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, 2024 Christian Huber, CC BY 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/,

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Forschungsfrage

damit geht es richtig los


 

Die Forschungsfrage ist ein wesentliches Element einer wissenschaftlichen Arbeit. In dieser Lektion finden Sie Erklärungen sowie Tipps und Hinweise zum Erstellen einer Forschungsfrage.

Grundlagen der Erstellung von Forschungsfragen benennen und Möglichkeiten zur Formulierung eigener Forschungsfragen kennen.

durchschnittliche Dauer der Lektion : 15 Minuten



 

 

 

 


 

 

Themenfindung ^ 

Der Start jeder wissenschaftlichen Arbeit ist die Wahl des Themas. Oftmals gibt es die Möglichkeit eigene Themen zur Bearbeitung vorzuschlagen. Ich habe Ihnen einige mögliche Quellen aufgelistet, wo Sie Anregungen für Ihr Thema finden können.

  • Fachzeitschriften & Fachbeiträge
  • Forschungsarbeiten
  • Vorträge bei Konferenzen und Symposien
  • Artikel aus Tageszeitungen, welche aktuelle gesellschaftliche und/oder politische Diskussionen darstellen und diskutieren
  • Vorlesungen und Seminare
  • Fragestellungen aus Ihrer fachspezifischen Arbeit

Die Liste der Quellen soll dabei einen Überblick geben und ist sicherlich nicht vollständig.

Tipp 1: Wählen Sie ein für Sie(!) interessantes Thema

Ich rate Ihnen ein für Sie interessantes Thema zu wählen, da Sie viel Zeit für die Bearbeitung investieren müssen. Als KO-Kriterium empfinde ich, dass Sie nur Themen verwenden, zu dem Sie auch an (Literatur-)Quellen und auswertbare Daten kommen. Prüfen Sie daher die Datenlage vor(!) Ihrer Wahl.

Tipp 2: Nehmen Sie sich für die Themenwahl Zeit

Ich selbst brauche für eine passende Themenfindung Zeit. Nicht immer bin ich so "kreativ", dass mir ein Thema einfällt. Ich kann dies auch nicht immer beeinflussen. Ein Thema kommt mir beim Spazierengehen, unter der Dusche, beim Vor-Mich-Hin-Starren und in vielen anderen Situationen, die auf den ersten Blick nichts mit einer intensiven Themenfindung zu tun haben. Ich kann eine Themenfindung auch nur selten direkt beeinflussen. Daher brauche ich viel Zeit, um zu einer ersten Idee für ein Thema zu kommen. Vielleicht geht es Ihnen ja ähnlich. Planen Sie daher viel Zeit zur Themenfindung ein und erledigen Sie dies eher nicht nur am Abend vor der Themeneinreichung.

Impuls / Aufgabe
Überlegen Sie sich, wo und wie Sie bisher auf für Sie interessante Themen gestoßen sind. 

Lesen Sie Artikel in Fachzeitschriften und überlegen Sie sich passende Forschungsfragen dazu.

Forschungsfrage ^ 

Die Forschungsfrage leitet sich aus der Ausgangssituation und der Problemstellung ab. Forschung bedeutet neue wissenschaftliche. Erkenntnisse, Theorien vergleichen und neu interpretieren, neue Schlussfolgerungen und das bearbeiten einer Forschungslücke. Eine Forschung beantwortet als eine Fragestellung, die so noch niemand beantwortet hat. In wissenschaftlichen Arbeiten (wie z.B. Masterarbeit, Doktorarbeit, Forschungen) muss eine Forschungsfrage daher eine noch nicht erforschte Fragestellung (= Forschungslücke) beantworten. Auch in Haus- und Seminararbeiten sowie in Bachelorarbeiten ist jedoch auch die Herleitung einer Forschungsfrage aus der Problemstellung wichtig. Hier steht die Neuartigkeit noch nicht so im Vordergrund

Bei der Erstellung der Forschungsfrage muss bedacht werden, wie diese Fragestellung beantwortet werden soll (Methodik). Gibt es ausreichend wissenschaftliche Literatur? Sind ausreichend Daten verfügbar? Finden sich genügend InterviewpartnerInnen mit den entsprechenden Kenntnissen in dem Zeitraum der Bearbeitung? Ist ein Objekt für eine Feldstudie passend und verallgemeinerbar (Verallgemeinerung ist ein wesentliches Kriterium einer wissenschaftlichen Arbeit!)?

Eine Forschungsfrage darf nicht zu allgemein gehalten werden oder im Anspruch unbeantwortbar sein. Die Antwort "konnte die Forschungsfrage in der Kürze der Zeit und auf 25 Seiten nicht beantworten" zeugt eher von einer schlechten Forschungsfrage und wird daher negativ bewertet.

Sinnvoll ist es die Forschungsfrage so einzigartig zu formulieren, dass von der Leser:in bzw. dem Leser eine einfache Unterscheidung zu anderen Forschungs-Fragestellungen erkannt wird.

Ausgangspunkt jeder wissenschaftlichen Arbeit ist eine Forschungsfrage, die beantwortet wird oder Hypothesen, die überprüft werden. Dabei basiert die Forschungsfrage auf einer Ausgangssituation und einer darin gesichteten Problemstellung.

eine Forschungsfrage ist…
  • interessant für die Schreibende bzw. den Schreibenden
  • relevant für den Fachbereich
eine Forschungsfrage entsteht aus...
  • eigenen Beobachtungen über einen auffälligen Sachverhalt einem fachlichen Problem
  • einem Widerspruch
  • einer Forschungslücke
eine Forschungsfrage...
  • macht es möglich ein Thema zu erörtern, zu diskutieren und zu argumentieren
  • ist herausfordernd, fokussierend, auf ein Problem hinweisend, fragend formuliert
eine Forschungsfrage hat die Form...
  • einer direkten Frage
  • oder einer hypothetischen Feststellung
eine Forschungsfrage ist...
  • in präziser Sprache formuliert
  • kurz und beinhaltet eine klare Hauptfrage (evtl. Nebenfragen)

1

Impuls / Aufgabe
Recherchieren Sie wissenschaftliche Artikel und Konferenz-Beiträge, welche eine Forschungsfrage formulieren und finden Sie in diesen Texten die Forschungsfrage(n). Werden Sie - Ihrer Meinung nach - in diesen gefundenen Texten zur Forschungsfrage hingeführt? Und wenn ja, wie?

Arten von Forschungsfragen ^ 

In der Literatur finden sich verschiedene Arten von Forschungsfragen

Art der Forschungsfrage beispielhafte Fragestellung
Beschreibung Wie sieht es aus?
Erklärung Warum ist etwas so?
Prognose Wie wird es künftig sein?
Gestaltung Welche Maßnahmen sind geeignet um das Ziel zu erreichen?
Kritik / Bewertung Wie ist der Zustand zu bewerten?

2

Impuls / Aufgabe
Recherchieren Sie wissenschaftliche Artikel und Konferenz-Beiträge. Um welche Arten handelt es sich in den gefundenen Forschungsfragen?

Die Forschungsfrage sollte... ^ 

  • präzise und eindeutig formuliert sein, ohne inhaltliche Wiederholungen oder Widersprüche

  • eine Eingrenzungen beinhalten (Zeit, Ort, Gegenstand/Objekt, Personengruppe, …)

  • verständlich in einem Satz formuliert sein

  • ergebnisoffen und unparteiisch sein und daher keine Behauptungen (sonst wäre es eine Hypothese) und keine Vorannahmen ("Warum stimmt es, dass…") beinhalten

  • sich auf eine einzige Frage konzentrieren

  • klar beantwortbar, messbar und prüfbar sein

  • als W-Frage formuliert werden (Wer, Was, Wo, Wie, Wann, Wozu, Wodurch, Warum, Weshalb). Keine Ja/Nein-Antworten

  • wie die gesamte wissenschaftliche Arbeit nicht in der Ich-Form geschrieben sein

Impuls / Aufgabe
Recherchieren Sie wissenschaftliche Artikel und Konferenz-Beiträge. Reflektieren Sie, inwieweit die gefundenen Forschungsfragen den beschriebenen Anforderungen entsprechen.

Arbeitstitel ^ 

Bei der Einreichung Ihres Themas geben Sie immer auch einen Arbeitstitel an. Dieser kann selbstverständlich bis zur Abgabe der Arbeit angepasst werden. Eine Änderung eines Arbeitstitels erfordert keine Genehmigung. Nur wenn Sie den beantragten und genehmigten Themenbereich ihrer Arbeit verlassen, braucht es die Rücksprache mit der Studiengangsleitung. Beachten Sie hierbei mögliche Fristen, welche die Studiengänge für die Änderung eines Arbeitstitels gesetzt haben.

Wichtig bei der Formulierung des Arbeitstitels ist, dass bereits im Titel die wesentliche Einschränkung jeder wissenschaftlichen Arbeit beachtet wird: Die ganze Welt kann nicht erklärt werden. Fokussieren Sie sich auf einen Teilaspekt des Themenkomplexes. Ihre Arbeit soll dem (Arbeits-)Titel gerecht werden können. Jeder Titel muss zum Inhalt Ihrer Arbeit passen und diese repräsentieren. Spezifizieren Sie daher Ihren Titel und fokussieren Sie diesen, so dass die Bearbeitung dem Anspruch des Titels gerecht werden kann.

Eingrenzungen können z.B. durch Worte wie "Aspekte" oder ähnliches vorgenommen werden. Sie können die Nutzungsart der Immobilien, einen besonderen energiewirtschaftlichen Fokus, eine Nutzer:innen-Gruppe, den räumlichen Bezug und/oder den Betrachtungszeitraum bereits im Titel einschränken.


Literatur ^ 


  1. Vgl. WOLFSBERGER, J., 2010. Frei geschrieben. Wien: UTB Böhlau Verlag. S.83f 

  2. Vgl. KARMSIN, M & R. Ribing, 2012. Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. Wien: facultas.wvu. S.25 


 

 

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