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, 2025 Christian Huber, CC BY 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/,

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Zitation & Quellenarbeit

Grundlagen und Anleitungen für die präzise, konsistente und regelkonforme Arbeit mit wissenschaftlichen Quellen.


 

Die Lektion gibt einen umfassenden Überblick zu den Prinzipien und Techniken des Zitierens in wissenschaftlichen Arbeiten. Sie behandelt die Erfassung und Zuordnung verschiedener Quellenarten, die Anforderungen unterschiedlicher Zitationsstile, den Umgang mit Sonderformaten sowie Maßnahmen zur Vermeidung typischer Fehler. Neben formalen Vorgaben werden auch Aspekte der Quellenkritik, der Nutzung digitaler Hilfsmittel und der Qualitätssicherung integriert.

Zitationsregeln sicher anwenden, Quellenarten korrekt identifizieren, ein konsistentes Literaturverzeichnis erstellen und die Qualität der eigenen Quellenarbeit nachhaltig sichern.

durchschnittliche Dauer der Lektion : 120 Minuten


 


Zusammenfassung [mit KI erstellt]

Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde mit KI-Unterstützung erstellt, anschließend geprüft und freigegeben.


  • Wissenschaftliches Arbeiten stützt sich auf die systematische Nutzung von Quellen. Jede Behauptung muss belegt oder methodisch hergeleitet sein, um Nachvollziehbarkeit und wissenschaftliche Redlichkeit zu gewährleisten.
     
  • Quellen dienen nicht nur der formalen Pflicht, sondern sind zentrale Argumentationsbausteine. Sie begründen Aussagen, ordnen den Forschungsstand ein, vermeiden Redundanzen und ermöglichen Anschlussfähigkeit im wissenschaftlichen Diskurs.
     
  • Die bevorzugte Form der Quellenverwendung ist die Paraphrase. Sie zeigt, dass Inhalte verstanden, kritisch eingeordnet und in den eigenen Sprachstil integriert wurden. Wörtliche Zitate sind nur in begründeten Ausnahmefällen sinnvoll, etwa bei rechtlichen Definitionen oder sprachlich relevanten Formulierungen.
     
  • Paraphrasieren erfordert aktives Lesen, inhaltliche Durchdringung und sprachliche Eigenständigkeit. Es stärkt den wissenschaftlichen Text durch Verständnissicherung, argumentative Einbettung, stilistische Integration und konsequente Plagiatsvermeidung.
     
  • Gute Quellenarbeit geht über das bloße Nachweisen hinaus. Sie umfasst kritische Reflexion der Qualität, Relevanz und des Kontexts einer Quelle und verbindet diese mit eigenen Überlegungen, Bewertungen und theoretischen Weiterentwicklungen.
     
  • Mehrere Quellen erweitern die wissenschaftliche Perspektive. Sie können Befunde verstärken, Konsens sichtbar machen oder unterschiedliche Ergebnisse gegenüberstellen und so methodische Vielfalt und Diskursfähigkeit fördern.
     
  • Korrekte Zitation als Integration in den Fließtext oder durch Parenthesen schafft Transparenz, sichert die geistige Urheberschaft und ermöglicht anderen Forschenden die Nachprüfung und Weiterführung der Arbeit.
     
  • Zitation und Quellenarbeit sind nicht nur technische Anforderungen, sondern Ausdruck wissenschaftlicher Haltung. Sie verbinden Eigenständigkeit mit Diskursfähigkeit und tragen entscheidend zur Qualität und Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Texte bei.
     

Themen- & Inhalts.Verzeichnis


 

 


 

 

1 Zitation & Quellenarbeit ^ top 

Wissenschaftliches Arbeiten erfordert die Fähigkeit, Aussagen und Argumente nachvollziehbar zu begründen und auf vorhandenes Wissen zu stützen. Dafür ist es unerlässlich, auf geeignete Quellen zurückzugreifen, diese korrekt zu kennzeichnen und ihre Herkunft transparent zu machen. Quellenarbeit und Zitation sind somit keine bloßen formalen Anforderungen, sondern zentrale Bestandteile wissenschaftlicher Redlichkeit, Diskursethik und methodischer Sorgfalt ab dem ersten Satz einer wissenschaftlichen Arbeit.

Dieses Kapitel vermittelt die theoretischen und praktischen Grundlagen des Zitierens und der Arbeit mit Quellen. Es erklärt, warum und in welchen Formen Quellen eingesetzt werden, wie man zwischen wörtlichem Zitat und sinngemäßer Wiedergabe unterscheidet und welche Zitierstile in unterschiedlichen Fachkontexten verwendet werden. Im Fokus steht dabei der reflektierte, eigenständige Umgang mit fremdem Wissen - nicht nur zur Vermeidung von Plagiaten, sondern als Teil aktiver Wissensproduktion im Studium.

Ziel ist es, ein fundiertes Verständnis für die Funktion, Auswahl und Dokumentation wissenschaftlicher Quellen zu entwickeln und die Fähigkeit zu stärken, Quellen korrekt, sinnvoll und zielgerichtet in eigene Arbeiten zu integrieren.

Merksätze zu Kapitel 1: ^ top 
  1. Wissenschaft benötigt Quellen
    Ohne präzise Nachweise verliert jede Argumentation ihre Nachvollziehbarkeit und Überzeugungskraft.

  2. Paraphrasen sind Standard
    Die sinngemäße Wiedergabe ist die bevorzugte Zitierform, da sie Verstehen, Einordnung und eigenständige Weiterverarbeitung sichtbar macht.

  3. Quellen sind keine Zitatelemente, sondern Argumentationsbausteine
    Sie sollen inhaltlich und strukturell in die eigene Argumentation eingebunden werden.

  4. Mehrere Quellen erhöhen die Aussagekraft
    Die Kombination fundierter Beiträge schafft Überblick, ermöglicht differenzierte Einordnungen und stützt zentrale Aussagen mit wissenschaftlicher Tiefe.

  5. Quellen reflektiert einbinden
    Wissenschaftliches Arbeiten erfordert, Inhalte nicht nur korrekt zu übernehmen, sondern sie kritisch einzuordnen, zu bewerten und im eigenen Denkrahmen weiterzuführen.


1.1 Bedeutung & Einsatz wissenschaftlicher Quellenarbeit ^ top 

Wissenschaftliches Arbeiten basiert auf dem Grundsatz, dass alle inhaltlichen Aussagen nachvollziehbar belegt oder methodisch hergeleitet sein müssen. Subjektive Meinungen oder persönliche Einschätzungen haben ohne Begründung keinen Platz.

Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet:

  • Kritische Reflexion
    Analyse und Hinterfragung bestehender Theorien, Methoden oder Ergebnisse anhand nachvollziehbarer Kriterien.

  • Interpretation & Argumentation
    Ableitung von Schlussfolgerungen aus Literatur oder Daten, Entwicklung begründeter Sichtweisen, Vergleich alternativer Positionen.

  • Bewertung
    Einschätzung der Aussagekraft, Relevanz oder Anwendbarkeit von Quellen unter Berücksichtigung des Forschungsstands.

  • Positionierung
    Entwicklung einer begründeten Perspektive im Spannungsfeld unterschiedlicher Forschungsansätze - stets unter Rückbezug auf die zugrunde liegenden Quellen.

Dies unterscheidet sich deutlich von unbelegten Behauptungen und erfordert eine systematische Auseinandersetzung mit der Literatur, eine schlüssige Argumentation und die Fähigkeit zur sachlich-kritischen Einordnung von Wissen.

Quellen sind in wissenschaftlichen Texten nicht nur formale Pflicht, sondern integraler Bestandteil von Argumentation, Theoriebildung und Wissensentwicklung. Der reflektierte Umgang mit Literatur zeigt, dass Inhalte nicht nur übernommen, sondern eingeordnet, hinterfragt und weitergedacht wurden. Damit leistet Quellenarbeit einen zentralen Beitrag zur Qualität und Aussagekraft wissenschaftlicher Texte. Die Arbeit mit Quellen geht über das bloße Nachweisen fremder Gedanken hinaus und ist ein wesentliches Instrument zur Einbindung, Kontextualisierung und Weiterentwicklung bestehenden Wissens.

Die folgenden Aspekte verdeutlichen die differenzierten Rollen, die Quellen in wissenschaftlichen Texten übernehmen:

  • Begründung von Aussagen
    Quellen dienen dazu, fachlich fundierte Aussagen abzusichern. Sie liefern empirische Daten, theoretische Modelle oder methodische Vorlagen, auf die sich Argumente stützen. Dadurch wird die Nachvollziehbarkeit und Prüfbarkeit eigener Überlegungen gewährleistet.

  • Einordnung in den Forschungskontext
    Wissenschaftliche Arbeiten stehen nie für sich allein. Die Bezugnahme auf bestehende Literatur zeigt, wie ein Thema bisher diskutiert wurde, welche Begrifflichkeiten und Denkschulen relevant sind und an welcher Stelle die eigene Arbeit einen neuen Beitrag leistet oder bestehende Erkenntnisse hinterfragt.

  • Vermeidung von Redundanz
    Eine fundierte Literaturbasis verhindert, dass bekannte Erkenntnisse wiederholt oder triviale Aussagen als neue Ergebnisse dargestellt werden. Quellen zeigen, was bereits erforscht wurde und ermöglichen es, Forschungslücken zu identifizieren oder vorhandene Befunde kritisch weiterzuentwickeln.

  • Anschlussfähigkeit im wissenschaftlichen Diskurs
    Durch präzise und standardisierte Zitation wird der eigene Text in den größeren wissenschaftlichen Zusammenhang eingebettet. Andere Forschende können verwendete Quellen prüfen, Aussagen kontextualisieren und auf der Grundlage der Arbeit weiterforschen. Zitation ermöglicht so eine diskursive Kontinuität.

  • Wissenschaftliche Redlichkeit
    Die kenntlich gemachte Übernahme fremder Inhalte macht geistige Urheberschaft sichtbar und schützt vor dem Vorwurf des Plagiats. Gleichzeitig wird signalisiert, dass eine kritische Auseinandersetzung mit dem verwendeten Material stattgefunden hat und die Autor:in eigene Positionen nicht mit fremden Ergebnissen verschleiert.

Impuls / Aufgabe ^ top 
Suche dir 3 wissenschaftlichen Artikel aus deinem Studienbereich und analysiere, wofür darin Zitate verwendet werden.

1.2 Wörtliches Zitat & sinngemäße Wiedergabe (Paraphrase) ^ top 

Beim wissenschaftlichen Arbeiten stehen zwei grundlegende Formen der Quellenverwendung zur Verfügung: das wörtliche Zitat und die sinngemäße Wiedergabe - auch Paraphrase genannt. Beide dienen der Integration externer Inhalte in den eigenen Text, unterscheiden sich jedoch in Funktion, Form und Häufigkeit des Einsatzes.

Die sinngemäße Wiedergabe stellt im akademischen Schreiben die bevorzugte Form dar. Sie zeigt, dass Inhalte verstanden, in eigenen Worten ausgedrückt und in die Argumentation eingeordnet wurden. Das wörtliche Zitat kommt dagegen nur in begründeten Ausnahmefällen zum Einsatz - beispielsweise bei präzisen rechtlichen Formulierungen, bei definitorischen Aussagen oder bei Quellen, deren sprachliche Gestaltung selbst analysiert wird.

Die Wahl der Darstellungsform ist keine stilistische Entscheidung, sondern eine inhaltliche: Sie hängt davon ab, ob die sprachliche Originalform oder der inhaltliche Gehalt im Zentrum der Bezugnahme steht.

1.2.1 Wörtliches Zitat: exakte Übernahme des Wortlauts ^ top 

Das wörtliche Zitat übernimmt eine Textpassage unverändert aus einer Quelle. Es wird durch Anführungszeichen gekennzeichnet und mit einer genauen Quellenangabe versehen. Wörtliche Zitate sind nur dann angemessen, wenn der genaue Wortlaut entscheidend ist oder sprachlich nicht verändert werden darf - etwa bei Gesetzen, Normtexten oder für die Textanalyse relevanten Formulierungen.

Formale Regeln für wörtliche Zitate ^ top 
  • Kurze Zitate (bis ca. 40 Wörter) werden in Anführungszeichen direkt im Fließtext eingefügt. Längere Zitate werden als Blockzitat formatiert (eigene Zeile, eingerückt, ohne Anführungszeichen).

  • Die Quellenangabe erfolgt unmittelbar nach dem Zitat, mit Seitenzahl, da es sich um eine inhaltliche Wiedergabe aus einem konkreten und brennbaren Ausschnitt einer Quelle handelt z.B. "Der Begriff Nutzerzufriedenheit ist in der Literatur sehr weitläufig definiert und ist für die Gebäudetypologien unterschiedlich" (Busko et al., 2014, S.8).

  • Der zitierte Wortlaut darf nicht verändert werden. Der Umgang mit Kürzungen und Kennzeichnung von Fehlern findet sich in der untenstehenden Tabelle.

Wenn im Originaltext Fehler enthalten sind oder Anpassungen erforderlich werden, gelten folgende Konventionen:

Fall Vorgehen Beispiel
Orthografischer Fehler im Original Fehler beiben im Zitat erhalten und werden mit [sic] gekennzeichnet "Der Energieverbrauch ist um 30 Prozenz [sic] gestiegen."
Auslassung innerhalb des Zitats Mit [...] markieren "Der Energieverbrauch [...] ist gestiegen."
Hinzufügung zur Erklärung Mit eckigen Klammern ergänzen "Sie [die Gebäudebetreiber:innen] reagieren verzögert."

Auch bei formalen Eingriffen bleibt der Grundsatz der inhaltlichen Treue gewahrt: Die Aussageabsicht des Originals darf durch Kürzungen oder Ergänzungen nicht verändert werden.

Das wörtliche Zitat bleibt eine begründungspflichtige Ausnahme. ^ top 

Der inflationäre oder unkritische Einsatz führt zu textlicher Zersplitterung, Bruch im Stil und dem Eindruck mangelnder Eigenleistung. Wo immer möglich, soll daher auf die sinngemäße / paraphrasierte Wiedergabe zurückgegriffen werden. Im Bereich Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement, Facility Management & Immobilienwirtschaft ist der Einsatz wörtlicher Zitate in wissenschaftlichen Arbeiten ungewöhnlich und sollte nur in begründeten Ausnahmefällen angewendet werden. Dies sind z.B. Gesetzestexte deren Wörter bewusst gewählt und durch eine sinngemäße / paraphrasierte Wiedergabe verfälscht werden können.

1.2.2 Sinngemäße Wiedergabe (Paraphrase): Inhalte verstehen, umformulieren und einordnen ^ top 

Die Paraphrase ist die bevorzugte Form der Quellenverwendung im wissenschaftlichen Schreiben. Sie zeigt, dass Inhalte verstanden, verarbeitet und in eigene Worte gefasst wurden. Im Unterschied zum wörtlichen Zitat steht nicht der genaue Wortlaut, sondern der gedankliche Gehalt einer Quelle im Vordergrund. Die Paraphrase ermöglicht es, externe Inhalte sprachlich in den eigenen Text zu integrieren und sie argumentativ weiterzuentwickeln.

Die Paraphrase erfüllt mehrere zentrale Funktionen im wissenschaftlichen Schreibprozess. Sie ist mehr als eine stilistische Umformulierungsleistung. Die Paraphrase bildet den methodischen und argumentativen Kern eines eigenständig verfassten Textes. Die folgenden Teilfunktionen verdeutlichen die Rolle der sinngemäßen Wiedergabe:

  • Verständnissicherung
    Die sinngemäße Wiedergabe setzt voraus, dass der Inhalt einer Quelle vollständig und korrekt verstanden wurde. Erst nach gründlicher Auseinandersetzung mit dem Originaltext ist es möglich, zentrale Aussagen sachlich richtig und differenziert wiederzugeben. Paraphrasieren erfordert somit aktives Lesen, kritisches Denken und inhaltliche Durchdringung - nicht bloß sprachliche Umformulierung. Fehlerhafte Paraphrasen deuten oft auf unzureichendes Textverständnis hin.

  • Argumentative Einbettung
    Paraphrasen ermöglichen die inhaltliche Verknüpfung externer Erkenntnisse mit eigenen Überlegungen. Sie dienen dazu, bestehende Forschung in den eigenen Argumentationsstrang einzufügen, Positionen zu stützen oder zu kontrastieren. Durch das Einbetten paraphrasierter Inhalte in eigene Absätze und Gedankengänge entsteht ein kohärenter wissenschaftlicher Text, der nicht aus isolierten Zitaten besteht, sondern aus einer logisch aufgebauten Auseinandersetzung mit Fachliteratur.

  • Stilistische Integration
    Anders als wörtliche Zitate, die sprachlich aus dem Text herausstechen, lassen sich paraphrasierte Inhalte flexibel in den eigenen Sprachstil einfügen. Dadurch wird ein gleichmäßiger, professioneller Schreibfluss ermöglicht, der das Textverständnis verbessert und den Lesefluss nicht unterbricht. Auch aus stilistischer Sicht trägt Paraphrasieren zur Qualität des wissenschaftlichen Schreibens bei.

  • Plagiatsvermeidung
    Die sinngemäße Wiedergabe - korrekt gekennzeichnet durch eine vollständige Quellenangabe - signalisiert, dass fremdes Wissen nicht als eigenes ausgegeben wird. Entscheidend ist dabei, dass trotz sprachlicher Umformulierung klar bleibt, dass es sich um einen inhaltlichen Beitrag aus externer Quelle handelt. Paraphrasen ohne Beleg oder mit nur oberflächlicher Umformulierung stellen ein hohes Plagiatsrisiko dar. Eine saubere, gut belegte Paraphrase schafft Transparenz über die Herkunft von Ideen und schützt zugleich die Autor:in vor wissenschaftlichem Fehlverhalten.

Auch sinngemäß übernommene Aussagen müssen immer mit einer Quellenangabe versehen werden - einschließlich Seitenzahl, sofern eine konkrete Textstelle verarbeitet wurde.

Leitfaden: In 10 Schritten zur gelungenen Paraphrase ^ top 

Die sinngemäße Wiedergabe einer Quelle ist ein anspruchsvoller Schreibprozess, der sowohl inhaltliches Verständnis als auch sprachliche Ausdrucksfähigkeit voraussetzt. Um eine sachlich richtige, sprachlich eigenständige und formal korrekte Paraphrase zu erstellen, empfiehlt sich das folgende mehrstufige Vorgehen.

Im Folgenden wird anhand eines Beispiels gezeigt, wie der Paraphrasierungsprozess konkret durchgeführt werden kann.

Schritt Be­schrei­bung Bei­spiel
Ausgangstext / Original / Quelle Huber, C., Koch, D., & Busko, S. (2014). An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management. International Journal of Facility Management, 5(2), 10.

The present systematic review analyses the approaches and results of international studies on the topic of user satisfaction. Below an overview summarizes the most important results:
  • A growing interest in recent years in the subject "user satisfaction” and related topics was examined.
  • Fewer studies give an overview of different countries.
  • The studies mainly focus on a single type of building.
  • No comparison between building types and countries is shown.
  • Questionnaires are by far the most common collection type.
  • There is no uniform questions design.
  • The examined target is defined differently for different building typologies and the common target "user satisfaction" is followed by "productivity" and the small but significant proportion of "customer - or clientele loyalty".
  • Explanatory variables cannot be clearly identified in the studies.
  • Explanatory variables differ for different building types.
  • The detection of criteria does not reflect the importance of the criteria as an influence on user satisfaction.
1. Ziel klären Zu­nächst­ wird­ re­flek­tiert,­ warum­ die­ Quel­le­ pa­raphr­a­siert­ wer­den­ soll:­ Dient­ sie­ der­ Kon­text­ua­li­sie­rung,­ der­ theo­re­tischen­ Her­lei­tung,­ der­ Be­grün­dung­ ei­ner­ The­se­ oder­ der­ kri­tischen­ Aus­ein­an­der­set­zung?­ Die­ Funk­tion­ im­ ei­ge­nen­ Text­ be­stimmt,­ was­ ge­nau­ aus­ dem­ Ori­gi­nal­ über­nom­men­ wer­den­ soll. Der­ Text­ soll­ ver­wen­det­ wer­den,­ um­ De­fi­zi­te­ in­ der­ bis­he­ri­gen­ For­schung­ zu­ Nut­zer:in­nen­zu­frie­den­heit­ auf­zu­zei­gen­ -­ z.B.­ als­ Teil­ der­ the­o­re­tischen­ Ein­bet­tung­ ei­ner­ ei­ge­nen­ em­pi­ri­schen­ Un­ter­su­chung.­ Da­mit­ liegt­ der­ Fo­kus­ nicht­ auf­ der­ Me­tho­den­dis­kus­sion,­ son­dern­ auf­ den­ in­halt­li­chen­ Lücken­ und­ Un­ter­schie­den.
2. Text­ausschnitt gezielt auswählen Es­ wird­ nicht­ au­to­ma­tisch­ der­ ge­samte­ Ab­schnitt­ über­nom­men.­ Statt­des­sen­ wird­ ge­zielt­ der­ re­le­van­te­ Teil­ iden­ti­fi­ziert -­ z.B.­ eine­ De­fi­ni­tion,­ ein­ Ar­gu­ment,­ ein­ Er­geb­nis.­ Da­durch­ wird­ ver­hin­dert,­ dass­ un­nö­tig­ gro­ße­ oder­ nicht­ zum­ The­ma­ pas­sen­de­ Pas­sa­gen­ ver­ar­bei­tet­ wer­den. Die­ Über­sicht­ ent­hält­ zehn­ Punk­te.­ Ei­ni­ge­ sind­ eher­ me­tho­disch­ (z.B.­ Fra­ge­bo­gen­de­sign),­ an­de­re­ eher­ in­halt­lich­ (z.B.­ Un­ter­su­chungs­zie­le,­ Ver­gleich­bar­keit).­ Für­ die­ ei­ge­ne­ Ar­beit­ sind­ ins­be­son­de­re­ fol­gen­de­ Punk­te­ re­le­vant:
  • Be­grenz­ter­ Län­der­ver­gleich
  • Fo­kus­ auf­ ein­zel­ne­ Ge­bäu­de­ty­pen
  • Fehl­en­de­ Ver­gleich­bar­keit­ der­ Va­ria­blen
  • Un­ter­schied­li­che­ Ziel­de­fi­ni­tio­nen
  • Stei­gen­des­ For­schungs­in­te­res­se
3. Sorg­fäl­tig und mehr­mals le­sen Der­ aus­ge­wähl­te­ Text­aus­schnitt­ wird­ lang­sam,­ auf­merk­sam­ und­ min­des­tens­ zwei­mal­ ge­le­sen.­ Ziel­ ist­ es,­ nicht­ nur­ Ein­zel­be­grif­fe­ zu­ er­fas­sen,­ son­dern­ die­ in­ten­tio­nale­ Ge­samt­bedeu­tung­ der­ Pas­sa­ge­ zu­ ver­ste­hen. Die­ Lis­te­ ent­hält­ kei­ne­ voll­stän­di­gen­ Sät­ze,­ son­dern­ knap­pe­ Aus­sa­gen.­ Den­noch­ muss­ der­ Zu­sam­men­hang­ er­kannt­ wer­den:
  • Vie­le­ Stu­di­en­ ar­bei­ten­ mit­ Fra­ge­bö­gen,­ aber­ mit­ sehr­ un­ter­schied­li­chem­ De­sign.
  • Es­ fehlt­ an­ in­ter­natio­nal­ ver­glei­chen­den­ Stu­di­en.
  • Un­ter­su­chun­gen­ un­ter­schei­den­ sich­ stark­ hin­sicht­lich­ Ge­bäu­de­typ,­ Ziel­grup­pe­ und­ Ziel­set­zung.
  • Ein­fluss­fak­to­ren­ auf­ Nut­zer:in­nen­zu­frie­den­heit­ blei­ben­ un­klar.
Die­se­ Aus­sa­gen­ zei­gen­ auf,­ dass­ bis­he­ri­ge­ For­schung­ we­der­ sys­te­ma­tisch­ ver­gleich­bar­ noch­ me­tho­disch­ kon­sis­tent­ ist.
4. Be­grif­fe und Kern­aussa­gen mar­kie­ren Zen­tra­le­ Fach­be­grif­fe,­ The­sen,­ Ar­gu­men­te­ oder­ Schluss­fol­ge­run­gen­ wer­den­ mar­kiert.­ Es­ wird­ ana­ly­siert,­ wel­che­ die­ser­ In­hal­te­ un­ver­zicht­bar­ sind­ und­ wel­che­ er­setzt,­ um­ge­stellt­ oder­ re­du­ziert­ wer­den­ kön­nen. Wich­ti­ge­ Be­grif­fe:
  • user satisfaction, productivity, loyalty: Ziel­grö­ßen
  • explanatory variables, criteria, building types: Ein­fluss­grö­ßen
  • questionnaires, no uniform question design: Me­tho­dik
  • growing interest, few studies, no comparison: For­schungs­lücken
Zen­tra­le­ Aus­sa­gen:
  • Un­ter­schied­li­che­ Ziel­de­fi­ni­tio­nen
  • Un­kla­re­ Ein­fluss­fak­to­ren
  • Me­tho­di­sche­ He­te­ro­ge­ni­tät
  • Be­grenz­te­ Ver­gleich­bar­keit­ zwi­schen­ Län­dern­ und­ Ge­bäu­de­ty­pen
5. Ge­dan­kli­che Ab­strak­tion vor­neh­men Die Aus­sa­gen wer­den im Kopf - oder stich­punkt­ar­tig auf Pa­pier - vom Ori­gi­nal­wort­laut ge­trennt. Es wird über­legt: Was meint der Text? Wel­che Aus­sa­ge steckt da­hin­ter? Die­se Ab­strak­tion ist es­sen­zi­ell, um kei­ne ober­fläch­li­che Wort-für-Wort-Pa­rap­hra­se zu er­zeu­gen. Die Aus­sa­gen las­sen sich in drei the­ma­ti­sche Grup­pen ab­stra­hie­ren:
  1. For­schungs­stand: Zu­neh­men­des In­te­res­se, aber un­gleich ver­teil­te Stu­di­en­la­ge
  2. Un­ter­su­chungs­de­sign: Fo­kus auf ein­zel­ne Ge­bäu­de­ty­pen, Fra­ge­bö­gen als do­mi­nan­te Me­tho­de
  3. Kon­zep­tio­nel­le Pro­ble­me: Un­ter­schied­li­che Ziel­de­fi­ni­tio­nen, un­e­in­heit­li­che Va­ria­blen, be­grenz­te Ver­gleich­bar­keit
6. Kri­tisch prü­fen und prio­ri­sie­ren Nicht je­de In­for­ma­ti­on muss über­nom­men wer­den. Es wird ent­schie­den, ob al­les aus dem Ori­gi­nal­text für das ei­ge­ne Ar­gu­ment re­le­vant ist oder ob ein­zel­ne Punk­te weg­ge­las­sen, zu­sam­men­ge­fasst oder sprach­lich ge­ne­ra­li­siert wer­den kön­nen. Der Fo­kus liegt auf dem We­sent­li­chen. Nicht al­le zehn Punk­te müs­sen pa­rap­hra­siert wer­den. Be­son­ders re­le­vant für den ge­plan­ten Text sind:
  • Un­ter­schied­li­che De­fi­ni­tio­nen und Ziel­set­zun­gen
  • Me­tho­di­sche In­kon­sis­ten­zen bei Fra­ge­bö­gen
  • Feh­len­de Ver­gleich­bar­keit von Stu­di­en­er­geb­nis­sen
Punk­te wie "stei­gen­des In­te­res­se" kön­nen kurz er­wähnt oder ge­ne­ra­li­siert wer­den.
7. Neu for­mu­lie­ren (oh­ne Sicht­kon­takt zum Ori­gi­nal) Nun er­folgt die ers­te voll­stän­di­ge Um­for­mu­lie­rung oh­ne Blick auf die Quel­le. Die Aus­sa­gen wer­den mit ei­ge­nen Wor­ten, ei­ge­nem Satz­bau und an­ge­pass­ter Struk­tur in Text­form ge­bracht. Das schützt vor un­be­ab­sich­tig­ter Text­ähn­lich­keit.
  • "Die Ana­ly­se in­ter­natio­naler Stu­dien zur Nut­zer:­in­nen­zu­frie­den­heit ver­deut­licht ein zu­neh­men­des In­te­res­se am The­ma, of­fen­bart je­doch deut­li­che me­tho­di­sche und kon­zep­tio­nel­le In­kon­sis­ten­zen."
  • "Ein Groß­teil der For­schung kon­zen­triert sich auf ein­zel­ne Ge­bäu­de­ty­pen und ver­wen­det Fra­ge­bö­gen mit un­e­in­heit­li­chem De­sign."
  • "Die Ziel­set­zun­gen und Ein­fluss­fak­to­ren va­ri­ie­ren er­heb­lich, wo­durch Ver­glei­che zwi­schen Stu­di­en er­schwert wer­den."
8. Sprach­lich in­te­grie­ren Die Pa­rap­hra­se wird in den ei­ge­nen Text ein­ge­bet­tet: mit ei­ner pas­sen­den Ein­lei­tung (z.B. "Stu­dien wei­sen dar­auf hin, dass...") und ggf. ei­ner ar­gu­men­ta­tiven Ver­knüp­fung mit den vor­he­ri­gen oder fol­gen­den Ab­sät­zen. Die Wie­der­ga­be muss in­halt­lich und stil­is­tisch zum ge­sam­ten Text pas­sen. "Huber et al. (2014) zeigen, dass die in­ter­natio­nale For­schung zur Nut­zer:­in­nen­zu­frie­den­heit bis­lang we­der me­tho­disch ein­heit­lich noch in­halt­lich ver­gleich­bar ist. Die Stu­dien kon­zen­trie­ren sich häu­fig auf ein­zel­ne Ge­bäu­de­ty­pen, nut­zen un­ter­schied­li­che Fra­ge­bö­gen und ver­fol­gen va­ri­ie­ren­de Ziel­de­fi­ni­tionen (S.10)."
9. Quel­le kor­rekt an­ge­ben Die Pa­rap­hra­se wird mit ei­ner voll­stän­di­gen Quel­len­an­ga­be ver­se­hen - je nach Stil­vor­ga­be mit Jahr und ggf. Sei­ten­zahl. Auch wenn der Text nicht wört­lich über­nom­men wur­de, ist die Her­kunft der Idee oder In­for­ma­tion of­fen­zu­le­gen.
  • Huber et al. (2014)... (S.10).
  • (Huber et al., 2014, S.10)
  • Literatur- / Quellenverzeichnis: Huber, C., Koch, D., & Busko, S. (2014). An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management. International Journal of Facility Management, 5(2)
10. Selbst­kon­trol­le und Über­prü­fung Am En­de wird die Pa­rap­hra­se über­prüft:
  • Ist sie sprach­lich ei­gen­stän­dig?
  • Wur­de der Sinn kor­rekt wie­der­ge­ge­ben?
  • Ist sie gut in den Text in­te­griert?
  • Ist die Quel­le kor­rekt an­ge­ben?
Ein Ab­gleich mit dem Ori­gi­nal­text er­folgt nur zur in­halt­li­chen Kon­tro­l­le, nicht zur nach­träg­li­chen An­pas­sung der For­mu­lie­run­gen.

Paraphrasieren bedeutet nicht, ganze Textabschnitte in neue Worte zu kleiden, sondern gezielt einzelne Gedanken, Aussagen oder Argumente in den eigenen Text zu integrieren - sprachlich eigenständig, inhaltlich korrekt und gut verankert im Argumentationsfluss. Die Länge einer Paraphrase sollte dabei immer dem Umfang der wiedergegebenen Aussage und dem wissenschaftlichen Zweck der Wiedergabe entsprechen.

Empfohlene Länge im wissenschaftlichen Kontext In der Praxis wissenschaftlichen Schreibens besteht eine Paraphrase besteht meist aus einem Satzteil, einem einzigen Satz oder einem kurzen Satzgefüge bis zu zwei Sätze. Maximal 2-3 Sätze sind üblich, wenn ein etwas komplexerer Gedankengang eines Textes aufgenommen wird. Längere Paraphrasen (z.B. ein ganzer Absatz) sind die Ausnahme und bedürfen einer besonders guten Begründung (z.B. Rekonstruktion eines theoretischen Modells oder eine umfangreiche Argumentationslinie).

Begründung für diese Begrenzung:

  • Wissenschaftliche Kürze: Paraphrasen sollen prägnant das Wesentliche wiedergeben. Eine zu ausführliche Umschreibung wirkt oft redundant.

  • Eigenständigkeit wahren: Je länger eine Paraphrase, desto größer das Risiko, dass der paraphrasierte Teil den eigenen Text überlagert. Paraphrasen sollen stets in den eigenen Text eingebettet sein - nicht diesen dominieren.

  • Leserführung und Klarheit: Kürzere Paraphrasen lassen sich besser mit eigenen Überlegungen verknüpfen, kommentieren oder kritisieren. Sie stören den Argumentationsfluss nicht, sondern stützen ihn gezielt.

  • Plagiatsprävention: Umfangreiche, formal paraphrasierte, aber inhaltlich unkommentierte Übernahmen wirken schnell wie verdeckte Textreproduktion - insbesondere, wenn keine kritische Einordnung erfolgt.

Wer eine Quelle paraphrasiert, sollte sich fragen, welcher Gedanke aus der Quelle für das eigene Argument relevant ist. Ziel ist nicht, eine ganze Textpassage umzuschreiben, sondern die sinntragenden Kernaussagen in knapper Form korrekt und reflektiert zu übernehmen.

Beispiele für unterschiedliche Länge von Paraphrasen ^ top 
  • Beispiel für eine zu lange Paraphrase. Sie referiert nahezu jeden Aspekt der Quelle, wirkt wie eine bloße Umformulierung des Originaltexts und lässt kaum Raum für eigene Einordnung oder Argumentation.

    In ihrer systematischen Übersichtsarbeit analysieren Huberet al. (2014) internationale Studien zur Nutzer:innenzufriedenheit in Gebäuden. Sie zeigen, dass das Interesse an dem Thema in den letzten Jahren zugenommen hat, jedoch vergleichsweise wenige Studien eine länderübergreifende Perspektive einnehmen. Stattdessen fokussiert sich die Forschung überwiegend auf einzelne Gebäudetypen, wobei ein Vergleich zwischen Gebäudetypen und Ländern kaum erfolgt. Die Datenerhebung erfolgt primär mittels Fragebögen, deren Gestaltung jedoch nicht einheitlich ist. Auch die Zieldefinitionen variieren deutlich: Neben Nutzer:innenzufriedenheit finden sich Produktivität und Kundenbindung als weitere Zielgrößen. Auffällig ist zudem, dass in den analysierten Studien keine klaren Einflussfaktoren identifiziert werden konnten und dass diese je nach Gebäudetyp unterschiedlich ausfallen. Schließlich stellt die Studie fest, dass die ermittelten Kriterien zur Zufriedenheitserfassung nicht zwangsläufig deren tatsächliche Relevanz widerspiegeln (S.10).

  • Beispiel für eine kurze, effektive Paraphrase. Diese verdichtet die Kernaussage in einem Satz, ist in andere Argumente integrierbar und wahrt sprachliche Eigenständigkeit.

    Huber et al. (2014) verdeutlichen, dass internationale Studien zur Nutzer:innenzufriedenheit bislang weder methodisch konsistent noch inhaltlich vergleichbar sind, was unter anderem an variierenden Zieldefinitionen und uneinheitlichen Erhebungsinstrumenten liegt.

  • Teilsatz als Paraphrase eignt sich als Ergänzungen in einem größeren Argumentationszusammenhang.

    ...wie auch Untersuchungen zur mangelnden Standardisierung in der Nutzer:innenforschung zeigen (vgl. Huber et al., 2014, S.10).

Integration vs. Parenthese ^ top 

In wissenschaftlichen Arbeiten ist nicht nur was zitiert wird, entscheidend - sondern auch wie. Die Art der Quelleneinbindung beeinflusst die Argumentationsstruktur, die Lesbarkeit und die inhaltliche Gewichtung einer Aussage. Grundsätzlich stehen zwei Formen zur Verfügung, um paraphrasierte Inhalte korrekt zu belegen:

  • die Integration der Autor:innen in den Fließtext
  • sowie der Klammerverweis am Satzende (Parenthese).

Beide Formen sind grammatikalisch und funktional unterschiedlich. Die eine betont eher den wissenschaftlichen Beitrag der Quelle als Teil der Argumentation, die andere nutzt die Quelle eher als Nachweis. Die bewusste Entscheidung für eine bestimmte Form hilft dabei, wissenschaftliche Texte klar, nachvollziehbar und differenziert zu gestalten.

  1. Integration der Autor:innen in den Fließtext Bei Zitaten ist es zentral, deutlich zu machen, wessen Gedanken, Ergebnisse oder Positionen wiedergegeben werden. Dazu stehen für Paraphrasen zwei grundlegende Möglichkeiten der Quelleneinbindung zur Verfügung, die sich sowohl stilistisch als auch in ihrer Funktion unterscheiden:

    Bei dieser Zitierweise wird die Quelle direkt in den Satz integriert, sodass die Namen der Autor:innen grammatisch Teil der Aussage sind. Die Autor:innenschaft wird damit sichtbar als Akteur:in des Wissens benannt, und es ist sofort erkennbar, wer welche Aussage, Perspektive oder Forschungserkenntnis beigesteuert hat.

    Diese Form eignet sich besonders dann, wenn die wissenschaftliche Arbeit inhaltlich analysiert, bewertet oder in einen Diskurs eingeordnet werden soll. Sie stellt nicht nur einen Nachweis dar, sondern betont die Quelle als Subjekt einer Aussage, das einen bestimmten theoretischen, methodischen oder empirischen Beitrag leistet.

    Beispiel:

    Huber et al. (2014) zeigen, dass die internationale Forschung zur Nutzer:innenzufriedenheit bislang weder methodisch einheitlich noch inhaltlich vergleichbar ist. Die Studien konzentrieren sich häufig auf einzelne Gebäudetypen, nutzen unterschiedliche Fragebögen und verfolgen variierende Zieldefinitionen (S.10).

    Anwendung:

    • Betont die wissenschaftliche Herkunft einer Aussage und fördert die Transparenz im Argumentationsaufbau.
    • Erleichtert den Vergleich unterschiedlicher Positionen, etwa bei Literature Reviews, Diskussionskapiteln oder theoretischen Einordnungen.
    • Ist besonders geeignet, wenn der Beitrag einer Quelle kommentiert, kritisch eingeordnet oder mit anderen Positionen abgeglichen werden soll.
    • Unterstützt die Diskursfähigkeit des Textes: Leser:innen erkennen leichter, welche Beiträge aus welchen Quellen stammen.
    • Dient der wissenschaftsgeschichtlichen oder -systematischen Einordnung, z.B. wenn unterschiedliche Forschungsansätze, Schulen oder Paradigmen gegenübergestellt werden.
    • Trägt zu einer präzisen Quellenarbeit bei, weil die Quelle nicht nur formal belegt, sondern inhaltlich gewürdigt wird.
    • Fördert die argumentative Tiefe, da die Quelle als diskursive Stimme präsent bleibt - nicht nur als Datenträger.
  2. Klammerverweis am Satzende (Parenthese) Hier wird die Quellenangabe am Satzende in runden Klammern nach einer paraphrasierten Aussage genannt. Dies wird in wissenschaftlichen Texten als Parenthese bezeichnet. Eine Parenthese ist ein grammatischer Einschub, der zusätzliche Informationen liefert, aber für den Satzbau nicht zwingend erforderlich ist.

    Diese Art des Quellenverweises dient primär dem Nachweis der Herkunft einer Information - nicht als inhaltlich gestaltender Bestandteil des Satzes. Die Aussage selbst wird im eigenen Sprachduktus formuliert, ohne dass die Quelle als Subjekt, Objekt oder Autoritätssignal eingebunden wird.

    Beispiel:

    Nutzer:innenzufriedenheit wird in internationalen Studien häufig unterschiedlich operationalisiert, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse erheblich einschränkt (Huber et al., 2014, S.10).

    Anwendung:

    • Der Fokus bleibt auf dem eigenen Argument, nicht auf der Quelle.
    • Die Quelle fungiert als Beleg, nicht als thematischer Hauptgegenstand.
    • Der Textfluss bleibt sprachlich einheitlich und frei von störenden Namensnennungen.
    • Die Methode eignet sich ideal für die Verdichtung mehrerer Quellen, z.B. zur Stützung eines allgemeinen Befunds.
    • Die Eigenleistung der Autor:in wird betont - fremdes Wissen wird reflektiert, eingeordnet, verarbeitet.
    • Die Form lässt sich einfach automatisieren und formatieren - besonders bei Verwendung von Literaturverwaltungsprogrammen.
    • In Abschnitten mit vielen Belegen bleibt die Argumentation übersichtlich und transparent, da sich Beleg und Aussage visuell klar trennen.
    • Die Parenthese erleichtert das spätere Überarbeiten und Strukturieren wissenschaftlicher Texte, da sie das Belegsystem unabhängig vom Satzbau hält.

Hinweis: In wissenschaftlichen Texten sollte nicht ausschließlich eine der beiden Formen verwendet werden. Ob eine Quelle in den Fließtext integriert oder per Klammerverweis (Parenthese) angegeben wird, hängt vom Inhalt der Aussage und ihrer Funktion im Argumentationszusammenhang ab. Steht der wissenschaftliche Beitrag einer bestimmten Autor:innenschaft im Fokus oder soll kritisch eingeordnet werden, ist die Integration in den Satz empfehlenswert. Dient die Quelle hingegen lediglich als Beleg für eine Aussage, ohne selbst thematisiert zu werden, ist der Klammerverweis ausreichend. Die bewusste Auswahl der Zitierweise unterstützt sowohl die inhaltliche Struktur als auch die Leseführung.

Beispiele für Integration von Autor:innen aus einer oder mehrerer Quellen in eine Paraphrase ^ top 
  • Huber et al. (2014) argumentieren, dass die Forschung zur Nutzer:innenzufriedenheit bislang weder methodisch konsistent noch inhaltlich vergleichbar ist.

  • Laut Huber et al. (2014) konzentrieren sich die Studien zumeist auf einzelne Gebäudetypen und setzen uneinheitliche Fragebögen ein.

  • Wie aus der Analyse von Huber et al. (2014) hervorgeht, variieren sowohl die Zieldefinitionen als auch die verwendeten Erhebungsinstrumente stark.

  • In ihrer systematischen Untersuchung zeigen Huber et al. (2014) auf, dass die comparability internationaler Studien durch methodische Inkonsistenzen eingeschränkt wird.

  • Huber et al. (2014) stellen fest, dass die Definitionen zentraler Einflussfaktoren auf die Nutzer:innenzufriedenheit nicht einheitlich angewendet werden.

  • Auf Basis der Ergebnisse von Huber et al. (2014) lässt sich erkennen, dass weitgehend fehlende Standardisierungen die Vergleichbarkeit von Studien beeinträchtigen.

  • Huber et al. (2014) weisen nachdrücklich darauf hin, dass Fragebogendesign und methodische Herangehensweise bisher keine Vergleichbarkeit zwischen Gebäudetypen ermöglichen.

  • In der Studie von Huber et al. (2014) wird deutlich, dass wesentliche Einflussgrößen nicht klar operationalisiert und daher schwer vergleichbar sind.

  • Wie Huber et al. (2014) kritisch bemerken, erschweren unterschiedliche Ziele und Instrumente eine schlüssige Synthese bestehender Forschungsergebnisse.

  • Die Evidenz von Huber et al. (2014) legt nahe, dass die derzeitigen Erhebungsmethoden nicht geeignet sind, allgemeingültige Aussagen zur Nutzer:innenzufriedenheit zu erlauben.

  • Aus der Arbeit von Huber et al. (2014) ergibt sich der Schluss, dass bestehende Untersuchungen methodisch fragmentiert sind und einen standardisierten Ansatz vermissen lassen.

  • Huber et al. (2014) formulieren, dass internationale Vergleiche durch inkonsistente Zielsetzungen und Methoden bisher nicht möglich sind.

  • Nach den Befunden von Huber et al. (2014) bleibt unklar, welche Faktoren tatsächlich die Nutzer:innenzufriedenheit beeinflussen, da empirische Operationalisierungen fehlen.

  • Huber et al. (2014) legen dar, dass die Forschung häufig einzelne Aspekte betont, ohne eine übergreifende Vergleichsperspektive zu ermöglich.

  • Wie Huber et al. (2014) resümieren, weist die Forschung eine deutliche Priorisierung bestimmter Gebäudetypen auf, während andere Dimensionen vernachlässigt werden.

  • Sowohl Huber et al. (2014) als auch Busko et al. (2014) verdeutlichen, dass die internationale Forschung zur Nutzer:innenzufriedenheit durch fehlende methodische Standards und eine uneinheitliche Begriffsverwendung gekennzeichnet ist, wobei insbesondere Unterschiede zwischen den Gebäudetypologien betont werden.

  • Die Studien von Huber et al. (2014) und Busko et al. (2014) zeigen übereinstimmend, dass Nutzer:innenzufriedenheit in der Fachliteratur nicht einheitlich definiert ist und je nach Gebäudetyp variabel operationalisiert wird, was systematische Vergleiche erschwert.

  • Während Huber et al. (2014) methodische Inkonsistenzen und fehlende Vergleichbarkeit hervorheben, betonen Busko et al. (2014) insbesondere die uneinheitliche Verwendung des Begriffs Nutzerzufriedenheit in Abhängigkeit vom Gebäudekontext.

  • Nach Huber et al. (2014) konzentrieren sich viele Untersuchungen auf einzelne Gebäudetypen mit variierenden Zieldefinitionen, was laut Busko et al. (2014) auch mit einer sehr unterschiedlichen Auslegung des Begriffs Nutzerzufriedenheit in der Literatur zusammenhängt.

  • Die Forschungslage, wie sie von Huber et al. (2014) und Busko et al. (2014) skizziert wird, lässt auf ein grundlegendes Definitions- und Vergleichbarkeitsproblem in der Untersuchung von Nutzer:innenzufriedenheit schließen - insbesondere im Hinblick auf Gebäudetypologien und Erhebungsdesigns.

  • Beide Quellen (Huber et al., 2014; Busko et al., 2014) machen deutlich, dass weder einheitliche Erhebungsinstrumente noch eine konsistente Begriffsverwendung vorliegen, was eine systematische Analyse von Nutzer:innenzufriedenheit über Gebäudetypen hinweg erheblich erschwert.

Checkliste: korrekte Paraphrase ^ top 

Die sinngemäße Wiedergabe ist Ausdruck eigenständiger wissenschaftlicher Arbeitsweise. Wer paraphrasiert, zeigt, dass Informationen nicht nur übernommen, sondern verstanden, geprüft und in die eigene Argumentation eingeordnet wurden.

1.2.3 mehrere Quellen für Argumentationsketten und Fazitbildung ^ top 

In wissenschaftlichen Texten entfaltet sich eine Argumentation oft über mehrere aufeinanderfolgende Quellenverweise. Dabei können unterschiedliche Forschungsarbeiten entweder gegeneinander abgewogen oder gemeinsam zur Stützung eines Befundes herangezogen werden. Beide Formen sind für die wissenschaftliche Diskursführung relevant und erfüllen unterschiedliche Funktionen.

Mehrere Quellen mit übereinstimmenden Ergebnissen ^ top 

Nicht nur divergierende Positionen, sondern auch einheitliche Forschungsergebnisse profitieren von der Nennung mehrerer Quellen. Selbst wenn Studien zu vergleichbaren Befunden gelangen, lohnt sich ihre gemeinsame Darstellung:

  • Stärkung der Aussagekraft: Die Übereinstimmung mehrerer unabhängiger Studien erhöht die wissenschaftliche Belastbarkeit des Arguments.

  • Multiperspektivität: Ähnliche Ergebnisse aus unterschiedlichen Forschungsdesigns (z.B. qualitative Interviews vs. standardisierte Fragebögen) zeigen die Breite des empirischen Fundaments.

  • Relevanzsignalisierung: Die wiederholte Thematisierung durch verschiedene Autor:innen unterstreicht die Bedeutung des Themas im Fachkontext.

  • Diskursive Dichte: Argumentationsketten profitieren von der kompakten Darstellung eines etablierten Konsenses.

Beispiele:

  1. Sowohl Huber et al. (2014) als auch Busko et al. (2014) machen deutlich, dass der Forschungsstand zur Nutzer:innenzufriedenheit durch eine erhebliche begriffliche und methodische Heterogenität geprägt ist. Die Literatur zeichnet sich nicht nur durch unterschiedliche Definitionen des Begriffs aus, sondern variiert auch hinsichtlich der zugrunde liegenden Zielsetzungen, Gebäudetypologien und Erhebungsinstrumente.

  2. Huber et al. (2014) weisen darauf hin, dass internationale Studien zur Nutzer:innenzufriedenheit weder methodisch einheitlich noch inhaltlich vergleichbar sind. Sie betonen insbesondere die Unterschiede in der Erhebungsmethodik und Zieldefinition zwischen verschiedenen Gebäudetypen.(S.10) Auch Busko et al. (2014) unterstreichen, dass der Begriff Nutzerzufriedenheit in der Fachliteratur sehr weit gefasst ist und je nach Gebäudetyp unterschiedlich verwendet wird.(S.8) Beide Beiträge verdeutlichen somit, dass die bisherige Forschung durch eine fehlende begriffliche und methodische Standardisierung gekennzeichnet ist.

Mehrere Quellen mit unterschiedlichen Ergebnissen ^ top 

Unterschiedliche Forschungsergebnisse sind kein Mangel, sondern ein zentraler Motor wissenschaftlicher Auseinandersetzung. Wo Studien zu abweichenden Befunden gelangen, Methoden variieren oder theoretische Perspektiven divergieren, eröffnet sich ein wertvoller Raum für Reflexion, Kontextualisierung und kritische Einordnung:

  • Kontrastierung von Forschungsansätzen: Abweichende Ergebnisse können auf unterschiedliche Zielgruppen, Untersuchungsdesigns oder theoretische Grundannahmen zurückzuführen sein. Ihre Gegenüberstellung macht methodische Vielfalt sichtbar und stärkt das wissenschaftliche Verständnis.

  • Hervorhebung methodischer Unterschiede: Werden ähnliche Fragestellungen mit verschiedenen Erhebungsmethoden bearbeitet (z.B. standardisierte Befragung vs. qualitative Fallanalyse), können Unterschiede in den Ergebnissen auf die methodische Herangehensweise zurückgeführt und kritisch diskutiert werden.

  • Einordnung von Minderheitenpositionen: Einzelne, vom Mainstream abweichende Studien verdienen besondere Aufmerksamkeit - nicht zur Relativierung der Mehrheitsmeinung, sondern zur Prüfung alternativer Deutungen, innovativer Ansätze oder kontextspezifischer Erkenntnisse.

  • Anbahnung eigener Stellungnahmen: Die bewusste Darstellung unterschiedlicher Positionen schafft die Grundlage für eigene Bewertungen, differenzierende Argumentationen oder theoriegeleitete Synthesen im Rahmen der eigenen Arbeit.

  • Diskursive Offenheit statt Scheinkonsens: Wissenschaft lebt von Ambiguitätstoleranz. Das Sichtbarmachen kontroverser Befunde fördert eine kritische, pluralistische Perspektive und verhindert vorschnelle Vereinheitlichung.

Beispiele

  1. Während Huber et al. (2014, S.10) die fehlende Vergleichbarkeit internationaler Studien zur Nutzer:innenzufriedenheit kritisch betonen, sehen Busko et al. (2014, S.8) gerade in der kontextabhängigen Definition des Begriffs eine notwendige Differenzierung entlang spezifischer Gebäudetypologien.

  2. Huber et al. (2014) kritisieren die mangelnde methodische und inhaltliche Standardisierung in internationalen Studien zur Nutzer:innenzufriedenheit und sehen darin ein zentrales Defizit für die Vergleichbarkeit der Ergebnisse.(S.10) Busko et al. (2014) hingegen argumentieren, dass die variierenden Begriffsverständnisse je nach Gebäudetyp durchaus sinnvoll seien, da sie den unterschiedlichen Nutzerbedürfnissen und Nutzungskontexten besser Rechnung tragen.(S.8)

Hinweis: Es geht dabei nicht um die große Menge an Quellen, sondern um ihre inhaltliche Funktion im Argumentationskontext. Drei schlecht ausgewählte Quellen stützen ein Argument schlechter als zwei gezielt gewählte, die unterschiedliche Perspektiven oder Evidenzformen abbilden. Auch eine kritische Auseinandersetzung mit einzelnen Schlüsselquellen ist zulässig - sie sollte aber immer in eine breitere Bezugnahme eingebettet sein.

1.2.4 Notwendige Einbindung & kritische Reflexion von Zitaten ^ top 

Zitieren ist kein Selbstzweck. In wissenschaftlichen Texten geht es nicht darum, fremde Inhalte wörtlich zu zitieren oder in einer Paraphrase möglichst variantenreich oder elegant umzuschreiben. Ziel ist es, relevantes Fremdwissen verstehend aufzunehmen und in die eigene Argumentation systematisch zu integrieren. Ein Zitat steht daher niemals isoliert, sondern bildet den Ausgangspunkt für eine weiterführende, kritisch-reflektierte Auseinandersetzung mit der jeweiligen Quelle.

Kritische Reflexion meint im wissenschaftlichen Kontext mehr als Zustimmung oder Ablehnung einer Aussage. Es geht darum, den inhaltlichen Gehalt einer Quelle differenziert zu analysieren, einzuordnen, zu bewerten und mit eigenen Gedanken oder empirischen Befunden zu verknüpfen. Die kritische Reflexion kennzeichnet eine aktive, intellektuell eigenständige Auseinandersetzung mit dem Forschungsstand - und ist damit ein zentrales Merkmal wissenschaftlichen Arbeitens. Diese Reflexion umfasst unter anderem:

  • inhaltliches Verständnis Was sagt die Quelle aus? Was wird nicht gesagt?

  • Analyse der Qualität Wie gut sind Argumentation, Methode, Evidenzbasis?

  • Kontextualisierung Wie steht die Quelle im Verhältnis zu anderen Forschungspositionen?

  • eigene Bewertung Welche Relevanz oder Einschränkungen ergeben sich für die eigene Arbeit?

  • Transfer oder Weiterentwicklung Was lässt sich daraus für die eigene Argumentation, Methode oder Theorie ableiten?

Zitate sind damit nicht das Ende, sondern der Anfang eines wissenschaftlichen Gedankengangs. Sie dienen als Referenzrahmen für eigene Argumente, die inhaltlich an die Quelle anschließen, diese bewerten oder weiterentwickeln. Mögliche Formen einer kritischen Einbindung sind:

  • Bestätigung
    Die paraphrasierte Aussage wird unterstützt oder erweitert durch eigene Argumente, empirische Ergebnisse oder zusätzliche theoretische Bezüge.

  • Infragestellung
    Es werden begründete Zweifel an der Aussage geäußert - etwa durch methodische Kritik, alternative Forschungsergebnisse oder widersprüchliche empirische Befunde.

  • Erweiterung oder Differenzierung
    Die Aussage wird nicht in Frage gestellt, sondern ergänzt - etwa durch zusätzliche Perspektiven, kontextuelle Einschränkungen oder theoretische Weiterentwicklungen.

  • Einordnung in den Forschungskontext
    Die Quelle wird in Bezug gesetzt zu anderen Studien, Theorien oder Ansätzen und damit in einen größeren wissenschaftlichen Zusammenhang eingebettet.

Die Quelle dient nicht der Dekoration, sondern ist Teil der argumentativen Struktur. Sie liefert Impulse, Belege, Kontraste oder Perspektiven - aber die wissenschaftliche Leistung besteht darin, was daraus gemacht wird.

Beispiele für kritische Reflexion einer Paraphrase ^ top 

Zitat:

Huber et al. (2014) zeigen, dass die internationale Forschung zur Nutzer:innenzufriedenheit bislang weder methodisch einheitlich noch inhaltlich vergleichbar ist. Die Studien konzentrieren sich häufig auf einzelne Gebäudetypen, nutzen unterschiedliche Fragebögen und verfolgen variierende Zieldefinitionen (S.10).

Art ­der ­kritischen ­Reflexion ­/ ­Erklärung Beispiel
Be­stä­tigung ­durch ­ei­gene ­Ar­gu­men­ta­tion
Nach­voll­zie­hung ­einer ­Aus­sage ­durch ­ak­tu­el­le ­For­schung ­oder ­eigene ­Be­fun­de.
Diese Ein­schät­zung lässt sich auch in jün­ge­ren Ar­bei­ten nach­voll­zie­hen, die wei­ter­hin er­heb­li­che Un­ter­schie­de in den Eva­lua­tions­an­sät­zen zwi­schen Bü­ro- und Bil­dungs­ge­bäu­den do­ku­men­tie­ren.
In­fra­ge­stel­lung ­/ ­me­tho­di­sche ­Kri­tik
Kri­ti­sche Be­fra­gung der Aus­sa­ge, z. B. zur Me­tho­dik oder Re­prä­sen­ta­tivi­tät.
Al­ler­dings bleibt un­klar, ob die von Hu­ber et al. un­ter­such­ten Stu­dien tat­säch­lich ei­nen re­prä­sen­ta­tiven Quer­schnitt in­ter­natio­naler For­schung ab­bil­den oder ob die Aus­wahl zu eng ge­fasst war.
Dif­fe­ren­zie­rung ­durch ­er­gän­zen­de ­Per­spek­tive
Be­rei­che­rung der Aus­sa­ge durch an­de­re Kon­tex­te, Me­tho­den oder Da­ten.
Wäh­rend die Stu­die von ei­ner he­te­ro­ge­nen Ziel­de­fi­ni­tion aus­geht, zeigt die ak­tu­el­le For­schung im Be­reich Ge­sund­heits­bau­ten be­reits An­sät­ze für ein stan­dar­di­sier­tes Nut­zer:­in­nen­feed­back.
Ein­ord­nung ­in ­den ­For­schungs­stand
Be­zug zur ge­samt­wis­sen­schaft­li­chen Ent­wick­lung oder zur wis­sen­schaft­li­chen De­bat­te.
Die ge­nann­ten De­fi­zi­te spie­geln eine ge­ner­el­le Ent­wick­lung wi­der, wie sie auch in der Fa­ci­li­ty-Manage­ment-For­schung der 2000er-Jah­re fest­ge­stellt wur­de.
Trans­fer­be­zo­ge­ne ­Re­fle­xion
Über­tra­gung der Aus­sa­ge auf prak­tische Kon­tex­te oder Hand­lungs­fel­der.
Für die prak­tische An­wen­dung be­deu­tet dies, dass Bench­marks zur Nut­zer:­in­nen­zu­frie­den­heit nur be­dingt über un­ter­schied­liche Ge­bäu­de­ty­pen hin­weg ge­nutzt wer­den kön­nen.
Er­wei­te­rung ­durch ­theo­re­tischen ­Be­zug
Ver­knüp­fung mit theo­re­tischen Rah­men oder Kon­zep­ten.
Be­trach­tet man die Be­fun­de aus ei­ner sys­tem­theo­re­tischen Per­spek­tive, wird deut­lich, dass Nut­zer:­in­nen­zu­frie­den­heit kon­text­ab­hän­gig emer­giert und nicht pau­schal mess­bar ist.
Dis­kur­sive ­Ein­ord­nung
Hin­weis auf nor­ma­tive, po­li­tische oder wis­sen­schaft­liche De­bat­ten.
Die Kri­tik an man­geln­der Ver­gleich­bar­keit wirft auch Fra­gen nach nor­ma­tiven Set­zun­gen in der in­ter­natio­nalen For­schung auf.
Be­grün­de­te ­Re­la­ti­vie­rung
Ab­wä­gen­de Dar­stel­lung und Ein­schrän­kung der Aus­sa­ge.
Zwar er­scheint die feh­lende Stan­dar­di­sie­rung pro­ble­ma­tisch, doch könn­ten be­wusst ge­wähl­te Un­ter­schied­lich­kei­ten auch Aus­druck kon­text­sen­si­bler For­schung sein.
Me­ta­kri­tik ­der ­For­schungs­la­ge
Re­fle­xion auf struk­tu­relle, wis­sen­schafts­theo­re­tische oder me­tho­do­lo­gi­sche Ebe­ne.
Der pau­sa­le Ver­weis auf He­te­ro­ge­ni­tät ver­kennt wo­mög­lich, dass Ver­gleich­bar­keit nicht nur ein me­tho­di­sches, son­dern auch ein epis­te­mo­lo­gi­sches Pro­blem dar­stellt.
Beispiele für kritische Reflexion eines wörtlichen Zitates ^ top 

Zitat:

"Der Begriff Nutzerzufriedenheit ist in der Literatur sehr weitläufig definiert und ist für die Gebäudetypologien unterschiedlich" (Busko et al., 2014, S.8)

Art ­der ­kritischen ­Reflexion ­/ ­Erklärung Beispiel
Be­stä­tigung ­durch ­ei­gene ­Ar­gu­men­ta­tion
Nach­voll­zie­hung ­einer ­Aus­sage ­durch ­ak­tu­el­le ­For­schung ­oder ­eigene ­Be­fun­de.
Diese Be­ob­ach­tung deckt sich mit jün­ge­ren Stu­dien, die eben­falls auf eine feh­lende ein­heit­li­che Be­griffs­ver­wen­dung hin­wei­sen - ins­be­son­de­re im Ver­gleich von Bü­ro-, Bil­dungs- und Ge­sund­heits­bauten.
In­fra­ge­stel­lung ­/ ­me­tho­di­sche ­Kri­tik
Kri­ti­sche Be­fra­gung der Aus­sa­ge, z. B. zur Be­griffs­schär­fe oder Ope­ra­tio­na­li­sie­rung.
Die pau­sa­le Aus­sage zur "weit­läu­fi­gen De­fi­ni­tion" lässt of­fen, wel­che theo­re­tischen Kon­zep­te oder Ope­ra­tio­na­li­sie­rungen ana­ly­siert wur­den. Eine dif­fe­ren­zier­te Be­griffs­ana­ly­se fehlt im Bei­trag weit­ge­hend.
Dif­fe­ren­zie­rung ­durch ­er­gän­zen­de ­Per­spek­tive
Be­rei­che­rung durch ak­tu­el­le Ent­wick­lun­gen oder An­wen­dun­gen.
Wäh­rend Bus­ko et al. auf un­ter­schied­liche De­fi­ni­tionen je nach Ge­bäu­de­typ ver­wei­sen, zei­gen ak­tu­el­le Stu­dien An­sät­ze für eine kon­text­über­grei­fen­de Stan­dar­di­sie­rung mit­hil­fe von mo­du­la­ren Er­he­bungs­in­stru­men­ten.
Ein­ord­nung ­in ­den ­For­schungs­stand
Be­zug zur Ent­wick­lung wis­sen­schaft­li­cher Be­griffs­ver­wen­dung.
Die for­mu­lier­te Un­schär­fe des Be­griffs Nut­zer­zu­frie­den­heit ver­weist auf ein ge­ne­rel­les De­fi­zit in der Fa­ci­li­ty-Manage­ment-For­schung der 2010er-Jah­re, das erst seit Kur­zem sys­te­ma­tisch ad­res­siert wird.
Trans­fer­be­zo­ge­ne ­Re­fle­xion
Impli­ka­tionen für die Pra­xis und Da­ten­nut­zung.
In der Pra­xis er­schwert die un­ein­heit­li­che Be­griffs­ver­wen­dung die Ver­gleich­bar­keit von Zu­frie­den­heits­mes­sungen und da­mit eine stra­te­gi­sche Nut­zung der Er­geb­nis­se im Im­mo­bi­li­en- und Fa­ci­li­ty Ma­na­ge­ment.
Er­wei­te­rung ­durch ­theo­re­tischen ­Be­zug
Ver­an­ke­rung in Fach­dis­zi­pli­nen oder Kon­zep­ten.
Aus psy­cho­lo­gi­scher Per­spek­tive ist Nut­zer­zu­frie­den­heit oh­ne­hin ein mehr­di­men­sio­nales Kon­strukt, das sich nicht ein­di­men­sio­nal de­fi­nie­ren lässt - un­ab­hän­gig von Ge­bäu­de­ty­po­lo­gien.
Dis­kur­sive ­Ein­ord­nung
Fragen nach wis­sen­schaft­li­cher Norm­set­zung und Kon­sens.
Die Aus­sage zur De­fi­ni­tions­viel­falt wirft die Fra­ge auf, ob in der For­schung ein nor­ma­tiver Kon­sens über die Ziel­grö­ßen von Ge­bäu­den (z. B. Zu­frie­den­heit vs. Pro­duk­tivi­tät) über­haupt an­ge­strebt wird.
Be­grün­de­te ­Re­la­ti­vie­rung
Ab­wä­gen­de, dif­fe­ren­zie­rende Ein­schät­zung.
Die Dif­fe­ren­zie­rung der Be­griffe je nach Ge­bäu­de­typ könn­te nicht nur als De­fi­zit, son­dern auch als Aus­druck dif­fe­ren­zier­ter Nut­zer­be­dürf­nis­se in spe­zi­fi­schen Kon­texten ge­se­hen wer­den.
Me­ta­kri­tik ­der ­For­schungs­la­ge
Grund­la­gende Fra­gen zur Wis­sen­schafts­theo­rie oder Be­griffs­bil­dung.
Die be­klag­te Be­griffs­un­schär­fe ver­weist we­nig­er auf man­geln­de Stan­dards als auf epis­te­mo­lo­gi­sche Un­klar­hei­ten da­rü­ber, wie Nut­zer­zu­frie­den­heit als so­zia­les Phä­no­men wis­sen­schaft­lich er­fasst wer­den kann.
Teilfazit nach mehreren Quellen ^ top 

Am Ende einer argumentativen Einheit, in der mehrere Quellen zusammengeführt oder kontrastierend dargestellt wurden, ist ein textintegriertes Teilfazit besonders wirkungsvoll. Es bietet die Möglichkeit, wissenschaftliche Positionen nicht nur aufzuzählen, sondern gezielt in die eigene Argumentation einzubetten. Solche Zwischenfazits sind ein Ausdruck wissenschaftlicher Reflexion und ermöglichen Leser:innen eine klare Einordnung dessen, was aus der vorangegangenen Diskussion zu schlussfolgern ist.

Im Unterschied zu rein beschreibenden Literaturüberblicken, die Studien lediglich nebeneinanderstellen, markiert das Teilfazit eine erste Form wissenschaftlicher Positionierung: Die zitierte Forschung wird verarbeitet, bewertet und für den eigenen Argumentationsstrang nutzbar gemacht.

  • Verdichtung:
    Das Teilfazit fasst mehrere Einzelbefunde in einer konzentrierten Aussage zusammen. Es reduziert Komplexität, ohne Differenzierungen zu negieren.

  • Einordnung:
    Es zeigt, wie die zitierten Quellen aus deiner Perspektive zu bewerten sind: Unterstützen sie deine Argumentation, widersprechen sie ihr oder liefern sie relevante Anknüpfungspunkte?

  • Transparenz:
    Leser:innen sehen, welche Schlussfolgerung du aus der zuvor dargestellten Literatur ziehst - ein wichtiger Aspekt wissenschaftlicher Nachvollziehbarkeit.

  • Diskursfähigkeit:
    Ein Teilfazit eröffnet Raum für die Weiterentwicklung des Arguments - etwa durch die Anknüpfung weiterer Quellen, den Einstieg in eine kritische Auseinandersetzung oder die Herleitung einer eigenen Forschungsfrage.

Beispiele:

  1. Sowohl Huber et al. (2014) als auch Busko et al. (2014) zeigen eine unzureichende theoretische Fundierung im Forschungsfeld, weshalb in der eigenen Arbeit ein klares Begriffsverständnis und ein nachvollziehbares methodisches Vorgehen zentral sind.

  2. Huber et al. (2014) und Busko et al. (2014) verweisen auf methodische und begriffliche Inkonsistenzen in der Nutzer:innenzufriedenheitsforschung. Zusammengenommen zeigt sich ein Mangel an theoretischer Fundierung, der systematische Vergleiche erschwert. Dies unterstreicht die Relevanz einer konsistenten Begriffsverwendung und einer methodisch nachvollziehbaren Herangehensweise im Rahmen dieser Untersuchung.

  3. Huber et al. (2014) heben die mangelnde Vergleichbarkeit internationaler Studien hervor und kritisieren die starke Varianz bei Zieldefinitionen und Befragungsinstrumenten. Ergänzend dazu verweisen Busko et al. (2014) auf die sehr weite und gebäudespezifische Begriffsverwendung von Nutzer:innenzufriedenheit. Zusammengenommen zeigen beide Beiträge, dass bereits auf definitorischer Ebene ein Mangel an theoretischer Fundierung besteht, der systematische Vergleiche erschwert und die Aussagekraft vieler Studien begrenzt. Vor diesem Hintergrund zielt die eigene Arbeit darauf ab, Nutzer:innenzufriedenheit anhand eines einheitlichen Kategoriensystems theoretisch zu verorten und empirisch konsistent zu erfassen.


1.3 Darstellung von Zitaten im Text ^ top 

Die Darstellung von Zitaten kann in der wissenschaftlichen Praxis auf unterschiedliche Weise erfolgen. Abhängig von Fachdisziplin, Zielpublikum, Medium und geltenden Zitationsstandards werden Quelleninformationen direkt im Text, als Fußnote oder Endnote, numerisch oder in Mischformen ausgewiesen. Jede Form der Zitatnutzung erfüllt die grundlegende Funktion, die Herkunft von Aussagen transparent zu machen, geistiges Eigentum zu kennzeichnen und die Überprüfbarkeit von Inhalten zu gewährleisten.

Die Wahl der konkreten Darstellungsform beeinflusst den Lesefluss, die visuelle Gestaltung des Dokuments sowie den Grad an Detailtiefe, mit dem ergänzende Informationen bereitgestellt werden können. Während in manchen Disziplinen kurze In-Text-Zitationen zur Standardpraxis gehören, bevorzugen andere ausführliche Fußnoten oder ein nummeriertes Verweissystem. Die Kenntnis der verschiedenen Techniken ist daher eine wesentliche Grundlage für korrektes und adressatengerechtes wissenschaftliches Arbeiten.

1.3.1 Entscheidungskriterien für die Wahl von Zitationsregeln ^ top 

Die Auswahl einer geeigneten Zitationsmethode ist ein zentraler Aspekt wissenschaftlichen Arbeitens. Sie ist nicht allein eine formale Frage, sondern wirkt sich unmittelbar auf Lesbarkeit, Verständlichkeit und Anschlussfähigkeit einer Arbeit aus. Mehrere Faktoren bestimmen, welches System eingesetzt wird.

  • 1. Fachdisziplin und wissenschaftliche Community Jede Disziplin hat über Jahrzehnte hinweg eigene Zitationskonventionen entwickelt. Diese sind eng mit den in der Fachgemeinschaft üblichen Publikationsformaten und Diskursgewohnheiten verknüpft.

  • 2. Publikationsformat und Medium Das Medium, in dem eine Arbeit veröffentlicht oder präsentiert wird, beeinflusst die Zitationsform erheblich. Bei Print- und Online-Publikationen sind in der Regel umfangreiche Fußnoten und komplexe Layouts möglich. Digitale Formate erfordern zudem verlinkbare Angaben, etwa DOI-Nummern oder Hyperlinks, um den direkten Zugriff auf die Quelle zu ermöglichen. Hier gibt es oft auch anklickbare Verweise im Text zu den Detailinformationen im Literaturverzeichnis oder dem Quellenbereich. Präsentationen enthalten dagegen meist kein eigenes Literatur- oder Quellenverzeichnis. Alle Quellen werden hier direkt auf der jeweiligen Folie angegeben. Auch Infografiken, Poster und kurze Broschüren erfordern kompakte und platzsparende Zitationen, um die visuelle Gestaltung nicht zu beeinträchtigen.

  • 3. Institutionelle und formale Vorgaben Hochschulen, Fachbereiche und wissenschaftliche Verlage geben oft verbindliche Zitierstandards vor. Diese Vorgaben sind in Prüfungsordnungen, Stylesheets oder Author Guidelines festgehalten. Die Nichtbeachtung kann zu formalen Abzügen oder einer Ablehnung der Veröffentlichung führen.

1.3.2 Zitationstypen im Überblick: In-Text, Fußnoten, Endnoten, numerisch Zitation ^ top 

Die formale Ausgestaltung von Zitaten im Text kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Dabei ist nicht nur entscheidend, welche Quelle zitiert wird, sondern auch wie sie sichtbar gemacht wird. Die Form der Quellenanzeige beeinflusst Lesbarkeit, Nachvollziehbarkeit und Layout eines wissenschaftlichen Textes. In der Praxis haben sich mehrere Zitationsformen etabliert, die je nach Disziplin, Publikationsformat oder institutioneller Vorgabe bevorzugt werden:

  • In-Text-Zitation, bei der die Quelle direkt im Fließtext sichtbar wird

  • Zitation mittels Fußnoten, die die Quelle auf derselben Seite, aber außerhalb des Textkörpers platziert

  • Zitation über Endnoten, die Belege gesammelt am Kapitel- oder Dokumentende aufführen

  • numerische Zitation, bei der eine fortlaufende Nummer auf einen Eintrag im Literaturverzeichnis verweist

Allen Formen gemeinsam ist das Ziel, Transparenz über die Herkunft von Aussagen herzustellen und wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Die konkrete Umsetzung - etwa Platzierung, Formatierung, Abkürzungsregeln oder Seitenangaben - variiert je nach Stil und Einsatzkontext.

In-Text-Zitation ^ top 

Die In-Text-Zitation platziert die Kurzangabe zur Quelle unmittelbar im Fließtext. Sie enthält Nachnamen der Autor:in bzw. der Erstautor:in mit ggf. verkürzender Mitautor:innen-Kennzeichnung (et al.), das Erscheinungsjahr sowie - bei direkten Zitaten oder präzisen Belegen - einen Lokator (z.B. Seitenzahl, Abschnitt, Kapitelnummer). Interpunktion folgt üblicherweise nach der Klammer bzw. nach der vollständigen Quellenangabe. Der vollständige bibliographische Nachweis erfolgt ausschließlich im Literatur-/Quellenverzeichnis.

  • Beispiel im Text:

    • Satzintegriert: Huber et al. (2014) zeigen, dass die internationale Forschung zur Nutzer:innenzufriedenheit bislang weder methodisch einheitlich noch inhaltlich vergleichbar ist. Die Studien konzentrieren sich häufig auf einzelne Gebäudetypen, nutzen unterschiedliche Fragebögen und verfolgen variierende Zieldefinitionen (S.10).
    • Parenthetisch: Nutzer:innenzufriedenheit wird in internationalen Studien häufig unterschiedlich operationalisiert, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse erheblich einschränkt (Huber et al., 2014, S.10).
  • Beispiel im Literaturverzeichnis:
    Huber, C., Koch, D., & Busko, S. (2014). An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management. International Journal of Facility Management, 5(2).

  • Hinweise zur Schreibweise/Anwendung

    • Punkt/Komma folgt der Klammer: ... (Autor:in, Jahr, S. x).
    • Seitenangaben mit "S." (deutschsprachige Arbeiten) bzw. stilabhängig "p./pp." in englischsprachigen Texten.
Fußnoten ^ top 

Bei Fußnoten wird die Belegstelle im Text mit einer hochgestellten Ziffer markiert. Die zugehörige Anmerkung erscheint am Seitenende meist mit einem Strich deutlich vom Textkörper abgesetzt und häufig in einer kleineren Schrifttype. Fußnoten können neben reinen Quellenangaben auch präzisierende Hinweise enthalten. Dabei ist eine eindeutige Zuordnung zwischen Ziffer im Text und Eintrag in der Fußnote entscheidend. Typografisch steht die Fußnotenziffer in der Regel nach dem schließenden Satzzeichen. Die Nummerierung erfolgt fortlaufend innerhalb des Dokuments, teilweise auch kapitelweise, je nach Vorgabe.

  • Beispiel im Text:

    • Satzintegriert: Huber et al. zeigen, dass die internationale Forschung zur Nutzer:innenzufriedenheit bislang weder methodisch einheitlich noch inhaltlich vergleichbar ist. Die Studien konzentrieren sich häufig auf einzelne Gebäudetypen, nutzen unterschiedliche Fragebögen und verfolgen variierende Zieldefinitionen.1
    • Parenthetisch: Nutzer:innenzufriedenheit wird in internationalen Studien häufig unterschiedlich operationalisiert, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse erheblich einschränkt.2
  • Beispiel in den Fußnoten:
    1 Huber et. al. 2014, S. 10.
    2 ebd., S. 10.

  • Beispiel im Literaturverzeichnis:
    Huber, C., Koch, D., & Busko, S. (2014). An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management. International Journal of Facility Management, 5(2).

  • Hinweise zur Schreibweise/Anwendung

    • Die hochgestellte Fußnotenziffer folgt in der Regel dem abschließenden Satzzeichen.
    • Nummerierung der Fußnoten konsistent halten (dokumentweit oder kapitelweise, je nach Vorgabe).
Endnoten ^ top 

Endnoten entsprechen funktional den Fußnoten, werden jedoch gesammelt am Ende eines Kapitels oder am Ende des Dokuments ausgegeben. Ein Literatur- oder Quellenverzeichnis gibt es daher nicht. Im Text steht an der Belegstelle eine hochgestellte Ziffer. Alle Anmerkungen sind zentral im Endnotenapparat nach Nummern geordnet. Diese Anordnung erleichtert eine kompakte Seitengestaltung im Fließtext und hält ausführliche Angaben gebündelt. Jedoch muss zur Nachvollziehbarkeit der Quelle immer an das Ende des Dokuments gesprungen werden. Die Nummerierung erfolgt fortlaufend (dokumentweit oder kapitelweise, je nach Vorgabe). Jede Nennung erhält eine eigene Nummer, auch wenn es sich um dieselbe Quelle handelt. Nummern werden daher nicht wiederverwendet. Seitenangaben werden - wie bei Fußnoten - direkt im jeweiligen Endnoteneintrag angegeben.

  • Beispiel im Text:

    • Satzintegriert: Huber et al. zeigen, dass die internationale Forschung zur Nutzer:innenzufriedenheit bislang weder methodisch einheitlich noch inhaltlich vergleichbar ist. Die Studien konzentrieren sich häufig auf einzelne Gebäudetypen, nutzen unterschiedliche Fragebögen und verfolgen variierende Zieldefinitionen.[1]
    • Parenthetisch: Nutzer:innenzufriedenheit wird in internationalen Studien häufig unterschiedlich operationalisiert, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse erheblich einschränkt.[2]
  • Beispiel Endnoten:
    [1] Huber, C., Koch, D., & Busko, S. (2014). An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management. International Journal of Facility Management, 5(2), S. 10.
    [2] Huber et al., 2024, S. 10.

  • Hinweise zur Schreibweise/Anwendung

    • Hochgestellte Ziffer im Text i. d. R. nach dem abschließenden Satzzeichen setzen und durchgängig konsistent platzieren.
    • Nummerierung fortlaufend führen (dokumentweit oder pro Kapitel); jede erneute Nennung - auch derselben Quelle - erhält eine neue Endnotennummer.
    • Erste Nennung vollständig mit Seitenangabe; spätere Nennungen können als Kurzform erfolgen.
Numerische Zitation ^ top 

Die numerische Zitation ersetzt die Kurzangabe der Quelle durch eine Referenznummer, die auf einen Eintrag in einer nummerierten Literaturliste verweist. Die Nummerierung der Quellen erfolgt fortlaufend. Gleiche Quellen erhalten die gleiche Nummer. Die Nummer erscheint im Text je nach Stil in eckigen Klammern, runden Klammern oder hochgestellt. Seitenangaben werden unmittelbar an die Nummer angefügt. Das Literatur- oder Quellenverzeichnis listet die Titel in der Reihenfolge der ersten Nennung oder nach einer festgelegten Sortierlogik, wobei die Nummerierung eindeutig bleibt. Das Literatur- oder Quellenverzeichnis entspricht exakt der im Text verwendeten Nummernfolge (nicht alphabetisch!).

  • Beispiel im Text:

    • Satzintegriert: Huber et al. zeigen, dass die internationale Forschung zur Nutzer:innenzufriedenheit bislang weder methodisch einheitlich noch inhaltlich vergleichbar ist. Die Studien konzentrieren sich häufig auf einzelne Gebäudetypen, nutzen unterschiedliche Fragebögen und verfolgen variierende Zieldefinitionen [1, S. 10].
    • Parenthetisch: Nutzer:innenzufriedenheit wird in internationalen Studien häufig unterschiedlich operationalisiert, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse erheblich einschränkt [1, S. 10].
  • Beispiel im Literaturverzeichnis:
    [1] Huber, C., Koch, D., & Busko, S. (2014). An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management. International Journal of Facility Management, 5(2).

  • Hinweise zur Schreibweise/Anwendung

    • Numerierung in der Reihenfolge des ersten Auftretens im Text; dieselbe Quelle behält dieselbe Nummer bei allen späteren Verweisen.
    • Einheitliche Notationsform wählen und konsequent beibehalten: eckige Klammern [1], runde Klammern (1) oder hochgestellt 1 je nach Stilvorgabe.
    • Position der Referenznummer: der Punkt folgt nach der numerischen Angabe
    • Mehrfachbelege mit Komma trennen: [1, 3, 5]
    • Bei Textumstellungen oder nachträglichen Einfügungen Nummern sorgfältig aktualisieren

1.3.3 Überblick beispielhafte Zitationsregelwerke: APA, Chicago, ISO 690, Harvard, MLA, ACM, Vancouver ^ top 

Zitationsregelwerke legen Schreibweisen für Quellenangaben im Text und im Literatur-/Quellenverzeichnis fest. je nach regelwerk unterscheiden sich die Angaben, wie Autor:innennamen, Jahreszahlen, Titel, Zeitschriften, Bände/Nummern, Seiten, DOIs/URLs und Interpunktion formatiert werden. Im Folgenden wird exemplarisch gezeigt, wie derselbe Beleg in verschiedenen Regelwerken erscheint.

Stil In­-Text Li­te­ra­tur-/Quel­len­ver­zeich­nis
Ame­ri­can Psy­cho­lo­gi­cal Asso­cia­tion (APA) (Huber et al., 2014, S. 10) Huber, C., Koch, D., & Busko, S. (2014). An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management. International Journal of Facility Management, 5(2).
The Chi­ca­go Ma­nual of Style (Chi­ca­go, Au­thor-Date) (Huber, Koch, and Busko 2014, 10) Huber, Christian, David Koch, and Sabrina Busko. 2014. "An International Comparison of User Satisfaction in Buildings from the Perspective of Facility Management.” International Journal of Facility Management 5, no. 2.
The Chi­ca­go Ma­nual of Style (Chi­ca­go, Notes & Bi­blio­gra­phy) 1 1 Huber, Christian, David Koch, and Sabrina Busko. "An International Comparison of User Satisfaction in Buildings from the Perspective of Facility Management.” International Journal of Facility Management 5, no. 2 (2014).
In­ter­na­tio­nal Or­ga­ni­za­tion for Stan­dar­di­za­tion 690 (ISO 690) (Huber et al., 2014, S. 10) HUBER, C.; KOCH, D.; BUSKO, S., 2014. An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management. International Journal of Facility Management, 5(2).
Har­vard Re­fe­ren­cing (Har­vard) (Huber et al., 2014, S. 10) Huber, C., Koch, D. and Busko, S. (2014) ‘An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management’, International Journal of Facility Management, 5(2).
Mo­dern Lan­gua­ge Asso­cia­tion (MLA) (Huber et al. 10) Huber, Christian, et al. "An International Comparison of User Satisfaction in Buildings from the Perspective of Facility Management.” International Journal of Facility Management, vol. 5, no. 2, 2014.
Asso­cia­tion for Com­pu­ting Ma­chi­ne­ry (ACM) [1, S. 10] [1] Christian Huber, David Koch, and Sabrina Busko. 2014. An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management. International Journal of Facility Management 5, 2.
Van­cou­ver Style (Van­cou­ver) [1, S. 10] 1. Huber C, Koch D, Busko S. An international comparison of user satisfaction in buildings from the perspective of facility management. International Journal of Facility Management. 2014;5(2).

1.3.4 Anwendung: Konsistenz und systematische Umsetzung ^ top 

Die Auswahl eines Zitationsstils allein garantiert noch keine formale Qualität. Entscheidend ist die konsequente und regelkonforme Anwendung innerhalb des gesamten Textes. Auch kleine Abweichungen in Interpunktion, Kursivsetzung oder Namensdarstellung können den wissenschaftlichen Eindruck beeinträchtigen oder zur Ablehnung einer Arbeit führen. Neben inhaltlicher Korrektheit ist daher auf formale Stringenz zu achten - sowohl im Fließtext als auch im Literatur- oder Quellenverzeichnis.

  • Jede zitierte Quelle muss eindeutig nachvollziehbar sein. Die verlangt da Urheberrecht und ist eine Voraussetzung für die nachvollziehbarkeit als ein Grundprinzip von Wissenschaft.

  • Alle Belege im Text müssen vollständig im Verzeichnis abgebildet sein - und umgekehrt.

  • Abkürzungsregeln wie "et al.", die Formatierung von Titelbestandteilen (kursiv, Satz- vs. Titelgroßschreibung) sowie Zeichensetzung (Punkte, Kommata, Semikola) müssen innerhalb desselben Dokuments einheitlich umgesetzt werden.

  • Die Reihenfolge der Elemente (z.B. Autor:in - Jahr - Titel - Journal - Band - Heft - Seiten - DOI) richtet sich exakt nach dem gewählten Regelwerk.

Besonders fehleranfällig ist die Zitationspraxis dann, wenn während der Arbeit an der wissenschaftlichen Arbeit der Stil gewechselt oder Quellen manuell ergänzt werden. Um dies zu vermeiden, empfiehlt sich der Einsatz digitaler Werkzeuge.

Verwendung von Literaturverwaltungstools ^ top 

Tools zur Literaturverwaltung unterstützen beim Erfassen, Organisieren, Einfügen und Formatieren von Literaturangaben. Sie bieten umfangreiche Schnittstellen zu Datenbanken, Online-Katalogen und Textverarbeitungssystemen und ermöglichen die automatische Ausgabe von Literaturverzeichnissen und In-Text-Zitationen im gewünschten Stil. Die Formatierung erfolgt dabei meist auf Basis vorinstallierter Zitationsvorlagen und lässt sich mit wenigen Klicks auf andere Stile umstellen - etwa von APA zu MLA, DIN 690, Chicago oder Vancouver.

Zudem erlauben sie den Import bibliographischer Metadaten über standardisierte Formate wie DOI, ISBN, RIS oder BibTeX und ermöglichen dadurch die automatisierte Eingabe vieler notwendiger Parameter. Literatur kann innerhalb der Software in Gruppen, Sammlungen oder mit Schlagwörtern (Tags) flexibel organisiert werden, was insbesondere bei umfangreicheren Recherchen die Übersichtlichkeit erhöht.

Be­zeich­nung Typ / Funk­tion Er­klä­rung
DOI
(Di­gi­tal Ob­ject Iden­ti­fier)
Per­ma­nen­ter Iden­ti­fi­ka­tor für di­gi­ta­le Pu­bli­ka­tio­nen Ein DOI ist eine ein­eut­ige, dau­er­haf­te Web­adres­se für ei­ne di­gi­ta­le Res­sour­ce (z.B. ein Jour­nal-Ar­ti­kel). Er be­ginnt meist mit "10." und kann di­rekt ver­linkt wer­den: z.B. https://doi.org/10.xxxx/abc123
ISBN
(In­ter­na­tio­nal Stan­dard Book Num­ber)
Iden­ti­fi­ka­tor für Bü­cher Die ISBN dient der ein­deu­ti­gen Er­ken­nung ei­nes Buchs (Print oder eBook) und wird in Bi­blio­the­ken, Ka­ta­lo­gen und On­line-Shops ge­nutzt. Sie be­steht aus 13 Zif­fern und ist welt­weit stan­dar­di­siert.
RIS
(Re­search In­for­ma­tion Sys­tems)
Da­ten­aus­tausch­for­mat für Zi­tier­da­ten RIS ist ein text­ba­sier­tes For­mat zur Über­tra­gung von Li­te­ra­tur­da­ten zwi­schen Da­ten­ban­ken und Li­te­ra­tur­ver­wal­tungs­tools. Es nutzt zwei­buch­sta­bi­ge Tags (z.B. AU für Au­tor:in, PY für Jahr).
BibTeX Da­ten­for­mat für La­TeX / Bib­La­TeX BibTeX ist ein struk­tu­rier­tes Da­ten­for­mat zur Ver­wal­tung von Li­te­ra­tur­an­ga­ben in La­TeX-Pro­jek­ten. Es nutzt kla­re Fel­der (z.B. author, year, title) und er­mög­licht auto­ma­tisch ge­for­ma­tte Zita­te.

Für die direkte Integration in den Schreibprozess verfügen viele Tools über Plugins oder Add-ons für gängige Textverarbeitungssysteme. Damit lassen sich Zitate und Verzeichniseinträge automatisiert einfügen, aktualisieren und bearbeiten - ohne aufwendiges manuelles Nachformatieren.

Beispiele für verbreitete Tools:

Tool Be­schrei­bung
Zotero
  • Open Source, platt­form­un­ab­hän­gig, Cloud­sync (op­tion­al kos­ten­pflich­tig)
  • Brow­ser­plug­in für auto­ma­ti­schen Lit­er­atur­import
  • um­fang­rei­che Or­ga­ni­sa­tions­funk­tionen (Sam­mlun­gen, Tags, Notizen
  • um­schal­ten des Zi­er­stens­ils mit weni­gen Klicks
Citavi
  • kom­mer­zi­ell, be­son­ders im deutsch­sprach­i­gen Raum be­kannt
  • in­tegriert Wis­sens­or­ga­ni­sa­ti­on (Auf­ga­ben, Noti­zen, Idee­nen)
  • bie­tet Stil­vor­ga­ben für wis­sen­schaft­liche Do­kumen­te
  • gute In­teg­ra­ti­on in Word für Li­te­ra­tur­ver­zeich­nis Erstellung
EndNote
  • kom­mer­zi­ell, weit ver­brei­tet in in­ter­na­ti­ona­len For­schungs­ein­rich­tun­gen
  • um­fang­rei­che Zi­er­stil­bi­blio­thek & Jour­nal­vor­ga­ben
  • pro­fes­sio­nel­les Ma­nage­ment von gro­ßen Quel­len­samm­lun­gen
  • naht­lose In­teg­ra­ti­on mit Text­ver­ar­bei­tung
Mendeley
  • kos­ten­los, Cloud­sync (op­tion­al kos­ten­pflich­tig)
  • gut für team­ba­sier­te Pro­jek­tar­beit & tei­len von Bi­blio­the­ken
JabRef
  • spe­zi­a­li­siert auf La­TeX/Bib­TeX/Bib­La­TeX
  • kos­ten­los, Open Source
  • op­ti­mier­te Ober­flä­che für das Ar­bei­ten mit .bib Da­tei­en
  • idea­l für tech­nisch-ma­the­ma­ti­sche oder in­for­ma­tik­nahe Ar­bei­ten mit La­TeX

Wichtige Hinweise für den Einsatz:

  • Metadaten prüfen: Viele automatisch übernommene Einträge sind unvollständig oder falsch formatiert. Schreibweisen, Groß-/Kleinschreibung, Autor:innenreihenfolge und Lokatoren sollten stets manuell kontrolliert werden.

  • Zitationsstil frühzeitig festlegen: Späteres Umstellen kann technische Konflikte erzeugen, insbesondere bei manuell eingefügten Einträgen.

  • Synchronisation und Backups sicherstellen vor allem bei Cloud-basierten Tools.

  • Teamarbeit klar organisieren: Gemeinsame Bibliotheken erfordern klare Regeln zu Namenskonventionen, Duplikaten und Zugriffsrechten.


2 Quellenarten und ihre Zitation ^ top 

Quellenarten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer formalen Struktur, ihrer inhaltlichen Funktion im wissenschaftlichen Arbeiten sowie der Anforderungen an die Zitation. Für jede Quelle sind spezifische Pflichtangaben zu machen, die den Ursprung nachvollziehbar, überprüfbar und eindeutig identifizierbar machen. Die Kenntnis der Unterschiede zwischen Quellenarten ist essenziell, um formale Fehler zu vermeiden, den wissenschaftlichen Standard einzuhalten und Plagiate zu verhindern.

Merksätze zu Kapitel 2 ^ top 
  1. Quellenart bestimmt die Zitationsweise
    Für jede Quelle gelten spezifische formale Anforderungen, die unabhängig vom Medium präzise einzuhalten sind.

  2. Format folgt Inhalt, nicht Dateiformat
    Online verfügbare Dokumente werden nach ihrer inhaltlichen Quelle kategorisiert, nicht nach der Darstellungsform (HTML, PDF, Bild).

  3. Vollständigkeit ist Pflicht
    Autor:in, Jahr, Titel, Herausgeber, Identifikatoren und ggf. Version oder Stand müssen so vollständig wie möglich angegeben werden.

  4. Sonderfälle erfordern Anpassung:
    Rechtliche Texte, Normen, Social-Media-Inhalte oder audiovisuelle Formate folgen eigenen Konventionen, die nicht aus Standardzitierstilen abgeleitet werden dürfen.

  5. Konsequente Quellenkritik:
    Vor der Zitation ist zu prüfen, ob die Quelle authentisch, nachvollziehbar und wissenschaftlich relevant ist.


2.1 Allgemeine Rahmenbedingungen für die Quellenangabe ^ top 

Unabhängig vom gewählten Zitationsstil gelten grundlegende Prinzipien für die formale Angabe von Quellen. Diese stellen sicher, dass verwendete Literatur eindeutig identifizierbar, nachvollziehbar und korrekt verortbar ist. Zitationsregeln beruhen dabei nicht nur auf stilistischen Vorgaben, sondern auch auf der akademischen Praxis der Transparenz, Replizierbarkeit und Urheber:innenschaft.

Die folgende Übersicht systematisiert typische Entscheidungssituationen bei der Quellenangabe - etwa bei fehlenden Autor:innen oder Jahresangaben, bei Unsicherheiten bezüglich der Fassung eines Werks, bei der Wahl zwischen DOI und URL oder bei der Angabe von Rollen wie Herausgeber:in oder Übersetzer:in. Sie dient als stilübergreifende Orientierung für alle Quellenarten und Schreibkontexte und ist insbesondere dann hilfreich, wenn formale Angaben unvollständig, mehrdeutig oder nicht standardisiert vorliegen.

Fall An­ga­ben Be­grün­dung / Re­gel An­mer­kung
Aka­de­mi­sche Ti­tel (Dr., Prof.) Nicht an­ge­ben Zi­ta­ti­ons­da­ten be­zie­hen sich auf die Pu­bli­ka­ti­on, nicht auf Sta­tus Ein­heit­li­che, kla­re Ur­he­ber­an­ga­be oh­ne Ti­tel­zu­sät­ze
Kein:e Au­tor:in, aber Or­ga­ni­sa­ti­on er­kenn­bar Or­ga­ni­sa­ti­on als Ur­he­ber:in füh­ren Grup­pen­au­tor:in ist zu­läs­sig und prä­zi­ser als "o. V." Or­ga­ni­sa­ti­ons­na­me voll­stän­dig und un­ver­än­dert wie­der­ge­ben
We­der Per­son noch Or­ga­ni­sa­ti­on er­mit­tel­bar Ti­tel rückt an die Au­tor:in­nen-Po­si­ti­on Iden­ti­fi­zier­bar­keit über Ti­tel si­cher­stel­len Ti­tel ex­akt über­neh­men, ggf. Über­set­zung in [ecki­gen Klam­mern] er­gän­zen
Meh­re­re Au­tor:in­nen Voll­stän­di­ge Er­fas­sung; Dar­stel­lung nach Stil Ver­ant­wort­lich­keits­zu­ord­nung Al­le Na­men voll­stän­dig er­fas­sen, Kür­zung nur nach Stil­re­geln im Text
Glei­ches Jahr, glei­che:r Au­tor:in Jah­res­buch­sta­ben an­fü­gen: 2024a, 2024b ... Ein­deu­ti­ge Zu­ord­nung meh­re­rer Wer­ke Buch­sta­ben in In-Text und Ver­zeich­nis iden­tisch ver­wen­den
Kein Jahr "n. d." / "o. D." / "no date" ver­wen­den Trans­pa­renz bei feh­len­der Da­tie­rung Ein­heit­li­che Schreib­wei­se für feh­len­des Jahr wäh­len
Un­kla­re Da­tie­rung (ca.) "ca. 1920" oder "[ca. 1920]" Un­si­cher­heit ex­pli­zit ma­chen Un­si­cher­heits­mar­ker kon­sis­tent ein­set­zen
Um­gang mit Un­ter­ti­teln Haupt­ti­tel und Un­ter­ti­tel voll­stän­dig an­ge­ben Der Un­ter­ti­tel ist Teil der of­fi­zi­el­len Ti­tel­an­ga­be Durch Dop­pel­punkt oder Tren­ner ver­bin­den, nicht weg­las­sen
Ab­wei­chen­de Fas­sun­gen (Pre­print / On­line-first / Re­print) Fas­sungs-/Ver­si­ons­hin­weis er­gän­zen Nach­voll­zieh­bar­keit der ver­wen­de­ten Ver­si­on Kla­re Kenn­zeich­nung wie "Pre­print" oder "Re­print 2010 (Orig. 1954)"
Auf­la­ge / Edi­ti­on Auf­la­ge nur, wenn nicht Erst­auf­la­ge In­halts­stand dif­fe­ren­ziert sich über Auf­la­gen Ein­heit­li­che For­ma­tie­rung von Auf­la­gen­an­ga­ben ver­wen­den
Ver­lags­ort bei meh­re­ren Städ­ten Nur den Haupt­sitz des Ver­lags an­ge­ben Ver­mei­dung von Dop­pe­lun­gen, Ein­heit­lich­keit Ers­te ge­nann­te Stadt oder Sitz der Haupt­nie­der­las­sung
Ab­kür­zun­gen bei Or­ga­ni­sa­ti­o­nen / Ver­la­gen Im­mer aus­ge­schrie­ben an­ge­ben Ab­kür­zun­gen sind un­klar oder nicht stan­dar­di­siert Ers­te Nen­nung ggf. mit Kür­zel in Klam­mern, da­nach Kurz­form er­laubt
Ver­laufs­ort fehlt / un­klar Platz­hal­ter wie "[s. l.]" oder "place unknown" ver­wen­den Trans­pa­renz über feh­len­de An­ga­be Bei mo­der­nen Sti­len ggf. ent­fal­len las­sen
Ver­lag un­be­kannt Platz­hal­ter wie "[s. n.]" oder "publisher unknown" ver­wen­den Trans­pa­renz über feh­len­de An­ga­be Ein­heit­lich mit Orts­an­ga­be kom­bi­nie­ren, falls ge­for­dert
DOI vs. URL DOI im­mer be­vor­zu­gen; For­mat https://doi.org/... Dau­er­haf­tig­keit und Sta­bi­li­tät URL nur ver­wen­den, wenn kein DOI vor­han­den ist
Ab­ruf­da­tum Nur bei ver­än­der­li­chen In­hal­ten an­ge­ben Ver­si­ons­stand do­ku­men­tie­ren For­mat kon­sis­tent hal­ten ("Zu­griff am ...", "Retrieved ...")
Per­ma­links / Ar­chiv Per­ma­link / Handle / URN oder Ar­chiv­link nut­zen Lang­zeit­ver­füg­bar­keit si­chern Ar­chiv-Links nur ver­wen­den, wenn Ori­gi­nal nicht mehr er­reich­bar
Sei­ten­an­ga­ben Sei­ten­be­reich, Ar­ti­kel-ID oder Zeit­stem­pel Fund­stel­le prä­zi­e­ren Ar­ti­kel­num­mer oder Zeit­an­ga­be bei feh­len­den Sei­ten­zah­len nut­zen
Spra­che & Über­set­zung des Ti­tels Ori­gi­nal­ti­tel, ggf. Über­set­zung in [ecki­gen Klam­mern] Auf­find­bar­keit in bei­den Sprach­räu­men Über­set­zung nur er­gän­zen, wenn sinn­voll für Ziel­pu­bli­kum
Nicht-La­tein-Schrift Trans­lit­era­ti­on und Ori­gi­nal­ti­tel an­ge­ben Such­bar­keit und Les­bar­keit si­chern Nor­mier­te Trans­krip­ti­on ver­wen­den
Her­aus­ge­ber:in vs. Au­tor:in Rol­le klar kenn­zeich­nen Ver­mei­dung von Rol­len­ver­wech­slung Rol­len­be­zeich­nung ein­heit­lich im Ver­zeich­nis set­zen
Über­set­zer:in Bei wis­sen­schaft­li­cher Re­le­vanz an­ge­ben Ver­ant­wort­lich für Text­fas­sung Kla­re Kenn­zeich­nung mit "Über­s." oder "Trans."
Se­kun­där­zi­tat ("zi­tiert nach") Mög­lichst ver­mei­den; Pri­mär­quel­le nut­zen Feh­ler­fort­pflan­zung mi­ni­mie­ren Nur im Aus­nah­me­fall und kor­rekt ge­kenn­zeich­net ver­wen­den
Li­zenz / Ver­si­on bei Da­ten / Soft­ware Ver­si­ons­num­mer, Re­po­si­to­ri­um, per­sis­ten­te Kenn­ung Re­pli­zier­bar­keit ge­währ­leis­ten DOI oder an­de­re dau­er­haf­te Kenn­ung be­vor­zu­gen
Kon­sis­tenz & In­ter­punk­ti­on Ein­heit­lich in­ner­halb ei­nes Stils blei­ben Les­bar­keit und Pro­fes­sio­na­li­tät Ein­heit­li­che Groß­/Klein­schrei­bung und Zei­chen­set­zung ver­wen­den
Rechts­form (GmbH, AG, e.­V. etc.) Rechts­form nicht an­ge­ben Die Rechts­form ist für die Iden­ti­fi­zie­rung un­re­le­vant Or­ga­ni­sa­tio­nen oh­ne Rechts­form wie­der­ge­ben

2.1 Monografie / Buch (gedruckt oder eBook) ^ top 

Eine Monografie ist eine eigenständige, in sich geschlossene Veröffentlichung zu einem spezifischen Thema. Sie wird in der Regel von einer oder wenigen Autor:innen verfasst und behandelt ein Thema systematisch, umfassend und wissenschaftlich fundiert. Monografien unterscheiden sich von Sammelbänden, Reihenwerken oder Serien durch ihre formale und inhaltliche Geschlossenheit.

Monografien können als gedrucktes Buch oder als eBook erscheinen. In digitaler Form werden sie meist über Plattformen (z.B. Verlagswebsites, Repositorien, E-Book-Datenbanken) bereitgestellt. Die Formatunterschiede wirken sich auf die formalen Angaben in der Zitation aus - insbesondere beim DOI oder der URL.

Auch viele Broschüren, Berichte oder Forschungsdokumentationen können monografischen Charakter aufweisen, wenn sie:

  • in sich abgeschlossen sind,

  • ein einzelnes Thema umfassend behandeln,

  • keiner Reihe zuzuordnen sind,

  • eine erkennbare Urheber:in oder herausgebende Institution benennen,

  • keine Sammlung einzelner Beiträge darstellen.

In diesen Fällen gelten dieselben Zitationsregeln wie für klassische Monografien, wobei institutionelle Urheber:innenschaft (z.B. Ministerien, NGOs, Forschungsinstitute) zu beachten ist.

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Au­tor:in(nen) Voll­stän­di­ger Na­me in der im Werk an­ge­ge­be­nen Form; kei­ne aka­de­mi­schen Ti­tel
Er­schei­nungs­jahr Jahr der Ver­öf­fent­li­chung oder Neu­auf­la­ge; bei Re­prints: Ori­gi­nal­jahr op­tio­nal
Ti­tel Voll­stän­di­ger Ti­tel und ggf. Un­ter­ti­tel; durch Dop­pel­punkt ver­bun­den
Auf­la­ge Nur an­ge­ben, wenn nicht Erst­auf­la­ge; For­mu­lie­rung je nach Stil
Ver­laufs­ort / Stadt Bei meh­re­ren Städ­ten nur den Haupt­sitz des Ver­lags an­ge­ben
Ver­lag Voll­stän­di­ger Ver­lags­na­me oh­ne Ab­kür­zung oder Rechts­form
Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer DOI be­vor­zugt; al­ter­na­tiv: ISBN, URL oder per­sis­ten­ter Link (z.B. URN, Handle)

Besonderheiten und Empfehlungen

  • Identifikationsnummer: Wenn ein DOI vorhanden ist, sollte dieser verwendet werden - im Format https://doi.org/.... URLs sind nur zulässig, wenn kein DOI existiert. ISBN ist optional, wird aber häufig in bibliografischen Listen ergänzt.

  • Institution als Urheber:in: Wenn keine persönliche Autor:in genannt ist, wird die Organisation als Gruppenautor:in an die erste Stelle gesetzt.

  • Übersetzungen: Ist eine Übersetzung maßgeblich für die zitierte Ausgabe, kann der Name der Übersetzer:in ergänzt werden.

  • Reprints: Wird eine neuaufgelegte Ausgabe eines älteren Werkes verwendet, kann das Originaljahr in Klammern ergänzt werden.


2.2 Beitrag in Sammelband / Sammelwerk ^ top 

Ein Sammelband (auch Sammelwerk, Herausgeber:innenband oder wissenschaftlicher Band) besteht aus mehreren in sich abgeschlossenen Beiträgen verschiedener Autor:innen. Diese behandeln ein gemeinsames Oberthema und werden redaktionell von Herausgeber:innen betreut. Die einzelnen Kapitel oder Aufsätze stammen in der Regel von Expert:innen unterschiedlicher Fachrichtungen oder Institutionen.

Beiträge in Sammelbänden sind eigenständige wissenschaftliche Veröffentlichungen, die zitiert werden wie ein Buchkapitel, nicht wie das gesamte Werk. Der Sammelband selbst wird zusätzlich bibliografisch erfasst, weil er Trägerpublikation ist.

Ein Beitrag in einem Sammelwerk unterscheidet sich dadurch von einer Monografie, dass nicht die gesamte Publikation einem:einer Autor:in zugeordnet werden kann.

Sammelwerke können sowohl in gedruckter Form als auch als eBook erscheinen. Entscheidend ist immer die Zitation des konkreten Beitrags, nicht des Gesamtwerks - außer es wird als Ganzes rezipiert (z.B. bei Einleitungen, Literaturübersichten oder wenn keine Beitragstitel vorhanden sind).

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Au­tor:in(nen) des Bei­trags Per­so­nen, die den kon­kret zi­tier­ten Ka­pi­tel- oder Buch­bei­trag ver­fasst ha­ben
Er­schei­nungs­jahr Jahr der Ver­öf­fent­li­chung des ge­sam­ten Ban­des
Ti­tel des Bei­trags Voll­stän­dig mit Un­ter­ti­tel; Satz­zei­chen und Schreib­wei­se stil­ab­hän­gig
Her­aus­ge­ber:in(nen) Na­men der Hrsg.; Rol­le klar kenn­zeich­nen z.B. "(Hrsg.)" oder "(Eds.)"
Ti­tel des Sam­mel­ban­des Kursiv; kann wie ein Buch­ti­tel mit Un­ter­ti­tel an­ge­ben sein
Sei­ten­be­reich des Bei­trags Ers­te und letz­te Sei­te des Bei­trags; For­mat z.B. "S. 123-145" oder "pp. 123-145"
Ver­lags­ort / Stadt Nur Haupt­sitz des Ver­lags, falls ge­for­dert
Ver­lag Voll­stän­di­ger Ver­lags­na­me, oh­ne Ab­kür­zun­gen oder Rechts­form
Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer DOI be­vor­zugt; sonst ISBN oder URL

Besonderheiten und Empfehlungen

  • "In"-Angabe: Zwischen Beitrag und Sammelband wird in den meisten Stilen ein "In" verwendet

  • Seitenangabe: Immer nur den Seitenbereich des konkreten Beitrags, nicht den Umfang des gesamten Bandes angeben

  • eBook: Wenn der Beitrag online erschienen ist, sollte der DOI angegeben werden nicht nur eine allgemeine URL

  • Mehrere Herausgeber:innen: Alle namentlich nennen; ggf. je nach Stilregeln mit "et al." kürzen


2.3 Wissenschaftlicher Zeitschriftenartikel ^ top 

Wissenschaftliche Zeitschriftenartikel (auch Journalartikel, Fachartikel oder Paper) sind Beiträge in periodisch erscheinenden Fachpublikationen. Sie gelten als zentrale Form der wissenschaftlichen Kommunikation, insbesondere in forschungsintensiven Disziplinen.

Solche Artikel werden in der Regel einem Peer-Review-Verfahren unterzogen, um wissenschaftliche Qualität, Relevanz und Nachvollziehbarkeit sicherzustellen. Neben klassischen Printzeitschriften gibt es zahlreiche Onlinejournale, Open-Access-Plattformen oder hybride Veröffentlichungsformate.

Ein wissenschaftlicher Artikel ist immer einem konkreten Journal zugeordnet, das mit Band (Volume), Heft (Issue) und Seitenzahlen oder Artikelnummern arbeitet. In der Zitation wird immer der einzelne Artikel genannt, nicht das Heft als Ganzes.

Viele Artikel sind inzwischen mit einem DOI (Digital Object Identifier) versehen, der die zuverlässige, dauerhafte Verlinkung im digitalen Raum ermöglicht. In Online-First- oder Early-Access-Versionen kann das Jahr der endgültigen Veröffentlichung vom Upload-Datum abweichen.

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Au­tor:in(nen) Per­so­nen, die den Ar­ti­kel ver­fasst ha­ben; voll­stän­dig an­ge­ben, Rei­hen­fol­ge be­ach­ten
Er­schei­nungs­jahr Jahr der Ver­öf­fent­li­chung oder der Online-First-Ver­öf­fent­li­chung
Ti­tel des Ar­ti­kels Voll­stän­di­ger Ti­tel; in Satz­groß­schrei­bung oder Ti­tel­kas­ka­de je nach Stil
Na­me der Zeit­schrift Voll­stän­di­ger Jour­nal­ti­tel; kursiv ge­setzt
Vo­lu­me (Band) Meist jähr­lich hoch­zäh­len­de Num­mer; kursiv ge­setzt
Is­sue (Heft) Num­mer des Hefts in Klam­mern; nicht kursiv
Sei­ten­be­reich oder Ar­ti­kel-ID Je nach For­mat: Sei­ten­an­ga­be (z.B. S.123-137) oder elek­tro­ni­sche Iden­ti­fi­zie­rung (z.B. Ar­ti­kel­num­mer)
DOI oder URL DOI wird be­vor­zugt; bei frei zu­gäng­li­chen Ar­ti­keln ggf. auch direk­te URL an­ge­ben

Besonderheiten und Empfehlungen

  • DOI: Der DOI ist die zuverlässigste Quelle und sollte immer im Format https://doi.org/... angegeben werden.

  • Volume/Issue: Manche Journale verzichten auf Issue, dann nur Volume angeben. Fehlt Volume, wird meist ein Veröffentlichungsdatum oder eine Artikelnummer verwendet.

  • Open Access: Bei Artikeln mit frei zugänglicher URL kann zusätzlich zum DOI auch der Abrufdatum verlangt sein, wenn Inhalte veränderlich sind.

  • Artikelnummern: In vielen Online-Journals wird keine Seitenzahl, sondern eine Artikel-ID vergeben. Diese ersetzt den Seitenbereich.

  • Early View / Online First: Wenn der Artikel bereits online verfügbar ist, aber noch keinem Band/Heft zugeordnet, ist dies explizit zu vermerken.


2.4 Hochschulschrift (Bachelor-, Master-Arbeiten, Dissertation) ^ top 

Hochschulschriften sind wissenschaftliche Abschlussarbeiten, die im Rahmen eines Studiums an Hochschulen oder Universitäten erstellt werden. Dazu zählen insbesondere Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen (Doktorarbeiten) sowie teilweise auch Habilitationsschriften.

Solche Arbeiten können veröffentlicht oder unveröffentlicht sein:

  • Veröffentlichte Arbeiten sind in Bibliotheken, Repositorien oder Verlagsplattformen öffentlich zugänglich.

  • Unveröffentlichte Arbeiten sind meist nur als Print oder PDF im Archiv der Hochschule einsehbar.

Die Zitierweise orientiert sich daran, ob die Arbeit öffentlich zugänglich ist. Hochschulschriften gelten nicht als "graue Literatur", sondern als eigenständige wissenschaftliche Quellen mit klarer Urheber:innenschaft.

Hochschulschriften sollten nicht als Quelle in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet werden

Für Abschlussarbeiten ist die genaue Angabe des Typs (z.B. "Unveröffentlichte Masterarbeit") sowie der Hochschule essenziell. Wenn ein DOI oder ein persistenter Link vergeben wurde, sollte dieser bevorzugt verwendet werden.

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Au­tor:in Ver­fas­ser:in der Ar­beit; Na­me voll­stän­dig und oh­ne Ti­tel an­ge­ben
Er­schei­nungs­jahr Jahr der Ein­rei­chung oder der Ver­öf­fent­li­chung im Re­po­si­to­ri­um
Ti­tel Voll­stän­di­ger Ti­tel und ggf. Un­ter­ti­tel
Ar­t der Ar­beit "Un­ver­öf­fent­lich­te Mas­ter­ar­beit", "Dis­ser­ta­ti­on", "Ba­che­lor­ar­beit"
Hoch­schu­le / Uni­ver­si­tät Of­fi­zi­el­ler Na­me der aus­stel­len­den Ein­rich­tung
Re­po­si­to­ri­um / Ver­lag Nur bei ver­öf­fent­lich­ten Ar­bei­ten; ggf. mit DOI / URN / URL
Zu­griffs­in­for­ma­ti­on URL oder per­sis­ten­ter Link nur bei öf­fent­lich zu­gäng­li­cher Ar­beit

Besonderheiten und Empfehlungen

  • Nicht veröffentlichte Arbeiten sollten als solche gekennzeichnet werden, z.B. "Unveröffentlichte Bachelorarbeit, Hochschule XY".

  • Hochschulnamen vollständig angeben, ggf. mit Fakultäts- oder Institutsbezeichnung.

  • Veröffentlichte Dissertationen mit Verlag: Bei Veröffentlichung in einem Wissenschaftsverlag (z.B. Springer, transcript) gelten dieselben Regeln wie für Monografien.

  • Institution als Herausgeber:in: Falls Arbeiten im Namen einer Organisation erschienen sind, kann diese ergänzend genannt werden ("unter Betreuung von ..." entfällt in der Zitation).


2.5 Graue Literatur (Berichte, interne Studien, Whitepapers) ^ top 

Graue Literatur bezeichnet Publikationen, die nicht über den klassischen Buch- oder Zeitschriftenmarkt erscheinen und häufig von Institutionen, Behörden, Forschungsverbünden, Unternehmen oder NGOs herausgegeben werden. Dazu zählen etwa:

  • Forschungsberichte und Studien

  • interne Auswertungen und Arbeitsdokumente

  • Whitepapers und technische Berichte

  • Policy Paper, Stellungnahmen, Leitfäden

  • Konferenzberichte ohne Verlag

Graue Literatur unterliegt häufig keinem Peer-Review, ist aber dennoch relevant für angewandte Forschung, Politikberatung, Praxisdiskurse und aktuelle Datengrundlagen. Entscheidend ist, ob die Quelle rückverfolgbar ist (Urheber:in, Datum, Titel, ggf. Link) und ob sie öffentlich zugänglich ist.

Solche Quellen sind je nach Dokumenttyp, Urheberschaft und Veröffentlichungsform zwischen Bericht, Monografie und Hochschulschrift einzuordnen. Bei der Zitation ist insbesondere auf eine klare Autor:innen- bzw. Herausgeber:innenzuweisung und die exakte Quellenangabe zu achten.

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Ur­he­ber:in / Or­ga­ni­sa­ti­on Per­so­nen oder In­sti­tu­ti­o­nen, die den Be­richt ver­fasst oder he­raus­ge­ge­ben ha­ben
Er­schei­nungs­jahr Jahr der Er­stel­lung oder Ver­öf­fent­li­chung; bei un­kla­rer Da­tie­rung: "o.D." oder "ca."
Ti­tel des Do­ku­ments Voll­stän­dig, ggf. mit Un­ter­ti­tel; In­house-Da­tei­be­zeich­nun­gen ver­mei­den
Do­ku­ment­typ / Se­rie z.B. "For­schungs­be­richt", "White­pa­per", "In­ter­ne Ar­beits­grund­la­ge"
Her­aus­ge­ben­de In­sti­tu­ti­on Nur an­ge­ben, wenn nicht iden­tisch mit Ur­he­ber:in; kei­ne Rechts­for­men an­füh­ren
Ort Bei in­sti­tu­tio­nel­len Ver­öf­fent­li­chun­gen op­tio­nal
DOI / URL / Zu­griffs­link Wenn on­line zu­gäng­lich: DOI be­vor­zu­gen, sonst sta­bi­le URL mit Zu­griffs­da­tum

Besonderheiten und Empfehlungen

  • Institutionelle Urheber:in vs. Herausgeber:in: Wenn z.B. ein Ministerium den Bericht herausgibt, aber ein Institut den Inhalt erstellt, sollte das klar unterschieden werden.

  • Interne Dokumente: Nur zitieren, wenn du selbst darauf Zugriff hattest. In Klammern kennzeichnen: "nicht veröffentlicht", "interner Bericht" oder "nur auf Anfrage erhältlich".

  • Typenbezeichnung: Dokumentart ergänzen, wenn nicht aus dem Titel hervorgeht (z.B. Policy Brief, Fachkonzept, Marktanalyse).

  • Serienangaben: Falls das Dokument Teil einer Reihe ist (z.B. "Diskussionspapiere Nr.5"), sollte diese Angabe ergänzt werden.

  • Mehrere Autor:innen: Auch bei institutionellen Quellen prüfen, ob Einzelpersonen als Verfasser:innen genannt sind - diese ggf. vor der Organisation aufführen.


2.6 Artikel in Tageszeitungen, Newsportalen, Blogs ^ top 

Tagesaktuelle Quellen wie Artikel aus Tageszeitungen, Nachrichtenportalen oder Blogs können wertvolle Beiträge zur wissenschaftlichen Arbeit leisten - insbesondere wenn es um gesellschaftliche Debatten, politische Entwicklungen, ökonomische Einschätzungen oder zeitnahe Ereignisse geht. Diese Quellen gelten nicht als wissenschaftlich, da sie in der Regel nicht peer-reviewed, oft journalistisch aufbereitet und gelegentlich meinungsorientiert sind. Dennoch können sie für kontextuelle Bezüge, Fallanalysen, aktuelle Statistiken oder Zitate bedeutender Personen sinnvoll sein.

Die Zitation orientiert sich an der journalistischen Urheber:innenschaft, dem Veröffentlichungsdatum und der Plattform (z.B. Zeitung, Newsseite, Bloghosting-Dienst). Bei Blogs kann der Übergang zur Wissenschaft fließend sein - z.B. bei Expert:innenblogs, Hochschul- oder Forschungsblogs.

Wichtig ist in allen Fällen die vollständige Quellenangabe inkl. URL und ggf. Abrufdatum, da viele Inhalte dynamisch verändert, verschoben oder gelöscht werden können.

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Au­tor:in / Re­dak­ti­on Bei au­to­ri­sier­ten Tex­ten: Na­me der Au­tor:in; sonst Re­dak­ti­on / Me­di­en­haus
Da­tum der Ver­öf­fent­li­chung Tag, Mo­nat und Jahr
Ti­tel des Ar­ti­kels / Bei­trags Voll­stän­di­ger Ti­tel; ggf. mit Un­ter­ti­tel oder Über­schrift
Na­me des Me­di­ums / Blogs voll­stän­di­ger Titel / Name
Rubrik / Re­ihe (op­tio­nal) Bei Blogs oder Kom­men­tar­rei­hen sinn­voll (z.B. "Wirt­schaft", "Hoch­schul­blog")
URL Dau­er­haf­ter Link di­rekt zum Ar­ti­kel, oh­ne Track­ing oder Sess­ion-ID
Zu­griffs­da­tum Emp­foh­len, da vie­le In­hal­te dy­na­misch oder nur tem­po­rär on­line sind

Besonderheiten und Empfehlungen

  • Autor:in identifizieren: Wenn kein:e Autor:in genannt ist, kann "Redaktion" oder der Name des Mediums als Urheber:in fungieren.

  • Blogplattformen: Name des Blogs und ggf. der übergeordneten Plattform angeben

  • Kommentare oder Interviews: Diese können wie eigene Beiträge zitiert werden, wenn Urheber:in und Titel vorliegen

  • Print vs. Online: Bei Artikeln aus Printzeitungen mit Onlineversion die Onlinefassung bevorzugen, da leichter überprüfbar und verlinkbar.

  • Archivlink verwenden, wenn der Originalartikel nicht mehr verfügbar ist oder voraussichtlich entfernt wird


2.7 Webseiten und digitale Inhalte ^ top 

Webseiten zählen zu den nichtwissenschaftlichen Quellen, die dennoch im Studium und in der Forschung relevant sein können. Sie dienen häufig zur Kontextualisierung, zur Darstellung von aktuellen Positionen, organisatorischen Strukturen, rechtlichen Hinweisen oder statistischen Informationen und werden in vielen Arbeiten ergänzend verwendet.

Digitale Inhalte unterscheiden sich durch ihre Dynamik und Heterogenität von klassischen Quellen:

  • Inhalte sind oft veränderlich oder nicht dauerhaft auffindbar,

  • Autor:innen sind nicht immer klar ausgewiesen,

  • Veröffentlichungsdaten fehlen oder sind schwer identifizierbar,

  • die Inhalte stammen häufig von Unternehmen, Organisationen oder Teams.

Eine korrekte Zitation macht diese Unsicherheiten transparent, nutzt stabile URLs (ggf. Permalinks oder Archivlinks) und dokumentiert ein Abrufdatum, falls der Inhalt sich ändern kann.

Nicht alles, was online zu finden ist, ist eine "Webseite" ^ top 

Der bloße Onlinezugang bedeutet nicht automatisch, dass es sich bei einer Quelle um eine "Webseite" im engeren Sinne handelt. Für die korrekte Zitation ist entscheidend, welcher Dokumenttyp vorliegt - und nicht, ob die Quelle über einen Browser abrufbar ist.

Viele Inhalte im Web sind formell anderen Quellenarten zuzuordnen:

  • PDF-Dateien, die als Bericht, Studie, Whitepaper, Norm oder Broschüre veröffentlicht wurden, gelten als Graue Literatur, Monografie, Richtlinie

  • Artikel mit Autor:innenangabe und Veröffentlichungsdatum, in redaktionellen Formaten, sind in der Regel Blogposts, Nachrichtenartikel, Kommentarformate

  • Fachbeiträge in Online-Zeitschriften, auch wenn frei zugänglich, gehören zu wissenschaftlichen Zeitschriftenartikeln

  • Abschlussarbeiten im Hochschulrepositorium, unabhängig vom Dateiformat, sind Hochschulschriften

  • Gesetzestexte, Gerichtsurteile oder Normen, die online abrufbar sind, gelten als rechtliche Quellen oder Normdokumente

Ob ein Dokument in HTML, PDF oder einem anderen Format angezeigt wird, ist sekundär. Entscheidend ist: Was für eine Quelle liegt vor? Wer ist Urheber:in? Welche inhaltliche und formale Struktur hat das Dokument?

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Au­tor:in / Or­ga­ni­sa­ti­on Per­so­nenn­en­nung, wenn an­ge­ge­ben; sonst ver­ant­wort­li­che In­sti­tu­ti­on oder Web­sei­ten­be­trei­ber:in
Da­tum der Ver­öf­fent­li­chung Tag / Mo­nat / Jahr, falls ver­füg­bar; sonst "o.D." oder "n.d."
Ti­tel der Web­sei­te / Sei­te Ti­tel der be­such­ten Un­ter­sei­te; nicht den Ge­samt­ti­tel der Web­sei­te zi­tie­ren
Na­me der Web­sei­te / Platt­form Trä­ger­sei­te, z.B. bmwk.de, WHO, Statista, OpenAI.com
URL Voll­stän­di­ger, funk­tio­nie­ren­der Link, mög­lichst oh­ne Tracking-Pa­ra­me­ter
Zu­griffs­da­tum Er­for­der­lich bei ver­än­der­ba­ren oder nicht da­ten­sta­bi­len In­hal­ten

Besonderheiten und Empfehlungen

  • Autor:in nicht erkennbar: Organisation als Gruppenautor:in nennen; keine Abkürzungen oder Rechtsformen verwenden

  • Institutionelle Trägerschaft: Bei Behörden, Ministerien, NGOs auch Plattform oder Trägereinheit nennen

  • Fehlende Datumsangaben: Verwendung von "o.D." / "n.d." und achte auf Transparenz

  • Titelangabe: Nur den Titel der konkret zitierten Unterseite übernehmen, nicht die Startseite

  • Webarchiv: Wenn Inhalte gelöscht oder schwer auffindbar sind, kann ein Archivlink ergänzt werden


2.8 Social Media (Posts, Kommentare, Kanäle) ^ top 

Social Media Inhalte wie Posts, Tweets, Kommentare, Videos, Kanäle oder Threads sind dynamische, öffentlich zugängliche Formen digitaler Kommunikation, die zunehmend auch in der wissenschaftlichen Recherche und Analyse genutzt werden. Diese Inhalte stammen oft von Individuen, Organisationen, Medienhäusern oder offiziellen Accounts und sind je nach Plattform unterschiedlich strukturiert. Social Media gelten nicht als wissenschaftliche Quellen, können aber je nach Thema empirisches Datenmaterial, Diskursbelege, Fallbeispiele oder Zitate relevanter Akteur:innen liefern.

Bei der Zitation sind insbesondere die Autor:in (Account), der exakte Veröffentlichungstag, der Plattformname, der Beitragstitel oder Anfang des Inhalts sowie der Link zum Originalpost anzugeben. Aufgrund der Kurzlebigkeit und Veränderbarkeit von Social Media ist ein Abrufdatum verpflichtend.

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Na­me des Ac­counts / Au­tor:in Klarnamen, wenn ver­füg­bar; sonst der of­fi­zi­el­le Ac­count­na­me
Ver­öf­fent­li­chungs­da­tum Tag, Mo­nat und Jahr des Pos­tings
Ti­tel oder An­fang des In­halts Er­ste 20 Wör­ter oder Be­schrei­bung des In­halts; bei Vi­de­os: Ti­tel oder Vi­deo­titel
Platt­form Na­me der Platt­form
URL zum Ori­gi­nal­post Voll­stän­di­ger Link zum je­wei­li­gen Bei­trag, nicht nur zur Start­sei­te
Zu­griffs­da­tum Im­mer an­ge­ben, da In­hal­te ge­löscht, ed­i­tiert oder ge­sperrt sein kön­nen

Besonderheiten und Empfehlungen

  • Posts ohne Titel: Den Beginn des Beitragsinhalts (bis zu 20 Wörter) als Titel verwenden; ggf. mit [eigene Beschreibung] ergänzen

  • Gelöschte Inhalte: Nur zitieren, wenn gesichert archiviert oder dokumentiert (z.B. Screenshot, Archivlink)

  • Plattformabhängige Formate: Bei TikTok, Instagram oder YouTube kann auch die Video-ID oder der Kanalname relevant sein

  • Zitate aus Kommentaren oder Threads: Klar kenntlich machen, aus welchem Kontext (Post, Kommentar, Reply) die Information stammt

  • Achtung bei Fake-Accounts oder Bots: Quellenkritik ist bei Social Media besonders wichtig - nicht alle Inhalte sind verlässlich oder authentisch


2.9 Podcasts, Videos und Audioformate ^ top 

Podcasts, Videos, Audiointerviews, Mitschnitte oder gestreamte Inhalte zählen zu den multimedialen Quellen und gewinnen in Forschung, Lehre und Wissenschaftskommunikation zunehmend an Bedeutung. Sie können journalistische, dokumentarische oder edukative Formate sein und sind oft nicht schriftlich publiziert, aber öffentlich zugänglich. Diese Formate stammen von Einzelpersonen, Teams, Medienhäusern, Organisationen oder Bildungseinrichtungen und werden auf Plattformen veröffentlicht.

Wissenschaftlich relevante Nutzung dieser Quellen setzt eine präzise Quellenangabe voraus - mit Angabe von Produzent:in, Veröffentlichungsdatum, exaktem Titel, Format und Plattform. Bei Zitaten oder Bezug auf konkrete Stellen sind Zeitstempel oder Kapitelmarken zu empfehlen.

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Na­me der Pro­du­zent:in / Au­tor:in / Mo­de­ra­tor:in Je nach For­mat: Per­son, Team oder Or­ga­ni­sa­ti­on, die den In­halt ver­ant­wor­ten
Ver­öf­fent­li­chungs­da­tum Tag / Mo­nat / Jahr der Fol­ge, Epi­so­de oder Vi­deo­ver­öf­fent­li­chung
Ti­tel des For­mats Voll­stän­di­ger Ti­tel der Epi­so­de, des Vi­deos oder Bei­trags; ggf. mit Un­ter­ti­tel
For­mat­be­zeich­nung z.B. [Au­dio­pod­cast], [Vi­deo­in­halt], [Me­dia­thek‑Clip]
Na­me der Platt­form z.B. You­Tube, Spo­ti­fy, Vi­meo, ZDF­me­dia­thek, Pod­bean
URL Di­rek­ter Link zur Fol­ge / zum Bei­trag, oh­ne Tracking­pa­ra­me­ter
Zu­griffs­da­tum Er­for­der­lich bei dy­na­mi­schen In­hal­ten oder Platt­for­men mit in­sta­bi­ler Ver­füg­bar­keit

Besonderheiten und Empfehlungen

  • Format kennzeichnen: Immer angeben, ob es sich um einen Podcast, ein Video, einen Vortrag,... handelt

  • Kanalnamen vs. Personen: Produzent:in und Plattformbetreiber:in unterscheiden

  • Zeitstempel bei Zitaten: Für konkrete Bezüge z.B. "[00:13:47]" ergänzen

  • Archivlink verwenden, wenn Inhalte voraussichtlich nicht dauerhaft abrufbar sind

  • Abgrenzung zu Social Media: Videoformate auf YouTube etc. gehören nicht zu Social Media Quellen, auch wenn sie kommentiert oder geteilt wurden


2.10 Gesetze, Verordnungen und rechtliche Quellen ^ top 

Rechtsnormen - wie Gesetze, Verordnungen oder Verwaltungsvorschriften - sind keine klassischen Literaturquellen, sondern juristische Primärquellen. Sie werden in wissenschaftlichen Arbeiten nicht über bibliografische Angaben (Autor:in, Verlag, Erscheinungsjahr), sondern in einer fachspezifischen Zitierweise angegeben.

Gesetze und Verordnungen werden nicht ins Literaturverzeichnis aufgenommen. Ihre vollständige Nennung erfolgt direkt im Text oder in Fußnoten gemäß juristischer Zitierweise.

Das zitierte Gesetz wird in der gültigen oder maßgeblichen Fassung genannt - unter Verwendung der amtlichen Kurzbezeichnung, der Fundstelle im Gesetzblatt und ggf. des Rechtsstandes oder einer Paragraphenkette.

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Kurz­be­zeich­nung des Ge­set­zes z.B. BGB, GG, UGB, DSGVO - im Text meist nach erst­ma­li­ger Lang­form in Klam­mern
Lang­be­zeich­nung (nur bei Erst­nen­nung im Text) z.B. "Bür­ger­li­ches Ge­setz­buch"; ge­nau der amt­li­che Ti­tel (oh­ne Jahr oder Fund­stel­le)
kon­kret zi­tier­ter Pa­ra­graf / Ar­tik­el z.B. "§433 Abs.1 BGB", "Art.3 Abs.1 GG" - ent­spre­chend der ju­ris­ti­schen Schreib­wei­se
Fund­stel­le im Ge­setz­blatt z.B. "BGBl.IS.42" (DE), "BGBl.INr.120/2005" (AT), "ABl.EUL119/1" (EU) - nur bei Fuß­no­ten oder Quel­len­an­ga­ben
Fas­sung vom ... / Stand z.B. "Fas­sung vom 1.1.2024" oder "zu­letzt ge­än­dert durch ..." - wich­tig bei Recht­sän­de­rung oder ver­al­te­ter On­line­fund­stel­le
URL (nur bei On­line­ver­weis) Nur amt­li­che Por­tale nut­zen: z.B. www.ge­set­ze-im-in­ter­net.de, ris.bka.gv.at, eur-lex.europa.eu
Li­te­ra­tur­ver­zeich­nis Ge­set­ze und Ver­ord­nun­gen wer­den nicht ins Li­te­ra­tur­ver­zeich­nis auf­ge­nom­men; sie gel­ten als Pri­mär­quel­len
  • Beispiel 1:

    • Vollständige erste Nennung im Text: Nach §433 Abs.1 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) ist der Verkäufer verpflichtet, dem Käufer die Sache frei von Sach- und Rechtsmängeln zu verschaffen.

    • Folgeerwähnung im Text: Gemäß §433 Abs.2 BGB hat der Käufer die vereinbarte Vergütung zu zahlen.

    • Fußnotenzitation (bei Erstnennung): §433 Abs.1 BGB, Bürgerliches Gesetzbuch vom 2. Januar 2002 (BGBl.I S.42, zuletzt geändert durch Art.1 G v.16.März2024, BGBl.I Nr.92).

    • Fußnotenzitation (Folgezitation): §433 Abs.2 BGB.

  • Beispiel 2:

    • Vollständige erste Nennung im Text: Gemäß §1 Unternehmensgesetzbuch (UGB) ist ein Unternehmen jede auf Dauer angelegte Organisation selbständiger wirtschaftlicher Tätigkeit.

    • Folgeerwähnung im Text: Diese Voraussetzungen gelten nach §2 UGB auch für Gesellschaften bürgerlichen Rechts unter bestimmten Umständen.

    • Fußnotenzitation (bei Erstnennung): §1 UGB, Unternehmensgesetzbuch, BGBl. I Nr. 120/2005 idF BGBl. I Nr. 150/2023.

    • Fußnotenzitation (Folgezitation): §2 UGB.


2.11 Normen und Richtlinien (z.B. ISO, EN, ÖNORM, DIN) ^ top 

Normen und technische Richtlinien sind spezialisierte Fachdokumente, die festgelegte Anforderungen, Prüfverfahren, Begriffe oder Vorgehensweisen für Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen beschreiben. Sie gelten als graue Literatur, werden aber in der Fachwelt - insbesondere in Ingenieur-, Technik- und Umweltwissenschaften - als autonome Quellenart behandelt.

In der Zitation ist die eindeutige Norm-Nummer (inkl. Jahr) entscheidend. Eine genaue Angabe von Titel, Herausgeber und ggf. Zugriffsort ist unerlässlich.

Normen sind in manchen Zitierstilen nicht explizit geregelt - dort folgt man der Logik technischer Reports oder Grauer Literatur.

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Num­mer der Norm Of­fi­zi­el­le Be­zeich­nung inkl. Jahr, z.B. "DIN EN ISO 14040:2009"
Ti­tel der Norm Voll­stän­di­ger Ti­tel (ggf. mehr­teilig), mit Un­ter­ti­tel und Sprach­hin­weis
Heraus­ge­ber z.B. DIN, ISO, VDI, ÖNORM - kei­ne Ab­kür­zun­gen bei ers­ter Nen­nung
Ver­öf­fent­li­chungs­jahr Ent­spricht dem Jahr in der Norm­num­mer; ggf. ak­tu­el­le Fas­sung prü­fen
Ver­lags­ort und Ver­lag Op­tio­nal (z.B. Ber­lin: Beuth); ent­fällt bei On­line-Zu­gang
URL oder DOI (bei On­line-Zu­griff) Nur bei zu­gäng­li­chen Ver­sio­nen oder aka­de­mi­schen Por­talen
Hin­weis auf Fas­sung / Stand z.B. "Fas­sung von No­vem­ber 2009" oder "Stand: 2023" - ins­be­son­de­re bei re­gu­la­to­ri­scher An­wen­dung

Besonderheiten und Empfehlungen

  • Korrekte Normnummer verwenden, inkl. aller Kürzel (z.B. "DIN EN ISO 9001:2015").

  • Titel wörtlich übernehmen, da Normen teils mehrere gleichlautende Versionen haben.

  • Verweis auf konkrete Abschnitte z.B. "Kapitel 4.3.2 der DIN EN ISO 14044" erhöht Nachvollziehbarkeit.

  • Bei mehrteiligen Normen (z.B. Teil 1, Teil 2...) ist die genaue Teilbezeichnung mit anzugeben.

  • Bei Richtlinien, z.B. VDI-Richtlinien, ist auch die Reihe und Nummer anzugeben.


2.12 Karten, Pläne und visuelle Materialien ^ top 

Karten, Pläne und andere geobasierte oder visuell-technische Darstellungen sind eigenständige Quellenarten, die in wissenschaftlichen Arbeiten häufig zur räumlichen, technischen oder gestalterischen Veranschaulichung herangezogen werden. Je nach Ursprung und Format kann es sich dabei um:

  • topografische, thematische oder historische Landkarten,

  • Architektur- oder Baupläne,

  • Lagepläne, Grundrisse, Flussdiagramme oder technische Skizzen,

  • GIS-Datenvisualisierungen oder

  • digital generierte interaktive Karten handeln.

Eine korrekte Zitation setzt die präzise Beschreibung des Materials, der Urheberschaft, der Version und der Quelle voraus - unabhängig davon, ob die Karte gedruckt, digital oder interaktiv vorliegt.

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Ur­he­ber:in / Her­aus­ge­ber Per­son, Or­ga­ni­sa­ti­on oder Kar­to­gra­fie­stel­le (z.B. Stadt­ver­wal­tung, Ver­lag)
Er­stel­lungs- bzw. Ver­öf­fent­li­chungs­jahr Ent­spricht der ak­tu­el­len Fas­sung bzw. dem Da­tum der letz­ten Ak­tua­li­sie­rung
Ti­tel oder Be­zeich­nung der Kar­te / des Plans Of­fi­zi­el­le Be­zeich­nung oder ei­gene Be­schrei­bung bei un­be­schrif­te­ten Dar­stel­lun­gen
For­mat / Art z.B. [Kar­te], [Grund­riss], [La­ge­plan], [Skiz­ze], [GIS‑Vi­sua­li­sie­rung]
Quel­le (Ver­lag / Por­tal / Be­hör­de) z.B. Stadt­ar­chiv, Web­GIS-Por­tal, Kar­to­gra­fie­dienst, Bi­blio­thek
Ver­öf­fent­li­chungs­ort / Ver­lag Falls ge­druckt, ggf. mit Orts­an­ga­be und Ver­lag
URL (bei di­gi­ta­ler Kar­te) Di­rek­ter Link zur Kar­te oder Platt­form (z.B. Web­GIS)
Hin­weis auf Maß­stab / Stand z.B. "Maß­stab 1:5000", "Stand: 07/2022" - für Nach­voll­zieh­bar­keit wich­tig

Besonderheiten und Empfehlungen

  • Bei Karten aus Fachbüchern oder Atlanten ist ggf. die übergeordnete Quelle zu zitieren (z.B. Monografie, Sammelband).

  • Bei selbst erstellten Karten auf Basis von OpenStreetMap, ArcGIS oder QGIS sollte die Datenquelle angegeben werden.

  • Bei amtlichen Karten (z.B. Kataster, Landesvermessung) gelten ggf. rechtliche Lizenzhinweise.

  • Wenn Karten oder Pläne nicht veröffentlicht, sondern im Anhang beigefügt sind, sollten sie entsprechend gekennzeichnet ("eigene Darstellung") und nummeriert werden.


2.13 Daten und Statistiken ^ top 

Daten und Statistiken gelten als faktische Grundlagenmaterialien und spielen eine zentrale Rolle in wissenschaftlichen Arbeiten, insbesondere bei empirischen Untersuchungen, Vergleichen und Argumentationen. Sie können aus offiziellen Quellen, Forschungsprojekten, Unternehmensreports oder eigenen Erhebungen stammen.

Typische Herkunftsquellen sind:

Statistikbehörden (z.B. Statistik Austria, Destatis, Eurostat)

  • Datenbanken von Organisationen (z.B. OECD, WHO, UNdata)

  • Forschungsdatenrepositorien (z.B. GESIS, Harvard Dataverse)

  • Open-Data-Portale (z.B. data.gv.at, govdata.de)

  • NGO- oder Unternehmensberichte mit quantitativen Inhalten

In der Zitation ist wichtig: Daten und Statistiken sind eigene Quellenarten, keine bloßen Anhänge zu Webseiten oder PDFs. Der konkrete Datensatz, die Version und die Herkunft müssen eindeutig nachvollziehbar sein.

Er­for­der­li­che An­ga­ben Be­son­der­hei­ten
Ur­he­ber:in / In­sti­tu­ti­on / Da­ten­an­bie­ter z.B. Sta­tis­tik Aus­tria, De­sta­tis, Eu­ro­stat, WHO
Jahr der Da­ten­ver­öf­fent­li­chung Nicht das Jahr des Zu­griffs, son­dern das Jahr des Da­ten­stan­des oder Da­ten­do­ku­ments
Ti­tel oder Be­zeich­nung des Da­ten­do­ku­ments z.B. "Be­völ­ke­rung nach Al­ter und Ge­schlecht, 2024"
Da­ten­typ / For­mat / Ver­sion Da­ten­satz (CSV, XLSX), In­fo­grafik, In­di­ka­toren­ta­bel­le etc.
Ver­öf­fent­li­chungs­ort Bei ge­druck­ter Quel­le mit Ort & Ver­lag; bei On­line ggf. nur Platt­form
URL / DOI / Da­ten­bank Di­rek­te Quel­le zum Da­tens­atz (nicht nur zur Start­sei­te)
Zu­griffs­da­tum (bei on­li­ner Da­ten) Bei dy­na­mi­schen oder ak­tu­a­li­sier­ba­ren Platt­for­men er­for­der­lich

Besonderheiten und Empfehlungen

  • Verweise auf grafisch aufbereitete Daten (Diagramme, interaktive Tools) sollten mit Quellennachweis versehen sein.

  • Bei der Nutzung von eigener Auswertung amtlicher Daten ist zusätzlich die Primärquelle zu zitieren.

  • Versionsstand und Veröffentlichungsdatum sind entscheidend für wissenschaftliche Reproduzierbarkeit.

  • Auch Machine-readable Datenformate (JSON, XML, CSV) können zitiert werden - wichtig ist, wer die Daten bereitgestellt hat.


3 Häufige Fehlerquellen und Qualitätssicherung ^ top 

Die sorgfältige Erfassung, Einbindung und Formatierung von Quellen ist ein zentraler Bestandteil wissenschaftlicher Redlichkeit. Dabei treten in der Praxis regelmäßig wiederkehrende Fehlerquellen auf, die die Nachvollziehbarkeit und formale Korrektheit wissenschaftlicher Arbeiten beeinträchtigen. Im Folgenden werden typische Problemfelder sowie Empfehlungen zur Qualitätssicherung dargestellt.

Merksätze zu Kapitel 3 ^ top 
  1. Formale Sorgfalt ist Teil der wissenschaftlichen Qualität
    Unvollständige, widersprüchliche oder unsauber formatierte Quellen mindern die Glaubwürdigkeit der gesamten Arbeit.

  2. Zitierstil durchgehend einheitlich verwenden
    Mischformen aus verschiedenen Zitierstilen führen zu Inkonsistenzen und formalen Fehlern.

  3. Automatisierung ist keine Garantie für Korrektheit
    Literaturverwaltungsprogramme und KI-Tools liefern oft unvollständige oder fehlerhafte Angaben.

  4. Manuelle Endkontrolle ist unverzichtbar
    Jede Quelle muss abschließend überprüft werden - unabhängig davon, ob sie manuell oder automatisch erfasst wurde.

  5. Regelwerk der Hochschule oder des Studiengangs ist bindend
    Institutionelle Vorgaben haben Vorrang vor allgemeinen Handbüchern oder Zitierleitfäden.

3.1 Typische Fehlerquellen ^ top 

  • Unvollständige oder widersprüchliche Angaben
    Quellenangaben sind lückenhaft oder intern widersprüchlich wie z.b. unterschiedliche Schreibweise desselben Werks im Text und im Literaturverzeichnis.

  • Vermischung verschiedener Zitierstile
    Elemente unterschiedlicher Regelwerke werden vermischt, was zu inkonsistenter Formatierung führt - etwa bei Interpunktion, Kursivierung oder Reihung der Angaben.

  • Übernahme fehlerhafter automatischer Quellenangaben
    Literaturverwaltungsprogramme wie Zotero oder Citavi liefern teils fehlerhafte oder unvollständige Einträge - insbesondere bei Onlinequellen, Konferenzbeiträgen oder Grauer Literatur.

  • Copy-Paste-Fallen aus Datenbanken oder KI-Tools
    Automatisch generierte Zitationen enthalten oft formale Fehler, fehlende Angaben oder inkorrekte Formatierungen.

3.2 Empfehlungen zur Qualitätssicherung ^ top 

  • Zitierregeln der Hochschule / des Studiengangs prüfen
    Im Studiengangsbereich Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement sowie Facility Management & Immobilienwirtschaft wird APA in der aktuellen Version verwendet. Diese sind verbindlich zu beachten.
  • Angabenkonsistenz sicherstellen
    Alle Angaben (Autor:innen, Jahreszahlen, Titel, Verlage etc.) müssen einheitlich und korrekt in Textzitaten und Literaturverzeichnis erscheinen.

  • Literaturverwaltung als Unterstützung, nicht als Ersatz nutzen
    Tools wie Zotero oder Citavi erleichtern die Organisation und Formatierung, erfordern aber immer eine manuelle Nachbearbeitung.

    • Manuelle Endkontrolle vor Abgabe durchführen
      Jede Quelle sollte abschließend manuell auf Vollständigkeit, formale Richtigkeit und Konsistenz überprüft werden. Insbesondere gilt dies für Onlinequellen, DOIs, URLs und spezifische Formatierungen.

 

 

Sofern nicht anders angegeben sind die am 07.08.2024 veröffentlichten Inhalte Zitation & Quellenarbeit © von Christian Huber, lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) . Bei Weiterverwendung sind angemessene Namensnennung, ein Link zur Lizenz und ein Hinweis auf Änderungen erforderlich; eine Billigung darf nicht nahegelegt werden.
Mit KI-Unterstützung
mit KI-Unterstützung erstellt: Generative Pre-Trained Transformers (Large Language Models) wurden zum Lektorat und als Übersetzungshilfe eingesetzt. Die Inhalte wurden vor Veröffentlichung geprüft; die Verantwortung für Richtigkeit und Umsetzung liegt bei Christian Huber.
 
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