechtern oder Geschlechtsidentitäten sich eine Person romantisch oder sexuell hingezogen fühlt. Gendersensible Sprache bezieht sich ausschließlich auf die sprachliche Darstellung der verschiedenen Geschlechtsdimensionen und nicht auf die sexuelle Orientierung. Missverständnisse entstehen, wenn diese beiden Ebenen vermischt werden.

Weiterführende Informationen & Visualisierungen finden sich z.B. unter https://www.itspronouncedmetrosexual.com/

3.1.2 Kernprinzipien sprachlicher Präzision ^ top 

Präzision in der wissenschaftlichen Sprache bedeutet, dass Formulierungen so gewählt werden, dass sie klar, eindeutig und ohne unnötige Interpretationsspielräume verstanden werden können. Dies betrifft nicht nur die inhaltliche Ebene, sondern auch die sprachliche Darstellung von Personengruppen, Sachverhalten und Kontexten.

Unklare oder inkonsistente Bezeichnungen können zu Missverständnissen, Fehlinterpretationen oder methodischen Unschärfen führen. Eine präzise Ausdrucksweise trägt dagegen dazu bei, dass Forschungsergebnisse verlässlich eingeordnet, überprüft und in breitere wissenschaftliche Zusammenhänge eingebettet werden können.

Darstellungspräzision ^ top 

Darstellungspräzision bezeichnet die Fähigkeit wissenschaftlicher Sprache, den tatsächlich gemeinten Sachverhalt oder Personenkreis so exakt zu benennen.

  • Überinklusion liegt vor, wenn eine Bezeichnung eine größere Gruppe umfasst, als tatsächlich gemeint ist.

  • Unterinklusion liegt vor, wenn relevante Teile einer Gruppe sprachlich ausgeschlossen werden, obwohl sie inhaltlich mitgemeint sind.

In beiden Fällen kann die sprachliche Ungenauigkeit zu fehlerhaften Interpretationen, verzerrten Schlussfolgerungen oder methodischen Missverständnissen führen. Besonders in der wissenschaftlichen Berichterstattung ist es daher entscheidend, dass Formulierungen exakt auf die erhobene Stichprobe, die untersuchte Population oder die betrachtete Zielgruppe abgestimmt sind. Die Bezeichnungen sollten konsistent mit den in der Methodik angegebenen Definitionen und Kriterien sein, sodass Lesende ohne weitere Annahmen nachvollziehen können, wer oder was genau in die Analyse einbezogen wurde.

Darstellungspräzision trägt damit unmittelbar zur Qualität wissenschaftlicher Arbeiten bei:

  • Sie verhindert, dass Ergebnisse auf Personengruppen übertragen werden, für die keine Daten vorliegen.

  • Sie stellt sicher, dass die intendierte Grundgesamtheit korrekt und vollständig benannt wird.

  • Sie erleichtert Vergleichbarkeit und Replikation, weil klar erkennbar ist, auf welche Teilgruppe sich eine Aussage bezieht.

Beispiele

Pro­blem­typ Ne­ga­tiv­bei­spiel Er­klä­rung Po­si­tiv­bei­spiel
Un­ter­in­klu­sion Die Mit­ar­bei­ter sind mit der neu­en Ge­bäu­de­leit­tech­nik un­zu­frie­den. Un­klar, ob nur männ­li­che Be­schäf­tig­te oder die ge­sam­te Be­leg­schaft ge­meint ist. Die Mit­ar­bei­tenden im tech­ni­schen Ser­vice be­wer­ten die neu­e Ge­bäu­de­leit­tech­nik als un­zu­rei­chend.
Über­in­klu­sion Die Mit­ar­bei­tenden ha­ben an der Schu­lung zum En­er­gie­ma­nage­ment teil­ge­nom­men. Zu weit ge­fasst, da nicht al­le Be­schäf­tig­ten an der Maß­nah­me be­tei­ligt wa­ren. Das Fa­ci­li­ty-Ma­nage­ment-Team hat an der Schu­lung zum En­er­gie­ma­nage­ment teil­ge­nom­men.
Un­ter­in­klu­sion Die An­la­gen­be­trei­ber ha­ben die Ef­fi­zi­enz der Bio­mas­se­an­la­ge über­prüft. Un­klar, ob nur männ­li­che Be­trei­ber oder al­le ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen ge­meint sind. Die ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen für den Be­trieb der Bio­mas­se­an­la­ge ha­ben de­ren Ef­fi­zi­enz über­prüft.
Nachvollziehbarkeit ^ top 

Nachvollziehbarkeit bezeichnet die Eigenschaft wissenschaftlicher Sprache, den Bezug einer Aussage zu Population, Stichprobe, Variablen und Geltungsbereich so klar zu formulieren, dass Lesende diese Informationen ohne zusätzliche Annahmen erkennen können.
Fehlt diese sprachliche Präzision, entstehen Interpretationsspielräume, die den wissenschaftlichen Wert einer Arbeit mindern oder die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse erschweren.

  • Fehlende Nachvollziehbarkeit liegt vor, wenn der Personenkreis oder der räumlich-zeitliche Rahmen einer Untersuchung nicht eindeutig benannt wird.

  • Teilweise Nachvollziehbarkeit liegt vor, wenn zwar eine Zielgruppe genannt wird, aber wichtige Merkmale wie Kontext, Zeitpunkt oder Auswahlkriterien fehlen.

Im wissenschaftlichen Berichtswesen ist es zwingend erforderlich, dass die verwendeten Begriffe exakt mit den in der Methodik beschriebenen Definitionen und Kriterien übereinstimmen. So können Lesende nachvollziehen, wer oder was genau untersucht wurde, unter welchen Bedingungen und in welchem Kontext.

Nachvollziehbarkeit trägt damit unmittelbar zur Qualität wissenschaftlicher Arbeiten bei:

  • Sie ermöglicht es, die Ergebnisse korrekt zu interpretieren und in den passenden Kontext einzuordnen.

  • Sie schafft die Grundlage für die Überprüfung und Replikation von Studien.

  • Sie verhindert, dass Aussagen verallgemeinert oder fehlinterpretiert werden.

Beispiele

Pro­blem­typ Ne­ga­tiv­bei­spiel Er­klä­rung Po­si­tiv­bei­spiel
Feh­lende Nach­voll­zieh­bar­keit Die Mit­ar­bei­tenden sind un­zu­frie­den. Es wird nicht deutlich, in welchem Bereich oder Kontext die Unzufriedenheit besteht und welche Gruppe genau befragt wurde. Die Mit­ar­bei­tenden im tech­ni­schen Ser­vice des Cam­pus Kuf­stein be­wer­ten die neue Ge­bäu­de­leit­tech­nik als un­zu­rei­chend.
Teil­weise Nach­voll­zieh­bar­keit Die Teil­neh­menden ha­ben an der En­er­gie­schu­lung teil­ge­nom­men. Es bleibt unklar, ob es sich um Mitarbeitende, externe Fachkräfte oder Studierende handelt und wann die Schulung stattfand. Das Fa­ci­li­ty-Ma­nage­ment-Team des Stand­orts Wien hat im Mai 2024 an der Schu­lung "ISO 50001 En­er­gie­ma­nage­ment" teil­ge­nom­men.
Feh­lende Nach­voll­zieh­bar­keit Die An­la­gen­be­trei­ber ha­ben die Ef­fi­zi­enz über­prüft. Unklar bleibt, welche Art von Anlage untersucht wurde, in welcher Region und unter welchen Rahmenbedingungen. Die ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen für den Be­trieb der Bio­mas­se­an­la­ge im In­dus­trie­park Tirol ha­ben im 3. Quar­tal 2024 de­ren Ef­fi­zi­enz nach ISO 50006 über­prüft.
Vergleichbarkeit ^ top 

Vergleichbarkeit bezeichnet die Eigenschaft wissenschaftlicher Sprache, Begriffe, Kategorien und Bezeichnungen so konsistent zu verwenden, dass Ergebnisse zwischen verschiedenen Studien, Datensätzen oder Analysezeiträumen ohne Bedeutungsverlust gegenübergestellt werden können.
Fehlt diese sprachliche Konsistenz, wird die Interpretation erschwert oder verfälscht, und eine Einbindung der Ergebnisse in Metaanalysen oder systematische Reviews ist nur eingeschränkt möglich.

  • Fehlende Vergleichbarkeit liegt vor, wenn identische oder sehr ähnliche Sachverhalte in derselben Arbeit mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet werden.
  • Teilweise Vergleichbarkeit liegt vor, wenn Bezeichnungen nicht vollständig konsistent sind oder zwischen Studien variieren, ohne dass dies begründet wird.

Konsistenz in der Begriffsnutzung bedeutet, dass einmal definierte Termini in der gesamten Arbeit unverändert beibehalten werden. Dies betrifft sowohl geschlechtergerechte Personenbezeichnungen als auch Funktions-, Rollen- oder Gruppenbezeichnungen. Für die internationale Anschlussfähigkeit gilt dies auch in der Übersetzung - hier sollten fachlich etablierte Entsprechungen verwendet werden.

Vergleichbarkeit trägt damit unmittelbar zur wissenschaftlichen Qualität bei:

  • Sie erleichtert den Vergleich von Ergebnissen innerhalb einer Arbeit sowie zwischen verschiedenen Untersuchungen.

  • Sie verhindert Fehlinterpretationen durch inkonsistente oder wechselnde Terminologie.

  • Sie unterstützt die Integration der Ergebnisse in größere Forschungskontexte.

Beispiele

Pro­blem­typ Ne­ga­tiv­bei­spiel Er­klä­rung Po­si­tiv­bei­spiel
Feh­lende Ver­gleich­bar­keit Die Mit­ar­bei­ten­den be­wer­ten die Maß­nah­men po­sitiv. An­ge­stellt­e des Ser­vice-Bereichs wa­ren be­son­ders zu­frie­den. Zwei verschiedene Bezeichnungen ("Mitarbeitende" / "Angestellte des Service-Bereichs") für dieselbe Gruppe erschweren den direkten Vergleich. Die Mit­ar­bei­ten­den im Ser­vice-Be­reich be­wer­ten die Maß­nah­men po­sitiv und wa­ren be­son­ders zu­frie­den.
Teil­weise Ver­gleich­bar­keit Die An­la­gen­be­trei­ber in Pro­jekt A nut­zen ein En­er­gie­ma­nage­ment­sys­tem. Die ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen in Pro­jekt B set­zen eben­falls ein En­er­gie­ma­nage­ment­sys­tem ein. Unterschiedliche Bezeichnungen ("Anlagenbetreiber" / "verantwortliche Personen") für dieselbe Funktion verhindern einen klaren Vergleich zwischen den Projekten. Die An­la­gen­be­trei­ber in Pro­jekt A und Pro­jekt B set­zen ein En­er­gie­ma­nage­ment­sys­tem ein.
Feh­lende Ver­gleich­bar­keit In Stu­die 1 wur­den die Er­geb­nis­se für "Kun­den" aus­ge­wer­tet, in Stu­die 2 für "Kun­din­nen und Kun­den". Abweichende sprachliche Formate für dieselbe Zielgruppe erschweren die Zusammenführung der Ergebnisse. In Stu­die 1 und Stu­die 2 wur­den die Er­geb­nis­se für "Kun­din­nen und Kun­den" aus­ge­wer­tet.

Eine präzise, geschlechtergerechte Bezeichnung benennt immer genau die intendierte Gruppe, vermeidet generische Formulierungen mit potenziell falschen Implikationen und wird im gesamten Text konsistent verwendet


3.2 Prinzipien präziser Formulierungen ^ top 

Präzise Formulierungen sind eine Grundvoraussetzung für wissenschaftliche Qualität. Sie stellen sicher, dass Aussagen eindeutig interpretiert werden können, erleichtern die Replizierbarkeit von Studien und verhindern Fehlinterpretationen oder unzutreffende Verallgemeinerungen. Die folgenden fünf Prinzipien bilden die Grundlage für sprachliche Präzision in wissenschaftlichen Texten und sollten in allen Phasen des wissenschaftlichen Arbeitens - von der Planung bis zur Veröffentlichung - beachtet werden.

  • Eindeutigkeit
    Jede Aussage muss klar erkennen lassen, auf welche Gruppe, welchen Sachverhalt oder welchen Kontext sie sich bezieht. Vage oder generische Formulierungen wie "die Mitarbeiter" oder "die Nutzer" sind problematisch, wenn nicht klar ist, ob alle Geschlechter, bestimmte Funktionen oder nur Teilgruppen gemeint sind. Eindeutigkeit wird durch präzise und konkrete Bezeichnungen erreicht, die den tatsächlich untersuchten Personenkreis oder Untersuchungsgegenstand benennen.

  • Vollständigkeit bei Relevanz
    Merkmale wie Geschlecht, Alter, Funktion oder Kontext werden nur dann sprachlich markiert, wenn sie für die Forschungsfrage, die Methodik oder die Interpretation der Ergebnisse relevant sind. Eine unnötige Nennung irrelevanter Merkmale kann zu einer Verzerrung der Wahrnehmung führen oder den Eindruck erwecken, dass diese Merkmale eine besondere Bedeutung für die Ergebnisse haben. Umgekehrt darf kein relevantes Merkmal ausgelassen werden, wenn es für das Verständnis der Aussage zentral ist.

  • Konsistenz
    Einmal definierte Begriffe, Termini und Bezeichnungsformen müssen im gesamten Text durchgängig verwendet werden. Ein Wechsel zwischen unterschiedlichen Bezeichnungen für denselben Sachverhalt (z.B. "Mitarbeitende" und "Angestellte") ist nur dann gerechtfertigt, wenn er klar begründet wird - beispielsweise bei der Wiedergabe unterschiedlicher Originalquellen. Konsistenz betrifft sowohl die sprachliche Form als auch die inhaltliche Definition der Begriffe.

  • Operationalisierbarkeit Sprachliche Kategorien müssen mit den tatsächlich erhobenen Variablen übereinstimmen. Wenn in einer Erhebung beispielsweise das Merkmal "Gender" abgefragt wird, darf dies nicht stillschweigend mit "biologischem Geschlecht" gleichgesetzt werden, sofern dies methodisch nicht begründet und dokumentiert ist. Die verwendeten Begriffe sollten die tatsächliche Messung widerspiegeln und so gewählt werden, dass sie ohne methodische Zusatzannahmen verstanden werden können.

  • Überprüfbarkeit Formulierungen müssen so gestaltet sein, dass sie eine eindeutige Zuordnung zu den Datengrundlagen erlauben. Dazu gehört die Nennung von Stichprobe, Messinstrument, Zeitraum und Region, sofern diese Informationen für die Aussage relevant sind. Nur so können externe Prüfer:innen oder Leser:innen die Ergebnisse im richtigen Kontext bewerten und die Angaben gegebenenfalls validieren.

Beispiele:

Prin­zip Ne­ga­tiv­bei­spiel Er­klä­rung Po­si­tive For­mu­lie­rung
Ein­deu­tig­keit Die Mit­ar­bei­ter sind un­zu­frie­den mit dem En­er­gie­ma­nage­ment­sys­tem. Un­klar, ob al­le Ge­schlech­ter ge­meint sind oder nur ei­ne Teil­grup­pe; kei­ne Prä­zi­sie­rung, wel­che Mit­ar­bei­tenden ge­meint sind. Die Mit­ar­bei­tenden im tech­ni­schen Ser­vice be­wer­ten das En­er­gie­ma­nage­ment­sys­tem als un­zu­rei­chend.
Voll­stän­dig­keit bei Re­le­vanz Die Be­frag­ten be­vor­zu­gen mo­der­ne Heiz­sys­te­me. Feh­len­de An­ga­ben zu re­le­van­ten Merk­ma­len (z.B. Ge­bäu­de­typ, Nut­zungs­art), ob­wohl die­se für die In­ter­pre­ta­ti­on wich­tig sind. Die be­frag­ten Mie­ter:­in­nen in Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern mit Bau­jahr vor 1990 be­vor­zu­gen mo­der­ne Heiz­sys­te­me.
Kon­sis­tenz In Ab­schnitt A: "Mit­ar­bei­tende", in Ab­schnitt B: "An­ge­stell­te" für die­sel­be Grup­pe. Un­ein­heit­li­che Be­zeich­nung er­schwert den Ver­gleich und kann Ver­wirr­ung er­zeu­gen. Durch­ge­hend die Be­zeich­nung "Mit­ar­bei­tende" für die­sel­be Grup­pe ver­wen­den.
Ope­ra­tio­na­li­sier­bar­keit Die Stu­die er­fasst das Ge­schlecht der Teil­neh­menden. Un­klar, ob bio­lo­gi­sches Ge­schlecht oder selbst­ge­wähl­te Ge­schlechts­i­den­ti­tät ge­meint ist; kei­ne me­tho­di­sche Prä­zi­sie­rung. In der Stu­die wur­de das selbst­ge­wähl­te Gen­der der Teil­neh­menden er­fasst, mit den Ant­wort­op­tio­nen "weib­lich", "männ­lich" und "di­vers".
Über­prüf­bar­keit Die Teil­neh­menden wa­ren zu­frie­den mit der Ge­bäu­de­tech­nik. Kei­ne An­ga­be zu Stich­pro­be, Ort oder Zeit­punkt; kei­ne Kon­text­in­for­ma­ti­on für ex­ter­ne Va­li­die­rung. 58 Mit­ar­bei­tende des Fa­ci­li­ty Ma­nage­ments der Uni­ver­si­tät Inns­bruck be­wer­te­ten im April 2024 die Ge­bäu­de­tech­nik als zu­frie­den­stel­lend.

3.3 Formen sprachlicher Präzision im inklusiven Kontext ^ top 

Inklusiv und vielfaltssensibel zu formulieren bedeutet nicht, möglichst viele Zeichen oder Schreibweisen zu verwenden, sondern für jede Kommunikationssituation die sprachlich präziseste und fachlich passendste Form zu wählen. Unterschiedliche Umsetzungsformen haben jeweils eigene Stärken, Schwächen und Wirkungskontexte. Entscheidend ist, dass die gewählte Form konsistent eingesetzt und in ihrer Bedeutung klar definiert wird. Dadurch lassen sich Missverständnisse vermeiden und die Lesbarkeit sowie Anschlussfähigkeit der Texte sichern.

3.3.1 Generisches Maskulinum ^ top 

Beispiele:

  • Der Vorsitzende leitete die abschließende Diskussion des Fachkongresses. (The chairman led the closing discussion of the specialist conference.)

  • Die Verkäufer erklärten den Besucher:innen die Vorteile der neuen Gebäudetechnik. (The salesmen explained the advantages of the new building technology to the visitors.)

Das generische Maskulinum ist eine grammatische Form, bei der die männliche Wortform (Maskulinum) verwendet wird, um Gruppen zu bezeichnen, die Personen unterschiedlichen Geschlechts umfassen oder deren Geschlecht nicht spezifiziert ist. Ein klassisches Beispiel im Deutschen ist "die Ingenieure", wenn damit alle Personen gemeint sind, die im Ingenieurwesen tätig sind - unabhängig von ihrem Geschlecht.

Dieses Phänomen ist nicht auf das Deutsche beschränkt, sondern tritt in vielen Sprachen mit grammatischem Geschlecht auf, darunter Französisch ("les ingénieurs"), Spanisch ("los ingenieros"), Hindi oder Serbisch. In Sprachen ohne grammatisches Geschlecht wie Englisch, Persisch oder Türkisch existiert hingegen keine direkte Entsprechung. Das bedeutet, dass internationale Lesende ohne Deutsch als Muttersprache den generischen Gebrauch oft nicht automatisch erkennen und ihn wörtlich als ausschließlich männlich interpretieren.
Sprach- und kognitionswissenschaftliche Untersuchungen zeigen mehrere Herausforderungen:

  • Präzisionsverlust
    Die Form lässt offen, ob tatsächlich alle Geschlechter gemeint sind oder nur männliche Personen.

  • Interpretationsverzerrung
    Empirische Studien belegen, dass viele Lesende primär männliche Personen assoziieren, auch wenn dies nicht intendiert ist.

  • Eingeschränkte Vergleichbarkeit
    In mehrsprachigen und interdisziplinären Kontexten kann das generische Maskulinum zu Missverständnissen führen, da die semantische Reichweite in anderen Sprachen entweder nicht existiert oder anders funktioniert.

Das generische Maskulinum ist nur dann eindeutig, wenn tatsächlich ausschließlich männliche Personen gemeint sind. Sobald gemischte oder nicht spezifizierte Gruppen bezeichnet werden, ist aus Gründen der wissenschaftlichen Genauigkeit eine alternative Formulierung vorzuziehen, die den tatsächlich gemeinten Personenkreis klar benennt.

3.3.2 Paarform ^ top 

Beispiele:

  • Die Ingenieurinnen und Ingenieure präsentierten ihre Ergebnisse auf der internationalen Konferenz für nachhaltige Energiesysteme. (The female and male engineers presented their results at the international conference on sustainable energy systems.)

  • Die Studentinnen und Studenten nahmen an einem Seminar zum klimafreundlichen Gebäudemanagement teil. (The female and male students participated in a seminar on climate-friendly building management.)

Die Paarform bezeichnet die gleichzeitige Nennung der männlichen und weiblichen Sprachform, um Personen beider Geschlechter explizit anzusprechen. Sie wird im Deutschen häufig eingesetzt, um die potenzielle Mehrdeutigkeit des generischen Maskulinums zu vermeiden. Beispiele sind "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" oder "Studentinnen und Studenten".

Aus sprachwissenschaftlicher Sicht bietet die Paarform mehrere Vorteile:

  • Eindeutigkeit
    Sie macht transparent, dass sowohl Frauen als auch Männer gemeint sind.

  • Vertrautheit
    Sie ist im deutschsprachigen Raum weit verbreitet und von den meisten Lesenden leicht verständlich.

Gleichzeitig ergeben sich Einschränkungen:

  • Auslassung weiterer Geschlechter
    Personen, die sich nicht in das binäre System "weiblich/männlich" einordnen, werden sprachlich nicht erfasst.

  • Länge und Lesefluss
    Längere Texte können durch häufige Paarformen stilistisch schwerfällig wirken.

  • Übersetzungsprobleme
    In Sprachen ohne grammatisches Geschlecht (z.B. Englisch) kann die Unterscheidung in zwei Geschlechtsformen nicht direkt abgebildet werden und geht oft verloren.

Die Paarform ist präziser als das generische Maskulinum, wenn es um die explizite Nennung von Frauen und Männern geht. Für eine umfassende Inklusion aller Geschlechter oder für einen flüssigeren Stil können jedoch neutrale oder alternative Formulierungen vorzuziehen sein.

3.3.3 Neutrale Personenbezeichnungen ^ top 

Beispiele:

  • Das Ingenieurteam entwickelte ein Konzept zur Reduzierung des Energieverbrauchs. (The engineering team developed a concept to reduce energy consumption.)

  • Die Lehrkräfte führten eine Schulung zu nachhaltiger Gebäudebewirtschaftung durch. (The teaching staff conducted a training session on sustainable building management.)

Neutrale Personenbezeichnungen verwenden Begriffe, die keine grammatische Geschlechtsmarkierung enthalten und damit alle Geschlechter gleichermaßen einschließen. Statt "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" oder "die Ingenieure" wird beispielsweise "Teammitglieder", "Ingenieurteam", "Beschäftigte" oder "Fachkräfte" verwendet.

Aus wissenschaftlicher Perspektive bieten neutrale Formen klare Vorteile:

  • Präzision
    Sie benennen die Gruppe ohne geschlechtsspezifische Einschränkung und vermeiden Mehrdeutigkeit.

  • Inklusivität
    Sie schließen automatisch Personen aller Geschlechtsidentitäten ein.

  • Internationale Verständlichkeit
    In Übersetzungen - insbesondere ins Englische - lassen sich neutrale Formen oft direkt und verlustfrei übertragen.

Es bestehen jedoch auch Grenzen:

  • Begrenzte Verfügbarkeit
    Für manche Berufs- oder Rollenbezeichnungen existieren keine etablierten neutralen Begriffe.

  • Kontextabhängigkeit
    Neutrale Formen können zu ungenau sein, wenn für die Interpretation wichtige Merkmale (z.B. Qualifikation oder Funktion) nicht deutlich werden.

  • Stilistische Monotonie
    Häufige Wiederholung derselben neutralen Begriffe kann den Text sprachlich eintönig wirken lassen.

Neutrale Personenbezeichnungen sind besonders geeignet, wenn Geschlecht für den Inhalt keine Rolle spielt oder eine inklusive Formulierung angestrebt wird. Sie bieten eine präzise und internationale anschlussfähige Lösung, sollten jedoch so gewählt werden, dass sie die fachliche Aussage nicht verallgemeinern oder verwässern.

3.3.4 Gender-Gap ^ top 

Beispiele:

  • Die Student:innen erarbeiteten in Gruppen ein Konzept für klimaneutrale Gebäude. (The students of all gender developed a concept for climate-neutral buildings in groups.)

  • Die Ingenieur:innen führten eine Effizienzanalyse der Photovoltaikanlage durch. (The engineers of diverse gender identities carried out an efficiency analysis of the photovoltaic system.)

Der Gender-Gap wird oft als Doppelpunkt, Unterstrich oder Stern dargestellt (z.B. "Student:innen", "Mitarbeiter_innen", "Ingenieur*innen") und ist eine Schreibweise, bei der ein sichtbares Trennzeichen zwischen maskuliner und femininer Endung eingefügt wird. Ziel ist es, neben männlichen und weiblichen Formen auch nicht-binäre Geschlechter und das Spektrum der Gechlechteridentitäten sprachlich einzubeziehen.

Aus wissenschaftlicher und kommunikativer Sicht ergeben sich folgende Vorteile:

  • Inklusion
    Erfasst sprachlich auch Personen, die sich nicht im binären System "männlich/weiblich" verorten.

  • Präzision bei Relevanz
    Macht explizit deutlich, dass die angesprochene Gruppe geschlechtlich vielfältig ist.

  • Einheitlichkeit
    Lässt sich relativ leicht auf verschiedene Personenbezeichnungen anwenden.

Es bestehen jedoch auch Nachteile:

  • Lesefluss und Aussprache
    Kann in der gesprochenen Sprache zu Unterbrechungen oder Unsicherheiten führen.

  • Akzeptanz
    Die Schreibweise ist nicht in allen gesellschaftlichen Kontexten etabliert oder akzeptiert.

  • Technische Barrieren
    Screenreader oder automatische Texterkennung können den Gender-Gap teilweise fehlerhaft wiedergeben, was die Barrierefreiheit beeinträchtigen kann. Dies kann jedoch durch eine entsprechende Voreinstellung meist einfach angepasst werden.

Der Gender-Gap ist ein präzises Mittel, um sprachlich inklusiv zu formulieren und Mehrdeutigkeit zu vermeiden. Sein Einsatz sollte jedoch im Kontext von Zielgruppe, Medium und Lesbarkeit abgewogen werden.

3.3.5 Binnen-I, X-Formen und neue Pronomen ^ top 

Beispiele:

  • Die StudentInnen nahmen an der Abschlusspräsentation teil. (Students participated in the final presentation.)

  • Die Studentx entwickelten ein Energiekonzept für den Campus. (The studentx developed an energy concept for the campus. .)

  • Alex sagte, dass xe das Forschungsprojekt bis Ende des Monats abschließen werde. (Alex said that xe would finish the research project by the end of the month.)

Neben etablierten Formen wie Paarform, neutralen Bezeichnungen oder Gender-Gap existieren weitere Schreib- und Ausdrucksformen, die insbesondere in aktivistischen, künstlerischen oder experimentellen Kontexten eingesetzt werden.

  • Binnen-I (StudentInnen)
    Wurde in den 1980er- und 1990er-Jahren im deutschsprachigen Raum populär, um männliche und weibliche Formen in einem Wort zu vereinen. Vorteil ist die Kürze; Nachteil ist die ausschließliche Abbildung binärer Geschlechter sowie die eingeschränkte Lesbarkeit, insbesondere für Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder für Screenreader. Heute ist das Binnen-I nicht mehr gebräuchlich.

  • X-Formen (Studentx, Kundx)
    Ersetzen die maskuline oder feminine Endung durch den Buchstaben "x", um keine binäre Zuordnung vorzunehmen. Diese Form ist vor allem in queeren Communities und sozialen Medien verbreitet.

  • Neue Pronomen (xe, ze, hir)
    Im englischsprachigen Raum existiert eine wachsende Anzahl an geschlechtsneutralen oder nicht-binären Pronomen, die von Einzelpersonen aktiv gewählt werden. Beispiele sind xe/xem/xyr, ze/hir/hirs oder they/them in singularem Gebrauch. Im Deutschen gibt es bislang nur wenige etablierte nicht-binäre Pronomen (z.B. xier, nin), die zudem noch nicht standardisiert sind.

Sonderformen bieten Möglichkeiten, sprachlich über binäre Geschlechterkategorien hinauszugehen.


3.4 Inklusive Sprache ^ top 

Inklusive Sprache bezeichnet eine Ausdrucksweise, die alle relevanten Gruppen anspricht und niemanden aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Alter, Behinderung, Religion, sexueller Orientierung oder anderen Merkmalen ausschließt. Sie geht damit über die rein gendergerechte Formulierung hinaus und integriert auch Aspekte der Vielfaltssensibilität, Barrierefreiheit und kulturellen Anschlussfähigkeit.

Ziel inklusiver Sprache ist es, Inhalte so zu formulieren, dass sie von allen Adressat:innen gleichermaßen verstanden und als respektvoll wahrgenommen werden - unabhängig von individuellen Lebensrealitäten oder gesellschaftlichen Zugehörigkeiten. In der wissenschaftlichen Kommunikation trägt sie wesentlich dazu bei, die Präzision, Reichweite und Glaubwürdigkeit von Aussagen zu sichern.

3.4.1 Zentrale Prinzipien inklusiver Sprache ^ top 

  1. Präzision
    Begriffe werden so gewählt, dass sie den gemeinten Personenkreis oder Sachverhalt exakt beschreiben. Unklare Sammelbezeichnungen oder Formulierungen, die unbeabsichtigt ausschließen, werden vermieden.

  2. Relevanzorientierung
    Merkmale wie Geschlecht, Herkunft oder Alter werden nur genannt, wenn sie für das Verständnis oder die Interpretation der Aussage erforderlich sind.

  3. Barrierefreiheit
    Texte sind so gestaltet, dass sie auch für Personen mit unterschiedlichen sprachlichen, kognitiven oder sensorischen Voraussetzungen zugänglich sind - z.B. durch klare Struktur, einfache Satzkonstruktionen und unterstützende visuelle Elemente.

  4. Kulturelle Anschlussfähigkeit
    Formulierungen sind so gewählt, dass sie in unterschiedlichen kulturellen Kontexten verständlich und respektvoll sind. Dazu gehört die Vermeidung idiomatischer Ausdrücke, die in anderen Sprachräumen unverständlich oder missverständlich sein können.

  5. Konsistenz
    Einmal definierte Begriffe oder Bezeichnungsformen werden im gesamten Text durchgängig verwendet.

Beispiele für inklusive und nicht-inklusive Formulierungen

Kon­text Nicht-in­klu­siv Er­klä­rung In­klu­siv
Geschlecht Die Studenten präsentieren ihre Ergebnisse. Generisches Maskulinum, schließt andere Geschlechter nicht sichtbar ein. Die Studierenden präsentieren ihre Ergebnisse.
Behinderung Die Behinderten benötigen einen separaten Eingang. Reduzierende, potenziell stigmatisierende Bezeichnung. Menschen mit Behinderung nutzen den barrierefreien Eingang.
Herkunft Ausländische Teilnehmer stellten ihre Projekte vor. Fokus auf Herkunft statt auf Fachrolle oder Kontext. Internationale Teilnehmende stellten ihre Projekte vor.
Alter Die Senioren nahmen an der Schulung teil. Pauschalisierende Bezeichnung, Alter im Vordergrund. Die Teilnehmenden über 65 nahmen an der Schulung teil.

3.4.2 Herausforderungen und Lösungsansätze ^ top 

  • Sprachliche Länge
    Inklusive Formulierungen können länger sein, was den Lesefluss beeinflusst. Lösung: präzise, kompakte Formulierungen und gegebenenfalls Abkürzungen erklären.

  • Fehlende direkte Übersetzbarkeit
    Manche inklusiven Begriffe lassen sich nicht eins zu eins in andere Sprachen übertragen. Lösung: erklärende Zusätze oder Umschreibungen verwenden.

  • Akzeptanz in der Fachcommunity
    In manchen wissenschaftlichen Disziplinen oder Institutionen sind bestimmte inklusiven Formen nicht etabliert. Lösung: konsistente, begründete Verwendung und gegebenenfalls Anpassung an den Publikationskontext.

Inklusive Sprache ist keine bloße Stilfrage, sondern ein Werkzeug wissenschaftlicher Präzision und Integrität.


3.5 Leichte Sprache ^ top 

Leichte Sprache ist eine besonders stark vereinfachte Form der Kommunikation, die speziell dafür entwickelt wurde, Menschen mit Lernschwierigkeiten, kognitiven Beeinträchtigungen oder geringen Deutschkenntnissen den Zugang zu Informationen zu erleichtern. Sie unterliegt klaren, verbindlichen Regeln (DIN ISO 24495-1, DIN 8581-1, ÖNORM ISO 24495-1, DIN SPEC 33429.

Leichte Sprache ist nicht gleichbedeutend mit "vereinfachtem Deutsch" oder "Einfacher Sprache", sondern folgt strikten Vorgaben zu Wortwahl, Satzbau, Textgestaltung und visueller Unterstützung. Sie kann im akademischen Umfeld vor allem in barrierefreien Informationsmaterialien, inklusiven Lehrformaten oder in der Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll eingesetzt werden.

3.5.1 Zentrale Prinzipien Leichter Sprache ^ top 

Leichte Sprache ist durch ein festes Regelwerk definiert, das weit über allgemeine Verständlichkeitsprinzipien hinausgeht. Die Vorgaben betreffen Wortwahl, Satzbau, Textgestaltung und visuelle Unterstützung. Ziel ist es, Barrieren konsequent abzubauen, indem jede sprachliche und gestalterische Entscheidung auf maximale Verständlichkeit geprüft wird.

  1. Wortwahl

    • Einfache, häufig verwendete Wörter einsetzen. Fachbegriffe nur verwenden, wenn sie unvermeidlich sind, und dann unmittelbar erklären.
    • Keine Fremdwörter; falls notwendig, sofort eine allgemein verständliche Erklärung hinzufügen.
    • Konkrete Begriffe bevorzugen (z.B. "Haus" statt "Gebäudeinfrastruktur").
    • Keine Mehrdeutigkeit: Wörter mit Doppeldeutung vermeiden oder klären.
    • Keine Abkürzungen, außer sie sind allgemein bekannt und werden beim ersten Auftreten ausgeschrieben.
  2. Satzbau

    • Kurze Sätze (maximal 8-10 Wörter pro Hauptsatz) verwenden.
    • Eine Aussage pro Satz - keine verschachtelten Nebensätze.
    • Aktiv statt Passiv formulieren (z.B. "Die Bibliothek verleiht Bücher" statt "Bücher werden verliehen").
    • Verneinungen vermeiden oder, falls unvermeidbar, doppelte Verneinungen ausschließen.
    • Zeitformen auf Präsens oder einfache Vergangenheit beschränken.
  3. Textgestaltung

    • Absätze kurz halten (maximal 3-5 Zeilen).
    • Aussagekräftige Überschriften setzen, die den Inhalt klar benennen.
    • Listen und Aufzählungen für komplexe Informationen verwenden, um die Lesbarkeit zu erhöhen.
    • Wichtige Informationen an den Anfang eines Absatzes setzen (Prinzip der "wichtigen ersten Information").
    • Verzicht auf Metaphern und bildhafte Sprache, da diese Missverständnisse verursachen können.
  4. Visuelle Unterstützung

    • Bilder, Symbole oder Piktogramme verwenden, um Inhalte zu veranschaulichen. Diese müssen eindeutig und kontextbezogen sein.
    • Große, gut lesbare Schrift (mindestens 14 pt, klare serifenlose Schriftarten) verwenden.
    • Hoher Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund (z.B. Schwarz auf Weiß).
    • Klare Seitenstruktur mit großzügigen Rand- und Zeilenabständen.
    • Unterstützende Layout-Elemente (z.B. Infoboxen, farbliche Markierungen) gezielt und sparsam einsetzen, um die Informationsaufnahme zu erleichtern.

Für Texte in Leichter Sprache wird empfohlen, die Verständlichkeit vor Veröffentlichung durch Personen aus der Zielgruppe prüfen zu lassen.

Die strikten Vorgaben sind nicht als Einschränkung kreativer Ausdrucksmöglichkeiten zu verstehen, sondern als bewusstes Gestaltungsmittel für Barrierefreiheit.

Beispiele für Standardformulierung und Leichte Sprache

Kon­text Stan­dard­for­mu­lie­rung Leich­te Spra­che
Projektbeschreibung Das Forschungsteam analysierte den Einfluss erneuerbarer Energiesysteme auf die regionale Wirtschaftsentwicklung. Wir haben untersucht: Wie wirken neue Energiesysteme auf die Wirtschaft in der Region?
Methodenbeschreibung Es wurde ein Mixed-Methods-Ansatz gewählt, bestehend aus qualitativen Interviews und quantitativen Erhebungen. Wir haben zwei Arten von Untersuchungen gemacht: Gespräche mit Menschen und Umfragen.

3.5.2 Herausforderungen und Lösungsansätze ^ top 

  • Begrenzter Ausdrucksspielraum
    Die strikten Vorgaben zur Wortwahl und Satzlänge können dazu führen, dass komplexe Inhalte nur stark vereinfacht dargestellt werden.
    Lösung: Zentrale Fachbegriffe knapp erklären und ggf. ergänzende ausführlichere Fassungen in Standard- oder Fachsprache bereitstellen.

  • Informationsverlust
    Durch notwendige Kürzungen und den Verzicht auf Fachterminologie können wichtige Nuancen verloren gehen.
    Lösung: Bei Bedarf zusätzliche Materialien (z.B. Glossare, Erklärvideos) anbieten, um den vollen Kontext zugänglich zu machen.

  • Gestaltungsaufwand
    Die Umsetzung erfordert besondere Sorgfalt bei Struktur, Layout, visueller Unterstützung und Testlesung.
    Lösung: Frühzeitig Expert:innen für Barrierefreiheit einbeziehen und die Zielgruppe in den Überarbeitungsprozess einladen.

  • Begrenzte Akzeptanz im Hochschulkontext
    Leichte Sprache wird in akademischen Texten oft als unüblich empfunden.
    Lösung: Einsatz gezielt auf barrierefreie Angebote, Begleitmaterialien und Zusammenfassungen ausrichten, um die wissenschaftliche Hauptsprache zu ergänzen.

Leichte Sprache ist ein präzises Werkzeug für Barrierefreiheit - ihr Einsatz im Hochschulkontext sollte gezielt und zielgruppenorientiert erfolgen.


3.6 Einfache Sprache ^ top 

Einfache Sprache ist eine bewusst vereinfachte Ausdrucksweise, die komplexe Inhalte so darstellt, dass sie von möglichst vielen Menschen verstanden werden können - unabhängig von Bildungsstand, Sprachkompetenz oder kognitiven Voraussetzungen. Sie unterscheidet sich von Leichter Sprache durch weniger strenge Regeln und größere Flexibilität, bleibt jedoch klar und verständlich.

Im akademischen Kontext wird Einfache Sprache selten in wissenschaftlichen Publikationen selbst eingesetzt, kann jedoch in begleitenden Materialien, Zusammenfassungen, Informationsbroschüren oder öffentlichen Präsentationen hilfreich sein - insbesondere, wenn Forschungsergebnisse einer nicht-fachlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen.

Ziel ist es, Informationen klar, verständlich und strukturiert zu vermitteln, ohne den wissenschaftlichen Gehalt zu verfälschen.

3.6.1 Zentrale Prinzipien Einfacher Sprache ^ top 

  1. Klare Satzstruktur
    Kurze Sätze mit eindeutigen Hauptaussagen, möglichst ohne Nebensatzketten.

  2. Allgemeinverständlicher Wortschatz
    Fachbegriffe nur verwenden, wenn sie erklärt werden; Fremdwörter sparsam einsetzen.

  3. Logische Gliederung
    Text in klar erkennbare Abschnitte mit Zwischenüberschriften unterteilen.

  4. Konkrete Beispiele
    Abstrakte Aussagen mit praxisnahen oder anschaulichen Beispielen verdeutlichen.

  5. Visuelle Unterstützung
    Grafiken, Tabellen, Piktogramme oder Illustrationen einsetzen, um Inhalte zu veranschaulichen.

  6. Aktiv statt passiv
    Aktivkonstruktionen bevorzugen, um Handlungen und Verantwortlichkeiten klar zu benennen.

Beispiele für akademische und vereinfachte Formulierungen

Kon­text Fach­sprache Ein­fa­che Spra­che
Studienergebnis Die Implementierung innovativer Energiekonzepte führte zu einer signifikanten Reduktion des Primärenergieverbrauchs. Neue Energiekonzepte haben den Energieverbrauch deutlich gesenkt.
Methodenbeschreibung Es erfolgte eine quantitative Erhebung mittels standardisierter Online-Fragebögen im Zeitraum von April bis Juni 2024. Von April bis Juni 2024 wurde eine Online-Umfrage mit festen Fragen durchgeführt.
Forschungskontext Die Untersuchungsergebnisse sind vor dem Hintergrund aktueller regulatorischer Entwicklungen im europäischen Energiemarkt zu betrachten. Die Ergebnisse hängen auch von neuen EU-Regeln zum Energiemarkt ab.

3.6.2 Herausforderungen und Lösungsansätze ^ top 

  • Abgrenzung zur Fachsprache
    Einfache Sprache erfordert die Reduktion sprachlicher Komplexität, ohne den fachlichen Gehalt zu verfälschen.
    Lösung: Kernaussagen klar formulieren und Fachbegriffe nur mit erklärendem Zusatz verwenden.

  • Balance zwischen Verständlichkeit und Präzision
    Vereinfachungen dürfen nicht zu Ungenauigkeiten führen.
    Lösung: Präzise, kurze Sätze mit eindeutigen Bezügen formulieren; auf klare Logik und sauberen Argumentationsaufbau achten.

  • Heterogene Zielgruppen
    Der Verständlichkeitsgrad kann je nach Sprach- und Bildungshintergrund stark variieren.
    Lösung: Texte modular gestalten und mit Beispielen, Visualisierungen oder ergänzenden Erklärungen arbeiten.

  • Gefahr der Vereinfachung wichtiger Zusammenhänge
    Zu starke Reduktion kann den Eindruck von Trivialisierung erwecken.
    Lösung: Vereinfachung bewusst begrenzen und bei komplexen Inhalten auf gestufte Vermittlung setzen (Einstieg einfach, Vertiefung detailliert).

Einfache Sprache ist ein Brückenschlag zwischen Fachkommunikation und breiter Verständlichkeit - sie erfordert bewusste sprachliche Entscheidungen und klare didaktische Zielsetzungen.

3.6.3 Unterschiede zwischen Leichter und Einfacher Sprache ^ top 

  • Einfache Sprache: richtet sich an ein breites Publikum, das von klarer und gut strukturierter Kommunikation profitiert, ist jedoch nicht speziell auf Menschen mit starken Verständnishürden ausgerichtet.

  • Leichte Sprache: wendet ein strengeres Regelwerk an und ist gezielt barrierefrei gestaltet, um auch Menschen mit erheblichem Unterstützungsbedarf Zugang zu Informationen zu ermöglichen.

3.6.4 Relevanz für wissenschaftliche und hochschulische Kommunikation ^ top 

Im akademischen Kontext wird Leichte Sprache selten für die Hauptpublikation eingesetzt, kann aber in folgenden Fällen sinnvoll sein:

  • Erklärmaterial zu Verwaltungsprozessen (z.B. Einschreibung, Prüfungsanmeldung)

  • Öffentlichkeitsarbeit zu Forschungsthemen mit gesellschaftlicher Relevanz

  • Barrierefreie Veranstaltungen, bei denen Teilnehmende mit unterschiedlichen sprachlichen oder kognitiven Voraussetzungen angesprochen werden sollen

**Leichte und Einfache Sprache sind keine stilistischen "Vereinfachungen", sondern professionelle Kommunikationsformen mit normativen Grundlagen. Ihre bewusste Anwendung trägt zu mehr Barrierefreiheit, Inklusion und Teilhabe bei - auch im wissenschaftlichen Umfeld."


3.7 Interkulturelle Unterschiede und Herausforderungen bei Übersetzung inklusiver Formulierungen ^ top 

Inklusive Sprache ist stark kontext- und kulturspezifisch. Formulierungen, die in einer Sprache klar und etabliert sind, können in einer anderen Sprache unverständlich oder nicht übertragbar sein. Das stellt Übersetzende vor besondere Herausforderungen, wenn sie die intendierte Präzision und Vielfalt sprachlich erhalten möchten.

3.7.1 Herausforderungen ^ top 

  • Fehlende strukturelle Entsprechung
    Sprachen ohne grammatisches Geschlecht (wie Englisch, Türkisch oder Finnisch) bieten keine direkte Entsprechung zum deutschen Gender-Gap oder zur Paarform. Neutrale Umschreibungen sind nötig - oft aber weniger ausdrücklich inklusiv.

  • Bedeutungsverlust oder Verzerrung
    Formulierungen wie generisches Maskulinum oder Binnen-I verlieren in der Übersetzung ihre inklusive Intention, wenn sie wörtlich übernommen werden.

  • Verschwindende Sichtbarkeit
    Genderzeichen wie ":", "*" oder "_" sind im Englischen unüblich. Die Übersetzung in neutrale Formen (students, engineers) löscht die im Deutschen explizit markierte Vielfalt.

  • Unterschiedliche kulturelle Erwartungen
    In deutschsprachigen Fachkontexten wird häufig inklusiv formuliert, im englischen Raum dominieren simple Formen oder Pronomen wie singular they.

3.7.2 Strategien zur inklusiven Übersetzung ^ top 

  1. Zusatzformulierungen einfügen
    Formeln wie of all genders, of diverse gender identities oder including non-binary individuals können Inklusivität explizit darstellen.
    Beispiel:

    • Die Student:innen stellten ihre Projekte vor. Übersetzt: Students of all genders presented their projects.
  2. Begriffs-Glossar erstellen
    Wie bei inklusiven Übersetzungen üblich (z.B. im Council of Europe Guide), helfen Glossare, konsistente inklusive Termverwendung sicherzustellen, auch wenn sich Sprachgebrauch ändert.

  3. Gender-neutrale Pronomina verwenden
    Im Englischen kann they/them für Einzelpersonen genutzt werden; neutrale Begriffe wie chairperson, firefighter, student sind ebenfalls möglich :contentReference[oaicite:1]{index=1}.

  4. Kontextanmerkungen/Erklärung einfügen
    In Fussnoten, Glossaren oder Methodenteilen kann klargestellt werden, dass der Originaltext inklusiv formuliert ist und welche Intention dahintersteht (z.B.: "Im Original: Student:innen, inklusive aller Geschlechter.").

  5. Visuelle Elemente ergänzen
    In Präsentationen oder Broschüren helfen Diversität darstellende Grafiken oder Piktogramme, visuelle Inklusion zu erzeugen - ergänzt die sprachliche Übertragung.

Wörtliche Übersetzung reicht bei inklusiven Formulierungen oft nicht aus. Durch erklärende Zusätze, Glossare, inklusive Pronomina und gezielte visuelle Unterstützung lässt sich die ursprüngliche Vielfalt und Präzision auch in Sprachen ohne grammatische Geschlechter dauerhaft verständlich und sichtbar halten.


3.8 Inklusive Kommunikation in visuellen Darstellungen ^ top 

In wissenschaftlicher Kommunikation wird Präzision nicht nur durch den Text, sondern auch durch visuelle Elemente wie Infografiken, Diagramme, Fotos oder Piktogramme vermittelt. Visuelle Darstellungen können ebenso wie Sprache ausschließend oder verzerrend wirken, wenn sie bestimmte Gruppen nicht abbilden oder Stereotype reproduzieren. Eine vielfaltssensible und inklusive Gestaltung unterstützt daher die inhaltliche Aussage, fördert die Zugänglichkeit und erhöht die Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Arbeiten.

diverse data

  • Repräsentation
    Abbildungen sollten eine Vielfalt an Geschlechtern, Altersgruppen, kulturellen Hintergründen und körperlichen Voraussetzungen zeigen, wenn dies zum Kontext passt. Bei rein schematischen Darstellungen (z.B. technischen Diagrammen) kann die Diversität durch neutrale Formen und Symbole signalisiert werden.

  • Konsistenz zwischen Text und Bild
    Wenn der Text eine gemischte oder diverse Zielgruppe beschreibt, sollte dies auch in der visuellen Darstellung erkennbar sein. Widersprüche zwischen textlicher und visueller Ebene können die wissenschaftliche Präzision untergraben.

  • Vermeidung von Stereotypen
    Geschlechterrollen, Berufszuordnungen oder kulturelle Merkmale sollten nicht klischeehaft abgebildet werden (z.B. ausschließlich männliche Ingenieure in technischen Diagrammen oder ausschließlich weibliche Personen in Pflegetätigkeiten).

  • Barrierefreiheit
    Visuelle Inhalte müssen für alle Rezipient:innen zugänglich sein. Dazu gehören Alternativtexte für Screenreader, ausreichende Farbkontraste, gut lesbare Schriftarten und eine klare Beschriftung.

Inklusive visuelle Darstellungen sind ein integraler Bestandteil wissenschaftlicher Präzision. Sie sorgen dafür, dass die Botschaft des Textes konsistent unterstützt wird und dass alle gemeinten Gruppen sichtbar und repräsentiert sind.


3.9 Namen im internationalen Kontext ^ top 

In wissenschaftlichen Arbeiten ist die eindeutige Kennzeichnung von Nachnamen unverzichtbar, da Namenskonventionen international sehr unterschiedlich sind. Während im deutschsprachigen Raum üblicherweise der Nachname hinter dem Vornamen steht (Anna Huber), wird er in anderen Sprach- und Kulturräumen an erster Stelle genannt oder folgt eigenen Regeln. Eine klare Darstellung verhindert Missverständnisse bei Zitaten, Literaturverzeichnissen und im akademischen Austausch.

Beispiele internationaler Namenskonventionen ^ top 
Region / Kultur Namensbeispiel Besonderheit / Praxis
Österreich / Deutschland Laura Schneider / Anna Huber / Thomas Müller / Michael Gruber / Alex Hofer / Sascha Bauer Übliche Struktur: Vorname gefolgt vom Nachnamen. In Verzeichnissen Nachname zuerst (Schneider, L.). Doppelnamen sind verbreitet (Keller-Meier / Leitner-Pirker). Vornamen wie Sascha, Kim, Alex, Dominique oder Andrea können genderneutral sein.
China Li Wei / Zhang Min Nachname zuerst (Li, Zhang). Vornamen wie Wei oder Min können männlich, weiblich oder neutral sein.
Japan Tanaka Haruko / Yamamoto Hiroshi / Sato Ren Traditionell Nachname zuerst. Ren ist ein genderneutraler Vorname. International oft westliche Reihenfolge.
Korea Kim Ji-woo / Park Min-jun Familienname zuerst. Vornamen bestehen meist aus zwei Silben. Ji-woo ist häufig genderneutral.
Vietnam Nguyen Thi Mai / Tran Van Anh Nachname steht zuerst. Thi kennzeichnet oft weibliche, Van eher männliche Vornamen.
Indien Priya Ramesh / Amit Kumar Singh / Anjali Devi Mehrgliedrige Namenssysteme, Reihenfolge variiert regional. In Südindien wird oft der Vorname des Vaters vorangestellt.
Äthiopien Sara Abebe / Abebe Bekele Patronymisches System: zweiter Name ist meist der Vorname des Vaters. Kein Familienname im westlichen Sinn.
Nigeria (Yoruba) Oluwaseun Adebayo / Yetunde Afolabi Bedeutungsstarke, oft genderneutrale Vornamen (Oluwaseun). Nachname folgt westlicher Struktur.
Ghana (Akan) Kofi Mensah / Ama Owusu Vornamen zeigen oft den Wochentag der Geburt an (Kofi = Freitag, männlich; Ama = Samstag, weiblich).
Lateinamerika (Spanischsprachig) María Fernanda López García / Andrea Morales Ramírez Zwei Nachnamen: väterlich und mütterlich. Im Zitat meist der erste Nachname entscheidend.
Brasilien (Portugiesischsprachig) Fernanda Oliveira Lima / Alex Santana Costa Mehrere Nachnamen üblich, letzter oft Hauptnachname.
Island Jón Einarsson / Anna Einarsdóttir / Ari Einarbur Patronymisch: -son ("Sohn von"), -dóttir ("Tochter von"), zunehmend auch -bur ("Kind von") als genderneutrale Variante.
Ukraine Olena Shevchenko / Taras Shevchenko Nachnamen oft ohne geschlechtsspezifische Endung, Patronyme üblich (z.B. Oleksandrivna, Oleksandrovych).
Georgien Nino Beridze / Giorgi Beridze Nachnamen enden häufig auf -dze oder -shvili, unabhängig vom Geschlecht. Keine geschlechtsspezifischen Endungen.
Serbien Jelena Petrović / Marko Petrović Nachnamen enden oft auf -ić. Vornamen klar geschlechtlich, aber Nachnamen bleiben unverändert.
Ungarn Nagy Éva / Kovács István Familienname traditionell zuerst (Nagy Éva). Im internationalen Kontext häufig westliche Reihenfolge.
Tschechien / Slowakei Petra Nováková / Jan Novák Weibliche Nachnamen enden auf -ová (Nováková), männliche auf -ák / -ák.
Polen Anna Kowalska / Piotr Kowalski Geschlechtsspezifische Endungen bei Nachnamen (-ska weiblich, -ski männlich).

Hinweise für die wissenschaftliche Praxis:

  • In Literaturverzeichnissen (wie z.B. im Regelwerk von American Psychological Association (APA)) wird der Nachname konsequent vorangestellt, Vornamen erscheinen als Initialen.

  • Kulturelle Besonderheiten wie Patronyme, Doppelnamen oder geschlechtsspezifische Endungen sind vollständig und korrekt zu übernehmen.

  • Diakritische Zeichen (z.B. Š, č, Ł) unbedingt beibehalten, da sie Teil des Namens sind.

  • Genderneutrale Vornamen (z.B. Alex, Ren, Oluwaseun, Ji-woo) erfordern besondere Aufmerksamkeit, da ihre Zuordnung kulturell unterschiedlich sein kann.

Internationale Namenskonventionen sind vielfältig. Eine sorgfältige und respektvolle Wiedergabe von Nachnamen - unter Berücksichtigung kultureller und geschlechtsspezifischer Besonderheiten - ist entscheidend, um wissenschaftliche Präzision und interkulturelles Verständnis sicherzustellen.

Besondere Fälle: Namenszusätze (van, von, de, di …) ^ top 

In manchen Sprachen sind Namenszusätze wie van, von, de, du, di oder le gebräuchlich. Für die alphabetische Sortierung in Literaturverzeichnissen ( gilt: Der Zusatz wird als Bestandteil des Nachnamens aufgeführt, aber die Sortierung erfolgt nach dem Hauptnamen.

Sprache / Kultur Namensbeispiel Darstellung im Literaturverzeichnis Alphabetische Sortierung
Niederländisch Vincent van Gogh / Jan van der Meer van Gogh, V. unter G (Gogh) / unter M (Meer)
Deutsch Clara von Bülow von Bülow, C. unter B (Bülow)
Französisch Simone de Beauvoir de Beauvoir, S. unter B (Beauvoir)
Italienisch Giovanni di Lorenzo di Lorenzo, G. unter L (Lorenzo)
Spanisch Miguel de Cervantes de Cervantes, M. unter C (Cervantes)

Hinweise für das Literaturverzeichnis:

  • Der Zusatz wird mitgeschrieben, aber beim Sortieren übersprungen.

  • Bei Unsicherheit empfiehlt es sich, in die Originalquelle zu schauen.

  • Konstanz ist entscheidend: In einem Literaturverzeichnis muss die gewählte Sortierung durchgängig beibehalten werden.

Namenszusätze gehören zum Nachnamen, bestimmen aber nicht den Platz in der alphabetischen Reihenfolge.


 

 

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